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0877 - In der Gewalt des LARD

Titel: 0877 - In der Gewalt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Stimme zitterte dabei.
    „Was sehe ich?" übersetzte Demeter.
    „Du siehst die Nacht", antwortete Hytawath. „Du siehst die Schwärze des Weltalls, in das Millionen anderer Welten eingebettet liegen. Und wenn du eine Zeitlang wartest, wirst du die Welten selbst sehen."
    „Die Lichtpunkte?" fragte Tarmair aufgeregt.
    Seine Augen hatten sich am schnellsten angepaßt.
    „Ja, die Lichtpunkte", bestätigte Hytawath. „Jeder Lichtpunkt ist eine Sonne, und um viele der Sonnen kreisen Planeten. Auf vielen Planeten gibt es Leben, und auf einigen gibt es intelligentes Leben. Wesen wie mich und dich!"
    Eine Zeitlang war in dem dunklen Raum nichts anderes zu hören als das schwere Atmen der beiden Männer von Quostoht. Die Erregung hatte sie gepackt. Jahrelang hatten sie über die Existenz anderer Welten nur theoretisieren können, und die Hypothesen, die die einen aufgestellt hatten, waren von den anderen verlacht worden.
    Jetzt aber, in diesem Augenblick, hatte alles Theoretisieren aufgehört. Sie standen vor einem Fenster, das in den Weltraum hinausblickte, und der Weltraum hatte Millionen von Lichtern, von denen jedes eine Welt darstellte.
    „Ich sehe sie!" hauchte Cainstor. Und dann schrie er plötzlich auf: „Ich sehe sie!"
    Er stand unmittelbar vor dem Fenster. Er hatte die Hände ausgestreckt, als wolle er nach den Sternen greifen, aber die Hände glitten hilflos an der gläsernen Wand ab.
    Da trat Cainstor zurück und senkte den Kopf. Dann hörte man ihn weinen.
     
    *
     
    Hytawath hielt die Zeit für gekommen, den Ablauf der Dinge wieder auf eine weniger emotionelle Ebene zu befördern. Er sah sich um und untersuchte die Wände des Raumes. Er hatte keine Ahnung, wie die Lichtschalter aussahen, deren sich die fremde Technologie bediente, und betastete jede Unebenheit der Wand. Und schließlich hatte er Glück. Grelle Deckenlichter flammten auf.
    Allerdings gewann er sich damit wenig Zuneigung. Rufe der Enttäuschung wurden laut.
    „Wir können hier nicht stundenlang herumstehen", verteidigte sich Hytawath. „Wir müssen weiter, wenn wir jemals aus dieser Station entkommen wollen."
    Die Geräte, mit denen der Raum möbliert war, wirkten fremdartig. Sie waren allesamt fest im Boden verankert und reichten bis zur Decke hinauf, in die sie nahtlos übergingen.
    Ein kastenförmiges Gebilde erregte Hytawaths besondere Aufmerksamkeit. Es hatte eine rechteckige Einbuchtung oder Aussparung, und der Boden der Aussparung bestand aus einer Mattscheibe, die etwa einen Meter im Quadrat maß. Zu beiden, Seiten der Aussparung war die Wand des Kastens mit einer Serie von Schaltern bestückt. Hytawath betätigte einige von ihnen, und plötzlich leuchtete die Scheibe auf. Ein undeutliches, verwaschenes Bild entstand. Hytawath versuchte ein paar zusätzliche Schaltkontakte und fand schließlich einen, dessen Betätigung bewirkte, daß das Bild schärfer wurde.
    Fasziniert beobachtete er, wie die Abbildung eines Sterns sich aus dem verwaschenen Nebel der Unscharfe herausschälte. Das Bild war komplett – mitsamt dunklen und hellen Flecken, die Zonen niederer und hoher Temperatur auf der Oberfläche des Sterns darstellten, und einer Reihe von Protuberanzen, die von dem Sonnenrand hinweg in die Leere des Alls leckten.
    Der Durchmesser des Bildes betrug annähernd einen halben Meter. Hytawath wußte nichts über die wahre Größe des abgebildeten Sterns. Aber er verstand, daß er hier ein Bild vor sich hatte, wie es besser selbst die fortgeschrittensten Geräte der terranischen Astronomie nicht hätten produzieren können.
    Er ließ Tarmair und Cainstor das Bild bestaunen. Er erklärte ihnen, daß die Temperaturen an der Oberfläche einer Sonne in die Tausende, manchmal Zehntausende von Grad reichte. Er erläuterte die Bedeutung der dunklen und hellen Flecken, und er beschrieb, was es mit den Protuberanzen auf sich hatte. Die beiden Männer von Quostoht sogen das Wissen, das er ihnen vermittelte, in sich auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Hytawath fühlte sich von Cainstors und Tarmairs blindem Zutrauen eigentümlich berührt. Dies waren zwei wissensdurstige Seelen. Sie hätten alles geglaubt, was er ihnen sagte, selbst wenn er den größten Unsinn verzapft hätte. In diesem Augenblick empfand Hytawath Borl weiter nichts als Verachtung für das LARD, was immer es auch sein mochte, das seine Monopolstellung dazu mißbraucht hatte, diesen Leuten Lüge über Lüge einzutrichtern und ihnen ein Weltbild vorzugaukeln, das so

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