0877 - UFO-Gespenster
über den Asphalt.
Walker hatte gestoppt.
Er stieg nicht aus. Wahrscheinlich mußte auch ein Mann wie er mit der großen Überraschung zurechtkommen, denn das Bild, das er sah, hätte er nicht erwartet.
Wir waren noch da, aber seine Leute nicht.
Walker wartete. Erst nach einer Weile öffnete er die Tür. Das Licht ließ er brennen, es blendete, dennoch wußten wir, daß er eine Waffe in der Hand hielt, denn er drohte uns, bei einer falschen Bewegung sofort zu schießen.
»Das können Sie sich sparen, Walker, kommen Sie her!«
»Wo sind meine Leute, Douglas?«
»Kommen Sie. Wir werden es Ihnen erklären!«
Walker zögerte noch. Dann, nachdem endlos erscheinende Sekunden vergangen waren, streckte er zuerst das rechte Bein aus dem Wagen, dann kam er und hielt trotzdem die kurzläufige Maschinenpistole fest. Er sah, daß wir ruhig stehenblieben, und er sah auch die anderen Waffen auf dem Boden im Strahl des Fernlichts schimmern.
Da senkte er auch seine. Er sprach. Die Stimme zitterte plötzlich: »Meine Güte, was ist geschehen?«
»Das, Mr. Walker, möchten wir Ihnen gleich erklären«, sagte ich mit mittellauter Stimme.
»Okay, ich höre…«
***
Zehn Minuten später hatte Greg Walker seine Fassung noch immer nicht wiedererlangt, aber er hielt sich tapfer, daran gab es nichts zu deuteln. Er war es gewohnt, Haltung zu bewahren. Er kippte nicht um, aber den Schweiß von seiner Stirn mußte er immer häufiger abwischen. Er hatte auch die Mütze abgesetzt. Der kurze Stoppelschnitt paßte zu diesem harten Gesicht, ebenso die kräftigen Hände und die breiten Schultern. Abe und ich hatten am meisten gesprochen. Jetzt hatten wir Walker seinen Gedanken überlassen. Noch immer starrte er uns abwechselnd an, ohne sich zu rühren. Dann aber bewegte er sich doch und schritt die Beweisstücke der Reihe nach ab, die auf dem Boden lagen. Er blieb vor jeder Uniform stehen, tippte sie mit der Fußspitze an, als wollte er prüfen, ob nicht doch Reste vorhanden waren.
Sie waren es nicht.
Dann drehte er sich wieder um.
»Sie haben es gesehen!«
»Sicher!«
»Sie haben es mir gesagt!«
Ich nickte ihm zu. »Stimmt!«
»Und Sie können mir keine Erklärung geben, denke ich.«
»Stimmt auch!« Diesmal hatte Abe geantwortet.
Walker stemmte seine Hände in die Seiten. »Es waren gute und verläßliche Menschen. Soldaten, die ihre Pflicht getan haben. Einen derartigen Tod haben sie nicht verdient gehabt.«
»Aber sie lebten mit dem Risiko«, sagte ich.
»Wieso das?«
»Captain, Sie fragten uns nach einer Erklärung. Da werden wir wohl passen müssen und Ihnen den Ball zurückwerfen. Sie müßten eigentlich mehr wissen.«
»Meinen Sie?«
»Ja, wir sind indirekt Ihretwegen hier, denn wir wollen auch die Veränderung des Generals und seiner Gattin aufklären. Sie werden den Mann kennen, Captain, er heißt Storm.«
Wir kriegten keine Antwort, aber am Hochrucken der blassen Augenbrauen bemerkten wir, daß Walker der Name nicht unbekannt war. Ich erklärte ihm, was mit dem General und seiner Frau geschehen war, daß sie noch lebten, aber nie mehr so werden würden, wie sie einmal gewesen waren.
Sie würden den Rest des Lebens wohl in der Anstalt verbringen. »Und den Grund, weshalb dies so ist, wollen wir herausfinden, Captain. Deshalb sind wir von London aus rübergekommen.«
Walker nickte. Rein vorsorglich. Er meinte es nicht ernst. Statt dessen besann er sich wieder auf seinen eigentlichen Job und sagte: »Und Sie sollten wissen, daß Sie sich in einem bestimmten Gebiet aufhalten, das man als Staatsgeheimnis definieren kann. Das gibt es offiziell nicht.« Er wandte sich an Abe. »Ich weiß nicht, in welch einem Rang Sie stehen, Mr. FBI, aber Sie sollten es wissen.«
»Ich bin nur ein kleines Licht«, erklärte Abe. Er lächelte dabei, so daß ihm der Captain die Worte nicht glaubte und sein Gesicht zu einem Grinsen verzog.
»Staatsgeheimnis hin, Staatsgeheimnis her«, sagte ich. »Wir haben es mit einem Problem zu tun.«
»Das denke ich auch« murmelte Walker.
»Und Ihnen fehlen die Ideen«, sagte Suko.
»Wieso?«
»Man sieht es.«
»Da brauche ich mich von Ihnen nicht belehren zu lassen.« Er gab zu, daß wir den einen Part gewonnen hatten und sagte dann: »Aber das Spiel ist noch nicht beendet, es läuft weiter.«
»Das sehen wir auch so«, meinte Suko. »Meinen Sie nicht, daß wir das selbe Problem haben?«
»O nein, bestimmt nicht. Sie haben etwas gesehen, was Sie nicht sehen sollten, das gilt nach wie
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