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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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zurück, da sie sich sehr schwach und matt fühlte. Die kleinen roten Bißstellen an ihrem Hals waren ihr noch nicht aufgefallen, weil sie an diesem Tag einen roten Schal trug.
    Zu den Männern sagte Ellen, sie habe sicherlich etwas Verkehrtes gegessen. Corell wollte sie untersuchen, aber Ellen wehrte ab.
    „Bis morgen ist mir wieder besser“, sagte sie.
    „Du wirst doch nicht an den gleichen Symptomen leiden wie mein Vater“, meinte Dean halb im Ernst, halb im Spaß.
    „Ach was, eine kleine Unstimmigkeit. Frauen fühlen sich eben manchmal nicht wohl.“
    Weder Dean noch Corell schöpften Verdacht.
    Als Ellen in der Kabine verschwunden war, ruderte Dean zum Strand. Er wollte sich im Sumpf und an der Küste umsehen. So hatte er jedenfalls zu Corell und Randers gesagt. In Wirklichkeit trieb ihn ein unbestimmtes Gefühl. Er hoffte, Samantha zu treffen.
    Es war eine sehr vage Hoffnung, da der Sumpf etliche Quadratmeilen umfaßte. Trotzdem hielt es Dean nicht an Bord. Er nahm das Garand-Gewehr und das Walkie-Talkie mit. Jede Dreiviertelstunde wollte er Meldung machen.
    Dean zog das Rettungsboot auf den Strand hinauf, damit die Flut es nicht wegschwemmen konnte. Ein zweites Boot befand sich auf der Yacht. Dean hob das Gewehr waagerecht hoch und winkte zur „Guinea“ hinüber. Dann tauchte er im Mangrovendickicht unter.
    Von einer kleinen, buschbestandenen Anhöhe hatte ein dunkelhaariges, grünäugiges Mädchen die Yacht und den Mann beobachtet, der zum Strand gerudert war. Samantha. Sie erhob sich nun und eilte leichtfüßig durch die Mangroven, um Dean den Weg abzuschneiden.
     

     
    Dean ging durch einen Zypressen- und Erlenwald. Er kam auf eine vom Sonnenlicht überflutete Lichtung. Aus dem Unterholz gegenüber trat ein Mädchen.
    Samantha. In der Mitte der Lichtung trafen sie sich.
    „Ich habe gehofft, daß du vom Schiff herüberkommst, daß ich dich sehen kann“, sagte Samantha. „Mit jeder Faser meines Herzens habe ich es mir gewünscht. Und du bist gekommen!“
    „Du bist mir nicht mehr böse wegen gestern?“ fragte Dean. „Weil ich diese Bemerkung über die beiden Männer machte, die im Sumpf verschollen sind?“
    „Das habe ich schon vergessen. Ich habe Frankie DeMille und Art Dumbow oft gewarnt, sich zu weit in den Sumpf zu wagen. Aber sie hörten nicht. Und sie haben es mit dem Leben bezahlt.“
    Samanthas grüne Augen strahlten Dean an. Er wollte nichts weiter wissen, wollte nicht mehr reden. Er zog Samantha an sich und küßte sie. Sie erwiderte seinen Kuß stürmisch und leidenschaftlich. Eine Weile standen sie eng umschlungen und sanken dann ins weiche Gras.
    Dean vergaß die Männer, die Samanthas wegen im Sumpf den Tod gefunden hatten. Er war wie toll vor Verlangen.
    Er warf seine Kleider neben die Samanthas. Er streichelte und küßte ihren nackten Körper, ihre Brüste und ihre Schenkel. Eine solche animalische Wildheit wie die Samanthas hatte Dean noch nicht erlebt, obwohl er auf diesem Gebiet einige Erfahrung hatte.
    Samanthas Fingernägel krallten sich in seinen Rücken. Als sie den Höhepunkt erreichte, verbiß sie sich in seine Schulter. Fast mit Gewalt mußte er ihre Zähne lösen.
    Nach dem Liebesakt lagen sie lange Zeit nebeneinander. Später sagte Dean: „Du mußt weg von hier, Samantha. Diese Sumpfgegend ist keine Umgebung für ein Mädchen wie dich.“
    „Ich habe hier alles, was ich brauche. Ich will gar nicht weg.“
    „Du gehörst in eine Stadt, unter Menschen, wo du leben, jung und fröhlich sein kannst. Hier ist jeder Tag ein verlorener Tag für dich.“
    „In der Stadt könnte ich nicht leben.“
    „Woher weißt du das? Du hast es noch nie versucht.“
    „Ich weiß es, Dean. Gib dir keine Mühe, mich zu überreden. Auch die beiden Männer, von denen du sprachst, wollten, daß ich den Sumpf verlasse. Wir bekamen schließlich Streit deswegen, und ich weigerte mich, sie wiederzusehen. Da suchten sie mich auf eigene Faust und kamen dabei ums Leben.“
    Samantha sagte das mit einer Trauer in der Stimme, die Dean echt erschien. Es war nun an der Zeit, zur Küste zurückzukehren. Noch einmal zog Dean Samantha an sich. Die Leidenschaft ließ sie alles rundum vergessen.
    „Wann sehen wir uns wieder?“ fragte er.
    Samantha überlegte kurz.
    „Morgen um die Mittagszeit an der gleichen Stelle, hier auf der Lichtung. Aber verlier nicht den Kopf wie diese Narren, die im Sumpf gestorben sind. Einmal wird es zwischen uns vorbei sein.“
    „Aber solange es dauert, ist es schön

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