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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hier. Der Gottesacker war sein Heim, denn er war ein… Ghoul!
    Ghouls… Die niedrigste aller Dämonenarten, von allen schwarzen Wesen verachtet und gemieden. Es gab welche, die ausschließlich unter den Gräbern lebten, niemals nach oben kamen und sich von Leichen ernährten. Sie legten labyrinthartige Gänge an und krochen von Grab zu Grab, immer auf der Suche nach Nahrung.
    Es gab aber auch Ghouls, die nicht warten wollten, bis ein Mensch das Zeitliche gesegnet hatte und beerdigt wurde. Sie halfen nach, töteten ihre Opfer.
    Zu dieser Sorte gehörte Murphy. Alle seine Opfer hatte er hierher gelockt. Es war nicht immer leicht gewesen. Ein Mädchen hatte er bewußtlos schlagen müssen, weil sie partout nicht mitkommen wollte.
    Auf dem Totenacker war er dann über sie hergefallen… Übriggeblieben war nichts von ihnen. Nur die Knochen, und die hatte er unter den Gräbern versteckt.
    Ein neues Totenfest stand auf dem Plan. Murphy wollte es genüßlich feiern.
    »Komm«, sagte er mit kratziger Stimme. »Hier lang.«
    »Du bist hier nicht zum erstenmal«, stellte Lizabeth Erin fest. »Du warst schon mit anderen Mädchen hier. Bist ein bißchen pervers veranlagt, wie? Du scheinst den Nervenkitzel zu brauchen. Ich kann dir versprechen, daß heute nacht nicht nur deine Nerven gekitzelt werden.« Sie kicherte.
    »Nicht so laut.«
    »Wer sollte uns hören? Die Toten?«
    Sie erreichten die Stelle, von der Murphy gesprochen hatte. Büsche und Bäume umgaben sie. Nicht einmal das Licht des Vollmonds kam zu ihnen durch. Stockdunkel war die Nacht an dieser Stelle. Genau richtig für das, was Murphy vorhatte.
    Genau richtig, dachte auch Lizabeth, hängte sich an den Hals des Mannes, preßte erregt ihren Körper gegen ihn und forderte ihn auf: »Küß mich, Butch! Nimm mich! Du kannst alles haben!«
    Und er wollte sich alles nehmen, sogar ihr Leben!
    Sein Aussehen veränderte sich. Die Augen traten in tiefen Höhlen zurück, und ein Höllenfeuer flackerte in ihnen. Die Zähne wurden dreieckig und spitz, die Haut überzog sich mit einem schleimigen Glanz, und mit einemmal verströmte Murphy einen widerlichen Leichengeruch.
    Lizabeth fiel es nicht sofort auf, doch plötzlich sagte sie: »Hier riecht es aber komisch.«
    Sie löste sich von Murphy, trat einen Schritt zurück. Trotz der Dunkelheit erkannte sie, zu welch widerlichem Scheusal er geworden war, und der Schock traf sie mit ungeheurer Wucht.
    Ihr stockte der Atem, sie zweifelte an ihrem Verstand. Das war doch nicht möglich!
    Ich bin übergeschnappt, dachte Lizabeth Erin. Ich sehe Dinge, die es nie und nimmer geben kann.
    Murphy kam näher. Lizabeth wollte schreien, doch ihre Stimme versagte. Sie hob abwehrend die Arme.
    Murphy schlug sie ihr nach unten und riß sein schreckliches Ghoulmaul auf.
    Er hätte die Blondine mit einem einzigen Biß getötet, wenn ihr nicht Marty Kanter zu Hilfe geeilt wäre.
    Aus der Schwärze der Nacht tauchte der Privatdetektiv auf. Er katapultierte sich dem Dämon buchstäblich entgegen.
    Die Situation war für Lizabeth Erin so kritisch, daß Kanter nicht sanft mit ihr umgehen konnte.
    Er rammte das Mädchen mit der Schulter zur Seite. Sie stolperte, fiel gegen einen Baumstamm, stieß sich davon ab und ergriff in heller Panik die Flucht.
    Sie fand das Tor nicht mehr, durch das sie mit Murphy den Friedhof betreten hatte, hetzte ziellos zwischen den Gräbern hindurch und überkletterte die Friedhofsmauer irgendwo.
    Stocknüchtern war sie, als sie jenseits der Mauer landete. Jemand hatte ihr das Leben gerettet. Sie wußte nicht, wer, und würde sich dafür nicht bedanken können. Sie würde nur laufen, so lange, bis sie vor Erschöpfung umfiel.
    Und während Lizabeth Erin durch das nächtliche Vancouver rannte, trug Marty Kanter mit dem Ghoul einen erbitterten Kampf aus.
    Murphy - bleiben wir bei diesem Namen - wollte den Privatdetektiv für sein mutiges Eingreifen mit dem Tod bestrafen.
    Aber Marty Kanter war kein Schwächling, und er hatte gelernt, sich seiner Haut zu wehren.
    Nur kurze Zeit hatte der Ghoul Oberwasser, dann gelang es dem Detektiv, Murphy zu Boden zu schleudern, und ehe der Dämon wieder hochschnellen konnte, hatte Kanter seine Luger in Anschlag gebracht.
    Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen. Mitleidlos drückte Kanter ab. Keine Gnade für Dämonen, so lautete seine Devise.
    Der Ghoul »schluckte« die Kugel voll. Das geweihte Silber vernichtete sein schwarzes Leben, und er wurde zu einer penetrant riechenden,

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