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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glaube nicht daran, daß Kevins Kraft daran die Schuld trug. Er ist ein exterrestrisches Wesen, ein E.T., aber er ist keine magische Person.«
    Myers wußte nicht, wie er reagieren sollte. Er verdrehte die Augen, er schluckte und hielt die Lippen dabei zusammengepreßt. Mit meinen Worten kam er nicht zurecht, die waren ihm zu hoch, da mußte er einfach zu lange grübeln.
    Suko stand mir bei, als er sagte: »Ich denke, daß mein Freund John Sinclair recht hat.«
    »Es hört sich an, als wollten Sie ihn auf dieser… dieser Reise noch begleiten.«
    »Wenn er nichts dagegen hat, bestimmt.«
    »Sie auch, Douglas?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Abe schaute mich mit einem Blick an, in dem die Frage stand: Soll ich?
    Ich schüttelte den Kopf. Abe sollte hier im Camp bleiben. Es war besser, wenn wir einen neutralen Zeugen hatten, sollte uns etwas passieren. Dann konnte Abe Informationen möglicherweise weitergeben, falls man ihn ließ. Dafür würde schon unser Chief, Sir James, sorgen, dessen Beziehungen sehr weit reichten.
    »Haben Sie sich entschieden, Chief?« erkundigte ich mich.
    »Ja, und ich habe nichts dagegen, Mr. Sinclair. Aber ich bin hier nicht die Hauptperson, ebensowenig wie Sie. Das ist Kevin. Und wenn er nicht will, nutzt es nichts. Ich glaube kaum, daß er sein Raumschiff betreten will, wenn Sie es möchten. Sie können nicht hingehen und den Kasten öffnen, um ihm zu erklären, komm mal raus und flieg mit uns durchs All.« Myers lachte über seine eigenen Worte. »Nein, das ist unmöglich, das hat er noch nie gemacht. Wenn Sie tatsächlich starten wollen, müssen Sie darauf warten, daß er den Anfang macht. Aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen, daß es dauern wird.«
    Da hatte er genau ein Problem angesprochen, über das auch ich mir den Kopf zerbrach. Nein, zwingen konnten wir Kevin wirklich nicht. Wir mußten warten, bis er es wollte.
    »Eine Kommunikation mit ihm ist ebenfalls nicht möglich, obwohl wir daran arbeiten. Seine Laute sind…«
    »Da, schauen Sie, Chief!« Abe hatte die Worte gerufen. Er starrte auf den Glaskasten, den rechten Finger ausgestreckt. Douglas war ziemlich überrascht, und wir waren es auch, denn zum erstenmal seit unserem Kennenlernen hatte sich die Person bewegt.
    Kevin öffnete die Augen!
    Noch zuckten die langen Hautfalten, als würde er es sich überlegen, ob er nun schauen sollte oder nicht, dann aber schoben sie sich weit zurück, und wir sahen zum erstenmal die Sehinstrumente des Außerirdischen…
    ***
    Wieder stockte uns der Atem. In der Tat waren es Sehinstrumente, keine normalen, menschlichen Augen, sondern irisierende, leicht vorstehende Kugeln, die mich an die facettenreichen Augen irgendwelcher Insekten erinnerten.
    Sie bewegten sich nicht synchron. Ein Sehwerkzeug drehte sich nach rechts, das andere nach links, als wollte dieses Wesen in zwei verschiedene Richtungen schauen.
    Wir waren fasziniert. Mir schossen wieder Erinnerungen durch den Kopf. Ich hatte mal gelesen, daß es große Ähnlichkeiten zwischen Insekten und Menschen gab. Wissenschaftler hatten dies festgestellt, und diese Ähnlichkeiten waren noch tief in den Erbmassen beider verborgen. Nur hatten sich im Laufe der Evolution auf der Erde Menschen entwickelt, auf anderen Planeten mußte die Evolution in eine andere Richtung gelaufen sein, was mit Intelligenz nichts zu tun hatte. Nur eben das Aussehen war anders.
    Die Augen schimmerten und glühten. Wollten sie uns eine Nachricht zusenden?
    Keiner von uns wußte es. Es gab keine Ebene, auf der wir uns verständigen konnten, auch nicht durch Telepathie, wie ich es schon des öfteren erlebt hatte. Aber das war ein anderer Wesenskreis gewesen, hatte mit Außerirdischen nichts zu tun gehabt.
    Kevin reagierte.
    Kevin wollte etwas.
    In mir blieb die Hoffnung, daß sich mein Traum erfüllte und Kevin sein Gefängnis verlassen wollte.
    Myers sollte mir da Auskunft geben.
    »Fängt es so an, wenn er raus will?« fragte ich ihn.
    »Möglich. Er reagiert immer anders. Jetzt scheint er überrascht zu sein. Schauen Sie sich nur die Augen an, wie sie sich bewegen, das ist ungewöhnlich. Er… er… kommt mir vor, als wäre er von dem Fremden, was ihn umgibt, überrascht worden. Sie sind hier Besucher, so etwas hat er noch nie gesehen.«
    »Das stimmt wohl.«
    Bisher hatte Kevin nur die Augen bewegt. Das allerdings änderte sich in den folgenden Sekunden.
    Zuerst zuckten nur die Hände mit den drei Fingern, und plötzlich klaffte der Spalt in seinem Gesicht auf, der

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