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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie noch so verwundert, ich habe meinen Plan nicht geändert.«
    Der Chief knirschte mit den Zähnen. Er ärgerte sich und behielt den Ärger auch nicht für sich. »Ich hätte Ihnen nie und nimmer erlauben sollen, sich hier einzumischen. Ich hätte…«
    »Was hätten Sie tun sollen, Chief?« fragte Suko leise.
    »Es gibt Möglichkeiten…«
    »Aha.«
    Ja, die gab es tatsächlich. Geheimdienste und Sicherheitskräfte schafften es immer wieder, Menschen verschwinden zu lassen, die zuviel gesehen hatten. Dabei war Mord eine unter mehreren Methoden, und auch jetzt war ich mir noch nicht sicher, ob wir dieses Camp normal verlassen konnten.
    Darüber wollte ich nicht nachdenken, denn Kevin selbst war jetzt viel wichtiger.
    Er hatte beinahe das Ende der Treppe erreicht. Ob er auf der dritt- oder viertletzten Stufe stehenblieb, war für uns nicht zu erkennen, jedenfalls tat er etwas in meinen Augen Ungewöhnliches. Er drehte sich sehr langsam um und schaute von der Leiter herab. War es ein Nicken, als sich sein Kopf bewegte? Wollte er uns auffordern, ihm zu folgen? Oder bildeten wir uns das nur ein?
    Ich stand unter Spannung und hatte nicht mal bemerkt, daß sich meine Hände zu Fäusten geballt hatten. Ich spürte die Fingernägel scharf an meinen Handballen, der Mund war trocken geworden, aber auf dem Gesicht lag der kalte Schweiß.
    Wenn ich tief einatmete, spürte ich leichte Schmerzen in meiner Brust. Ich war einfach zu verspannt und löste mich erst aus diesem Zustand, als Kevin wieder eine Stufe hochging, dann noch eine, so daß es auch für uns Zeit wurde.
    »Los, Suko!«
    Er ging, Abe Douglas erschrak. Er hielt mich noch an der Schulter zurück. »John!« sagte er mit ernst klingender Stimme und schaute mir ebenso ernst in die Augen. »Was immer auch geschieht, ich drücke dir die Daumen. Ich will nicht daran denken, daß ihr beide nicht mehr zurückkehrt, aber rechne mit allem.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Der G-man wollte noch etwas sagen, aber Suko rief zischelnd meinen Namen, und gleichzeitig sprach auch der Chief.
    »Ich werde das Dach öffnen lassen. Die Betonplatten über uns werden auseinanderklaffen wie ein riesiges Maul. Nur so kann das UFO starten. Viel Glück.«
    Er hatte es sicherlich ehrlich gemeint, aber überzeugt von unseren Taten war er nicht.
    Ich dachte darüber nach, wie ich mir vorkam, und ich fand auch die Lösung. So wie mir oder uns mußte es auch den Astronauten ergangen sein, die in ihre Rakete gestiegen waren, um vor genau fünfundzwanzig Jahren zum erstenmal zum Mond zu fliegen.
    Erwartete uns ein ähnliches Schicksal, oder führte unsere Reise in die Tiefen des Alls?
    Ich konnte es nicht sagen, aber ich rechnete wirklich mit allem. Meine Nervosität wuchs, als ich hinter meinem Freund Suko die Stufen der Leiter hochstieg.
    Kevin war bereits in seinem UFO verschwunden. Mir gelang ein Blick an Suko vorbei. Ich sah den Außerirdischen jetzt, und über seinen Körper hatte sich der türkisfarbene Schein der Instrumentenbeleuchtung gelegt wie ein dünner Schatten.
    Suko verschwand ebenfalls durch die kreisrunde Luke und trat zur Seite weg.
    Das Innere des UFOs war für uns nicht neu. Ich dachte an die Konsolen, die Steuerpulte, die Monitoren und ich dachte auch an den großen Bildschirm, auf dem wir die Spirale gesehen hatten, hinter oder in der sich die Umrisse des Gesichts abgezeichnet hatten.
    Auch das war für uns ein Rätsel gewesen, obwohl mir das verfremdete Gesicht bekannt vorgekommen war. Eigentlich eine verrückte Folgerung, denn eine Gemeinsamkeit zwischen Kevin und mir hatte ich bestimmt nicht aufdecken können.
    Und doch war es so gewesen.
    Auch ich überwand die letzte Stufe. Geduckt auf dem Fleck stehend drehte ich mich nach rechts, um einen letzten Blick in die Tiefe zu werfen.
    Auch im Hintergrund dieser großen Halle hatten sich die Männer von ihren Plätzen erhoben. Am besten aber sahen Abe Douglas und Chief Myers. Er wirkte in seiner Pose ein wenig unbeteiligt, im Gegensatz zu dem G-man, der die Hände zu Fäusten geballt und die Daumen dabei in die Höhe gestreckt hatte, um uns das Zeichen des Sieges als letztes Bild mit auf die Reise ins Unbekannte zu geben.
    Captain Kirk und Mr. Spock hätten sich in dieser Umgebung sicherlich wie zu Hause gefühlt. Ich weniger. Für mich war es fremd und unbegreiflich.
    Ich trat von der kreisrunden Luke weg und schaute dabei auf den danebenliegenden Deckel, der fugendicht schließen mußte. Ich wußte nicht, ob wir ihn

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