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0879 - Sturm auf Terra

Titel: 0879 - Sturm auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufsaugte", erklärte Bran. „Wenn die Fremden tatsächlich die Empfänger des Impulses sind, dann müßte Niki ihre Aufmerksamkeit erweckt haben."
    „Hoffentlich nehmen sie nicht ausgerechnet ihn als Maßstab für die Menschheit", meinte Eawy. „Denn sonst kommen sie noch zu dem Schluß, daß wir ein Volk von Irren sind."
    Die winzigen Roboter lie ßen von ihnen ab und zogen sich zurück. Vapido beobachtete fasziniert, wie sie alle zu einem Punkt strebten. Sie trafen im Zentrum zusammen, verschmolzen miteinander, bis sie zusammen ein einziges Gebilde ergaben. Das alles war so schnell abgerollt, daß Vapido die einzelnen Phasen dieses Vorgangs nicht mit den Augen verfolgen konnte. Der Zusammenschluß aller Einzelteile hatte nur wenige Sekunden gedauert.
    Der Fragmentroboter schwebte in die Mit te des Gemeinschaftsraums, so daß er die günstigste Position zwischen den drei Gäa-Mutanten und den beiden Paratendern einnahm. „Was mag wohl passieren, wenn ich aufstehe und den Raum verlasse", sagte Eawy sinnierend. „Wozu das?" fragte Bran. „Es könnte sein, daß die Fremden auch uns früher oder später kontaktieren, nachdem sie von Niki genug haben", antwortete Eawy und erhob sich von ihrem Platz. „Dann wäre es doch gut, wenn wir einen der Simultantranslatoren dabei hätten, die wir eigens für diesen Zweck an Bord genommen haben."
    Eawy drehte sich um und ging auf den Ausgang zu. Von dem etwa einen Meter großen Robotgebilde, das aus Hunderten von Bausteinen bestand, löste sich ein faustgroßes Fragment und flog Eawy nach. Es blieb stets eine Handbreit über ihrem Kopf, wohin sie sich auch wandte. Sie verließ den Gemeinschaftsraum, und als sie wenige Minuten später mit dem tragbaren Translator zurückkam, war der robotische Verfolger noch immer über ihr. „Das wäre geschafft", sagte Eawy erleichtert. „Zum Glück hat das Ding die Harmlosigkeit des Translators erkannt."
    Ihr Begleiter flog zu dem Fragmentrobot zurück und paßte sich in eine der Vertiefungen ein. „Nun versteh' einer diese Käuze", ertönte plötzlich Nikis Stimme aus dem Roboter. Die drei Gäa-Mutanten sahen einander verblüfft an, und Bran Howatzer faßte sich als erster. „Niki!" sagte er in Richtung des Roboters. „Niki, wenn du mich hören kannst, dann antworte."
    „Na, Gott sei Dank!" erklang Nikis Stimme. „Die ollen Stutzflügler plappern drauflos, daß mir der Schädel brummt. Sonst ist hier alles okay."
    „Sprich mit den Fremden", ermunterte Howatzer ihn. „Wahrscheinlich wollen sie unsere Sprache studieren, um sich mit uns verständigen zu können. Rede einfach, wie dir der Schnabel gewachsen ist."
    „Wirklich, ich darf?" fragte Niki ungläubig. „Klar, unterhalte dich mit ihnen", forderte ihn auch Vapido auf. „Was soll ich sagen?"
    „Was dir gerade einfällt", meinte Eawy grinsend, und mit gesenkter Stimme fügte sie hinzu: „Wenn die Fremden Nikis Kauderwelsch erlernen, wird es wohl nie zu einer Verständigung kommen. Nur gut, daß er seine depressive Phase inzwischen überwunden hat."
    Vapido wußte, daß sie es scherzhaft meinte. Im Grunde genommen war ihr der Junge längst schon ans Herz gewachsen. Aber sie hatte schon recht, wenn sie Bedenken äußerte, denn wenn die Fremden Niki nicht richtig einzuschätzen wußten, würden sie wohl eher den Verstand verlieren als mit ihm zurechtkommen.
    Aus dem Roboter kamen nun rollende, kehlige Laute, und Vapido gab Eawy ein Zeichen, den Simultantranslator einzuschalten. „Gut, daß sie sich nicht allein auf Niki verlassen", sagte Vapido dazu. „Es scheint zumindest, daß sie uns eine Kostprobe ihrer Sprache geben wollen. Es schadet jedenfalls nichts, den Translator damit zu füttern."
    Noch während des Sprechens bemerkte er, wie die Luft vor ihnen zu flimmern begann. Das Flimmern wurde kompakter, die Umrisse einer Gestalt kristallisierten sich heraus, die sich schnell festigte, bis ein gestochen scharfes, dreidimensionales Bild entstanden war.
     
    *
     
    "" Es war eine so naturgetreue Darstellung eines Fremdwesens, daß die drei Gäa-Mutanten meinten, es stehe ihnen in Fleisch und Blut gegenüber. Die kehlige Stimme aus dem Roboter ertönte weiter aus dem Hintergrund. „Die Fremden bereiten uns auf ihren Anblick vor", meinte Howatzer, während er das lebensechte Bild genau betrachtete. „Machen wir uns darauf gefaßt, daß sie uns bald zu sich holen werden."
    Beim Anblick der Projektion wußte Vapido sofort, warum Niki die Fremden „Stutzflügler" genannt

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