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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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stark getönten Scheiben nicht einmal erkennen konnte.
    Der Fremde winkte kurz. »Los, wir fahren.« Der Fahrer lenkte die Nobelkarosse sicher und unbehelligt aus der Kasba. Der Fremde entspannte sich. Er war zufrieden, denn nun war er seinem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Alles weitere würde sich schon bald ergeben.
    Das war keine Frage…
    ***
    Manja Bannier hielt die Hand der kleinen Appia, die ganz aufgeregt mehr hüpfte als ging.
    Man konnte dem Kind ansehen, wie stolz es auf den leichten Jeansanzug und die Turnschuhe war, die Artimus und Manja ihm gekauft hatten - wobei van Zant sich ausschließlich auf das Bezahlen beschränkt hatte. Klamottenkauf - ein Gräuel für ihn! Und eine Neunjährige konnte der Physiker nun wirklich nicht beraten. Doch es machte ihn glücklich, als er die leuchtenden Augen Appias sah.
    Als sie in die Gasse einbogen, in der Pater Hanks erstaunliche Kapelle zu finden war, stoppte van Zant abrupt. Manja und das Kind sahen in fragend an. Artimus wandte sich an seine Begleiterinnen.
    »Hört mir zu - und stellt mir keine Fragen, die ich euch sicher nicht beantworten könnte. Es ist etwas geschehen. Dort, in Pater Hanks Kapelle.« Manja Bannier öffnete den Mund, doch van Zant hob mahnend die Hand. »Nicht fragen. Vertraut mir einfach, ich bitte euch darum. Manja, Sie gehen schleunigst mit Appia zum Hotel, packen alles zusammen, und verschwinden mit der nächsten Maschine in Richtung Heimat. Die Unterlagen haben Sie. Es wird keine Probleme geben. Sagen Sie Tendyke, ich hätte etwas Spezielles zu erledigen, dann versteht er schon.«
    Van Zant ging in die Knie, nahm Appias Hände. »Hör mir zu, Süße. Du fliegst jetzt schnurstracks zu deinem Bruder, okay? Ich grüße Pater Hank von dir…«
    Appia sah Artimus mit großen Augen an. »Es ist ihm etwas passiert, nicht wahr?«
    Van Zant strich ihr über die Locken. »Keine Ahnung, Kleine. Aber du musst mir vertrauen - du kannst jetzt nicht zu ihm.«
    Appia nickte nur. Zwei Minuten später war Artimus allein. Vorsichtig näherte er sich dem Gotteshaus.
    Was war das nun? Instinkt? Oder hing das mit dem Splitter zusammen, den die sterbende Khira Stolt ihm in die linke Hand injiziert hatte? Seither konnte er Vampir spuren erkennen und ihnen folgen. Zamorra nannte das passive Teleportation - Artimus nannte es einen Fluch, auf den er nur zu gerne verzichtet hätte. Möglich, dass es einen Zusammenhang zu diesem untrüglichen Gespür gab, das vorhin knallhart bei ihm angeschlagen hatte.
    Artimus wusste nicht, wäs dort geschahen war - er wusste nur, dass in der Kapelle Dinge vorgefallen waren, die ihren Ursprung nicht in irgendwelchen Schlägerbanden der Kasba hatten. Van Zant konnte die schwarzmagische Präsenz regelrecht riechen.
    Instinktiv griff er in die Innentasche seiner Lederjacke. Der modifizierte Elektroschocker kam zum Vorschein. Keine Waffe, mit der man Mächte der Hölle bekämpfen konnte, doch eine, die zumindest Verwirrung stiften mochte. In der Opiumhöhle hatte Artimus sie als Distanz-Schocker eingesetzt. Aber es gab noch eine andere Funktion, mit der man bei einer solchen Defensivwaffe sicher nicht rechnen konnte.
    Die jedoch konnte van Zant nur einmal auslösen, denn zu mehr reichte die Energiezelle des kleinen Gerätes nicht. Er musste den richtigen Zeitpunkt also mit Bedacht wählen. Vorsichtig umrundete der Südstaatler die Kapelle, die wie ein Fremdkörper inmitten der Kasba lag. Einen zweiten Eingang fand er nicht. Also gab es nur die eine Möglichkeit - mit der Tür ins Haus fallen.
    Van Zant atmete noch einmal tief durch, dann riss er mit einem Ruck die beiden Flügel der Tür auf. Mit einem weiten Satz war er zwischen den Bankreihen. Ein Blick reichte ihm aus, um zu erkennen, dass er zu spät gekommen war. Zu spät für Pater Hank!
    Der korpulente Geistliche lag mit verrenkten Gliedern auf dem Boden vor seinem improvisierten Altar. Im Kampf musste er wohl dagegen geprallt sein, denn die große Bibel war samt Kerzenleuchtern und Holzpodest zu Boden gefallen. Hank war tot - daran gab es keinen Zweifel.
    Und links und rechts von ihm knieten zwei seiner Mörderinnen, die ihre Gier an ihm stillten.
    Ihre Blutgier!
    Kurz schaute Artimus hoch zu dem Mosaikfenster - eine dritte Frau, wie die beiden anderen in hautenge schwarze Einteiler gekleidet, die ganz wie Motorradbekleidung mit dicken Protektoren ausgerüstet waren, stand dort vor dem Fenstermandala. In der linken Hand hielt sie eine sichelähnliche Waffe - und die

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