0879 - Sturm auf Terra
würde vorschlagen, daß wir den persönlichen Kontakt auf die vier Paraorientierten beschränken."
„Ganz meiner Meinung", stimmte Gnogger-Zam zu. „Aber zu allererst beschäftigen wir uns mit dem Ermetho-Ghou, dem Echo des Wegweisers, dem es als erstem Fremdwesen gelang, einen Baustein umzupolen."
Der Überfall geschah so blitzartig, daß sie keine Chance zur Gegenwehr hatten. Boyt Margors Paratendern gelang es zwar, einige der Roboter abzuschie ßen, die wie ein Schwärm von Insekten über sie herfielen, aber außer daß sie dabei die Schiffseinrichtungen beschädigten, erreichten sie nichts. Die seltsamen Roboter überwältigten sie ohne Gewaltanwendung; es ging irgendeine Strahlung von ihnen aus, die die Aggressionen hemmte und die Widerstandskraft lahmte.
Dun Vapido fühlte sich seltsam leicht und er ließ es danach ziemlich gelassen mit sich geschehen, daß ihn die fingerlangen bis faustgroßen Roboter umschwirrten und ihm unter die Kleidung und über den Körper krochen.
Obwohl sie nach dem Ausfall sämtlicher Schiffsanlagen ahnten, daß sie in die Gewalt einer überlegenen Macht geraten waren, wurden sie von der Invasion dieser eigenartigen Konstruktionen doch überrascht.
Dun hatte sich mit Eawy, Bran und Niki gerade im Gemeinschaftsraum, aufgehalten, als es losging.
Der Junge' von Saint Pidgin hatte die Ereignisse am ruhigsten hingenommen. Er machte den Eindruck, als sehe er in, dem überfallartigen Auftauchen der fremden Roboter ein faszinierendes Spiel. „Nur keine Panik", sagte Bran Howatzer völlig unnötig. „Ich glaube nicht, daß uns von diesen Dingern Gefahr droht. Es sieht eher so aus, daß man uns einer eingehenden Prüfung unterziehen will."
„Zweifellos ist das ein Test", stimmte Eawy zu.
Inzwischen hatten sich die beiden Paratender beruhigt, die sich mit ihnen im Gemeinschaftsraum aufgehalten hatten. Sie saßen lethargisch da und ließen alles mit sich geschehen, was die robotischen Quälgeister mit ihnen anstellten.
Niki begann zu kichern und sich zu kratzen, als jucke es ihn überall, wo er von den verschiedenartigen Objekten berührt wurde.
Später tauchten etwas größere Roboter auf, die in Vapido die Assoziation zu Müttern, die auf ihre Jungen aufpaßten, erweckten. Aber das war natürlich ein unsinniger Vergleich. Dennoch war er sicher, daß alle diese Teile zusammengehörten und ein Kollektiv bildeten. „Hat jemand schon mal ähnlich seltsame Konstruktionen gesehen?" fragte Eawy und gab sich selbst die Antwort. „Ich könnte mir vorstellen, daß Siganesen in der Lage wären, solche winzigen Automaten zu bauen, aber sie würden ihnen nicht so bizarre Formen geben. Nein, wir haben es hier mit einer fremden Technik zu tun. Das wiederum weist darauf hin, daß Margor mit einer unbekannten Macht in Verbindung steht, ohne daß er eine Ahnung davon hat."
„Also ist es ein Problem kosmischer Größenordnung", sagte Dun Vapido.
Er sah unbeteiligt zu, wie Niki eines der ihm vor der Nase herumfliegenden Objekte fing, als handle es sich um eine Mücke. Niki zerlegte das Ding, baute es wieder zusammen und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden.
Dun wollte die beiden anderen gerade darauf hinweisen, welches unglaubliche Kunststück Niki gerade vollbracht hatte, als er plötzlich einen Druck auf seinen Geist spürte. Panik stieg in ihm auf, doch da wurde der Druck wieder schwächer, dafür begann er sich müde zu fühlen.
Sie wollen uns einschläfern, dachte er, uns handlungsunfähig machen und unseren Willen brechen.
Er sah, daß es den Kameraden ähnlich wie ihm ergehen mußte. Eawy sank in sich zusammen und schien vor sich hinzudösen. Bran hatte die Augen weit geöffnet, aber sein Gesicht war entspannt. Seine Arme zuckten einige Male leicht, und er schüttelte sich wie im Fieber. Dann beruhigte er sich.
Dun wandte den Kopf und sah, daß Niki verschwunden war. Er wollte die beiden anderen darauf aufmerksam machen, doch er hatte nicht die Kraft zum Sprechen. Er war so schwach, daß er sich nicht einmal bewegen konnte.
Er wußte nicht, wie lange dieser Zustand dauerte, aber irgendwann merkte er, wie die Müdigkeit wieder von ihm wich. „Sie haben Niki zu sich geholt", war das erste, was er sagte. „Anders läßt sich sein Verschwinden nicht erklären."
„Kann mir einer sagen, was sie ausgerechnet von Niki wollen?" meinte Eawy lächelnd. „Er könnte etwas von den Sendungen Margors in sich gespeichert haben, als er dessen überschüssige Psienergien in sich
Weitere Kostenlose Bücher