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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wohl, damit läßt sich alles regeln, aber hier ist Ihr Geld nicht soviel wert.« Er schnippte mit dem Finger. »In dieser fremden Dimension sind Sie so arm wie eine Kirchenmaus, Mr. Aldrich. Hier läßt sich von Ihnen niemand kaufen oder bestechen. Hier pfeift man auf Ihr verdammtes Geld!«
    Ich versuchte den Streit zu schlichten, machte den beiden klar, daß es keinen Sinn hatte, sich gegenseitig anzubrüllen.
    Miteinander, nicht gegeneinander! Diese Parole gab ich aus, doch vor allem der eigensinnige Wendell Aldrich wollte ihr keine Beachtung schenken.
    Der Zeitungszar konnte sich nicht umstellen. Bisher hatte er stets seinen Willen durchgesetzt, hatte das Geschehen kontrolliert. Daß das auf einmal nicht mehr so war, wollte er nicht akzeptieren. Ich machte mich auf einiges gefaßt. Es würde nicht leicht sein, mit Aldrich auszukommen.
    Ich war nahe daran, mitzubrüllen, als der Zeitungszar keine Ruhe geben wollte, da gellte mir plötzlich Denise Perkins' Schrei in den Ohren.
    Ich schaute sie erschrocken an. Sie starrte an mir vorbei, und als ich herumwirbelte, sah ich einen Mann, der uns mit einer Pistole bedrohte.
    ***
    Das Wesen sah grauenerregend aus. Es hatte einen mächtigen Käferschädel auf dem Körper eines muskulösen, kraftstrotzenden Mannes.
    Grausam und böse funkelten die Augen des Ungeheuers, und die großen harten Zangen bewegten sich gierig auf und zu, während die zitternden Fühler verrieten, wie erregt der Käfermann war.
    Unterhalb seiner Ellenbogen wurden die Arme pelzig, und seine Hände waren gefährliche Mordwerkzeuge mit dünnen, harten, gebogenen Krallen.
    Ebensolche Krallen wiesen seine Füße auf, die gleichfalls behaart waren. Er war ein Killer, ein Fleischfresser, und er hatte großen Hunger. Und er lag auf der Lauer.
    Düstere Dämpfe bedeckten den Boden vor ihm. Sie entstiegen dem weichen, feuchten Erdreich und krochen träge umher.
    Die schweren Muskelpakete des Käfermanns zuckten ungeduldig. Mit seinem lodernden Blick beobachtete er das ahnungslose Opfer.
    Hinter ihm schimmerte ein bleicher Knochenhaufen. Totenschädel lagen übereinander. Es handelte sich um die Gebeine derer, die der Käfermann getötet und gefressen hatte.
    Der Käfermann zog sich vorsichtig zurück. Er verschmolz beinahe mit seiner Umgebung. Nur wenn man ganz genau hinsah, bemerkte man ihn.
    Seine Krallen scharrten den Boden auf. Sie zogen tiefe Furchen in die Erde. Diese Geste zeigte deutlich, wie gierig, ungeduldig und hungrig der schreckliche Killer war.
    Jetzt regte er sich nicht mehr. Wie tot lag er auf dem Boden.
    Und das ahnungslose Opfer war schon fast bei ihm…
    ***
    Die Pistole war eine Luger und der drahtige Mann mit dem asketischen Aussehen ein Dämonenjäger.
    Noch dazu einer von meiner Sorte: ein Privatdetektiv, der sich auf Fälle spezialisiert hatte, die den Rahmen des üblichen sprengten.
    Fälle, hinter denen die Hölle stand!
    Die Luger wies nicht mehr auf uns. Marty Kanter hatte schnell erkannt, daß er keine Feinde vor sich hatte.
    Wir kannten inzwischen seine aufregende Geschichte, und er war überrascht, als er erfuhr, daß er in diese andere Dimension befördert worden war.
    Denise Perkins und Wendell Aldrich wären wohl kaum hier gelandet, wenn sie nicht so nahe bei Al Owen gestanden hätten.
    Ich fragte mich, ob die Dämonenjäger, die lange vor uns diesen Weg gehen mußten, auch hier gelandet waren.
    Und natürlich interessierte mich immer brennender, was mit diesen Leuten geschehen war. Würden wir auf ihre Spuren stoßen?
    Die erhitzten Gemüter hatten sich beruhigt. Al Owen vermied es, den Zeitungszaren anzusehen, und mir fiel auf, daß Denise Perkins den Parapsychologen abzuschirmen versuchte, damit dieser sich nicht mehr über Wendell Aldrich zu ärgern brauchte.
    Es wäre verrückt gewesen, wenn wir uns gegenseitig die Köpfe eingeschlagen hätten, das wollten bestimmt andere tun.
    Wenn es zu verhindern war, dann nur, wenn wir alle wie Pech und Schwefel zusammenhielten.
    Einigkeit . macht stark! Dieser Spruch hat etwas für sich.
    Was tun? Diese Frage beschäftigte jeden einzelnen von uns. Wie verhält man sich in einer fremden Welt, deren Gefahren man nicht kennt?
    Ich war der einzige, der diesbezüglich schon Erfahrungen gesammelt hatte, deshalb erwarteten Al Owen und Marty Kanter von mir einen brauchbaren Vorschlag.
    »Zwei Möglichkeiten«, sagte ich grübelnd. »Entweder wir warten hier, bis etwas passiert, oder wir entscheiden uns für irgendeine Richtung, und sehen,

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