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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Gewißheit dessen, was mit ihm geschah, erfüllte McCann mit namenlosem Grauen und machte ihn fast wahnsinnig.
    Nach einer endlos erscheinenden Weile ließ der Mann mit den glühenden Augen von ihm ab. Mit einer herrischen Geste wies er den Untoten mit dem Leichenhemd an, seinerseits McCanns Blut zu trinken.
    Als der zweite Aderlaß vorüber war, fühlte McCann sich so schwach und benommen, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Seine Knie gaben nach wie Gummi. Er setzte sich an der Reling nieder, unfähig, irgend etwas zu unternehmen oder auch nur zu schreien.
    Er sah, wie die beiden dämonischen Geschöpfe im zu den Kabinen führenden Niedergang verschwanden. Hubie hörte ein Hämmern an der Tür. Angstschlotternd wich er bis zur Wand zurück. Wuchtige Schläge dröhnten gegen die stählerne Tür. Etwas schlug mit einer Urgewalt dagegen, daß die Türangeln sich zu verformen begannen.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nachgaben und die Tür aus dem Rahmen krachte. Keith wußte, daß er keine Chance hatte, wenn die beiden Ungeheuer in die Kabine eindrangen.
    Sein Blick fiel auf das Kruzifix an der Wand über der Koje. Seine Frau hatte es hingehängt, denn Hubie hielt nichts von Religion jeglicher Art. Jetzt aber klammerte er sich an das Kruzifix, wie der Ertrinkende an den Strohhalm. Er nahm es in beide Hände, und als die Tür aus den Angeln flog und zu Boden polterte, hielt er es den eindringenden Schreckensgestalten, dem Vampir und seiner höllischen Kreatur, entgegen.
    Der schwarzgekleidete Vampir wich erschreckt zurück und schützte die Augen mit dem rechten Arm. Der Untote stand bebend da, als liefen elektrische Schauer durch seinen Körper, drehte sich dann abrupt um und floh. Der Vampir drückte sich mit verhüllten Augen rückwärts aus der Tür.
    Das Kreuz in Hubies Hand zitterte und seine Knie schlotterten. Er wagte es nicht, die Kabine zu verlassen. Gebete und sinnlose Worte murmelnd, verharrte er wie gebannt an der Stelle, einen irren, angstflackernden Blick in den Augen.
    McCann hatte sich inzwischen mühsam an der Reling emporgezogen. Der bleiche Untote mit dem Leichenhemd, das oben am Hals blutbeschmiert war, kam auf den Brückenaufbau. Unten auf Deck stand der Vampir, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Das Ungeheuer, das einmal Norman Tait gewesen war, packte den Bootshaken und stieß ihn McCann in die Brust, daß die Spitze am Rücken wieder herauskam. Röchelnd brach der Fischer zusammen.
    Der Vampir und der Untote verließen den Kutter.
     

     

Halb verrückt vor Angst pullte Hubie Keith bei Sonnenaufgang mit dem Rettungsboot zur „Guinea“ hinüber. Ein großes Holzkreuz lag zu seinen Füßen im Boot. Steve Corell, der von 3.30 Uhr ab an Bord Wache gehalten hatte, erwachte völlig benommen von einem lauten Schrei.
    Der Doc brauchte eine Weile, um sich zu orientieren. Er wußte nur noch, daß er gegen vier Uhr von einer lähmenden Müdigkeit überkommen worden war, die ihn in den Liegestuhl zwang. Dabei hatte er das Gefühl, leuchtende Punkte umtanzten ihn. Corell griff sich an den Hals, aber er konnte keine Verletzung feststellen.
    Hubie Keith, der schon an Bord gekommen war und sein Holzkreuz krampfhaft umklammert hielt, stammelte wirr und sinnlos von Toten, Fledermäusen, glühenden Augen und seinem ermordeten Schwager. In der allgemeinen Aufregung fiel es niemand auf, wie furchtbar blaß und matt Ellen Bailey war.
    Sie hatte in aller Eile einen rosa Kimono-Bademantel übergezogen, dessen Kragen ihren Hals verhüllte. Sie fühlte sich sterbenselend.
    Da niemand an Bord der „Guinea“ so recht aus Hubie Keiths Gestammel schlau wurde, der laufend mit seinem Kreuz herumfuchtelte, ruderten Dean und Corell hinüber zum Kutter. Hier fanden sie auf dem Brückenaufbau einen toten Mann mit einem Bootshaken in der Brust.
    Sein Gesicht war schrecklich verzerrt.
    Dean und Corell ruderten zur „Guinea“ zurück. Über Funk verständigten sie Sheriff Keyes in Key Largo. Er versprach, sofort mit dem Hubschrauber zu kommen. Sie sollten Hubie Keith solange festhalten.
    „Das geht in Ordnung, Sheriff“, sagte Dean. „Keith ist völlig durcheinander. Der macht uns keine Schwierigkeiten.“
    Während sie auf den Sheriff warteten, flößten die Männer Hubie Keith einen ordentlichen Becher Rum ein. Als die Wirkung des Alkohols eintrat, ließ Hubies Zittern nach. Er konnte wieder vernünftig sprechen. Immer noch von Entsetzen geschüttelt, berichtete er, wie Norman Tait vor

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