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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ihnen ausging.
    Einen solchen Wesen Auge in Auge gegenüberzustehen, war für Professor Zamorra, den Parapsychologen aus Frankreich, ein ganz normaler Vorgang. Er musste jedoch zugeben, das er noch nicht so oft mit einem Blutsauger telefoniert hatte.
    »Seit wann benutzt du das Telefon, Dalius?« Zamorra war mehr als überrascht, als der Anruf von Laertes ihn erreichte. Dalius Laertes war ein Vampir - einer der ganz besonderen Sorte. Für ihn war es mittels Sprung, der zeitlosen Überbrückung von Entfernungen, kein Problem Länder, Kontinente, selbst die verschiedenen Welten zu wechseln.
    Die Antwort kam zögerlich. »Ich muss zur Zeit mit meinen Kräften haushalten. Ich denke, du verstehst, was ich damit sagen will?«
    Zamorra verstand, denn bei dem Einsatz auf Laertes' Heimatweit Uskugen, bei dem schlussendlich die Macht der Planeten umspannenden weißen Stadt gebrochen werden konnte, war der Vampir bis an seine Grenzen - und darüber hinaus - gegangen.
    Das Bewusstsein des Uskugen war in einer Symbiose im Körper seines eigenen Sohnes Sajol eingeschlossen, dessen unglaubliche magischen Kräften so von seinem Vater gedämmt und kontrolliert wurden. Es fiel Zamorra noch immer schwer zu akzeptieren, dass der Dalius Laertes, der zu einem guten Kampfgefährten und Freund geworden war, den er so und nicht anders kannte, sein eigener Sohn war. Der Körper von Laertes lag irgendwo im All auf einem vergessenen Planeten begraben.
    Auf Uskugen jedoch war das schlummernde Bewusstsein Sajols erneut erwacht. Seine Welt versklavt, zerstört… Laertes' Sohn hatte mit all seiner Macht zugeschlagen. Die Wurzel der weißen Stadt war vernichtet worden - Uskugen war wieder frei, konnte einen neuen Beginn wagen.
    Nur Dalius konnte nicht länger in der Heimat bleiben, denn hier war es ihm nahezu unmöglich seinen Sohn zu kontrollieren. Irgendwann hätte Sajol die Überhand gewonnen. Was dann geschehen würde, mochte sich niemand wirklich ausmalen.
    Seither machte Laertes sich rar. Im Grunde wusste Zamorra nie, wo der Vampir sich aufhielt.
    Die Antwort auf diese Frage gab Laertes nun allerdings selbst. »Ich war für eine gewisse Zeit in den Schwefelklüften. Dort findet man die notwendige Abgeschiedenheit, wenn man sie wirklich sucht.«
    Die Hölle war ein Ort, eine Welt, die ständigem Wechsel unterworfen war. Natürlich wimmelte es in von den schwarzmagischen Horden, doch Zamorra wusste genau, was Laertes meinte. Wenn man es darauf anlegte, dann konnte man dort problemlos untertauchen, konnte viele Tage lang nichts und niemanden hören und sehen.
    Die wenigen Sätze des Vampirs bewiesen Zamorra eines ganz klar. Sajols Macht, die auf Uskugen zum Ausbruch gekommen war, befand sich noch nicht wieder in dem neutralen Zustand, in der sie zuvor über Jahrhunderte gewesen war. Die Gefahr war noch um vieles größer, als der Parapsychologe es gehofft hatte.
    Einen anderen Grund konnte es kaum geben, aus dem Laertes sich ausgerechnet in den Schwefelklüften verkroch. Nichts zog ihn für gewöhnlich dort hin. Die Gefahr für die Erde erschien Laertes zu gewaltig - wenn Sajol sich aus der Umklammerung seines Vaters lösen konnte, dann mochte das den Tod von unzähligen Menschen fordern… vielleicht sogar noch mehr als das.
    »Ich rufe dich aber aus einem bestimmten Grund an. Nur deshalb bin ich jetzt kurzfristig zur Erde gewechselt. Es geschieht etwas in der Hölle, das du dir ansehen musst.«
    Zamorra schloss kurz die Augen. Armakath… was sollte es anderes schon sein, das Laertes' Aufmerksamkeit erregte? Alle anderen Szenarien, die sich dort abspielten, interessierten den Vampir in keiner Weise.
    »Ich ahne deine Gedanken, Zamorra, doch du irrst dich.« Zamorra stutzte -konnte der Bursche denn nun auch schon Gedanken lesen? Am anderen Leitungsende erklang tatsächlich so etwas wie ein leises Lachen. Eine Rarität, wenn es um Dalius Laertes ging.
    »Keine Telepathie, reine Erfahrungssache. Aber hör zu: Es geht um das Plateau dicht bei der Stadt - das künstlich erschaffene Plateau. Du weißt, wovon ich rede. Es hat sich verändert. Ich will nicht zu viel sagen, aber die Schwäche der Stadt könnte die neue Stärke der dunklen Krone bedeuten. Komm in die Schwefelklüfte. Ich werde so rasch es mir möglich ist folgen.«
    »Warte einmal. Es fällt mir ja nicht im Traum ein, hier alles stehen und liegen zu lassen, nur weil du eine Veränderung bemerkt hast. Ich… Dalius? Dalius Laertes, bist du noch da?«
    Zamorra trennte die Verbindung, die

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