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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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niederzureißen und die Steine wegzuschaffen, um sie für den Häuserbau ihres eigenen Dorfes zu benutzen.
    Der Laird hatte es jedes Mal wieder abgelehnt. Nun schritten sie in sicheren Abstand an der Ruine vorbei und würdigten das Gemäuer keines Blickes. Erst als es in den Schatten der Dunkelheit verschwunden war, fanden sie ihre Stimmen wieder.
    Plötzlich lag etwas in der Luft! Es war eine Veränderung, die von ihnen allen Besitz zu ergreifen schien. Sie standen da, spürten das Kribbeln auf der Haut und hatten dann das Gefühl, sich für wenige Minuten nicht bewegt zu haben.
    Bartholomäus war der Erste, der sich wieder fing. »Wir müssen standhaft sein in unserem Glauben«, murmelte er. »Nur so können wir gegen das Böse siegen.«
    Michael und Matthews Bruder nickten.
    Bartholomäus war zufrieden. Er wusste, welche Macht seine Worte hatten, und er nutzte sie schamlos aus, egal ob es darum ging, Frauen ins Bett zu bekommen oder einem Bauern die Kupfermünzen aus der Tasche zu ziehen.
    Nun versuchte er, die beiden Männer auf sich einzuschwören. Beide sagten nichts weiter, als sie ihm folgten - und ihnen unversehens der Laird entgegen taumelte. Er sah alt und zerbrechlich aus - viel älter als vorhin, als sie ihm begegnet waren.
    Nun schien seine Haut viel tiefere Falten zu werfen. Seine Augen schimmerten dumpf und glanzlos.
    »An den Steinhügeln«, keuchte Ghared Saris ap Llewellyn, als die drei Dorfbewohner bei ihm waren. »Da findet ihr den Vampir!«
    »Ihr lebt noch, Laird?«, fragte Bartholomäus unsicher und versuchte unbemerkt an den Hals des Clanlairds zu schauen. »Obgleich Ihr dem Vampir begegnet seid?«
    »Sollte ich tot sein?«, fragte der Laird barsch und bedachte Bartholomäus einmal mehr mit einem vernichtenden Blick.
    »Natürlich nicht!«, entgegnete dieser schnell und schluckte heftig.
    »Dann macht euch schnell auf, um ihn zu jagen und zu vernichten. Ich weiß nicht, wie lange er sich nicht mehr bewegen kann.«
    Was der Laird mit diesen Worten meinte, konnte keiner der drei Männer erfassen. Sie begriffen nur, dass sie jetzt die Möglichkeit hatten, einen Vampir zur Strecke zu bringen.
    »Warum hat der Laird ihn nicht selbst getötet?«, fragte Michael leise, als sie den Platz erreichten, wo die beiden Vampire noch wie erstarrt standen.
    »Matthew«, keuchte der ältere McTurner, als er zu seinem Bruder ging. Noch war der Vampir bewegungslos. Das änderte sich plötzlich. Die Starre ließ nach. Die Augen funkelten. Und der junge Vampir warf sich auf seinen Bruder. Ein raues Handgemenge entstand, und nach wenigen Faustschlägen lagen Michael und der ältere McTurner am Boden. Michael mit gebrochener Nase, der ältere McTurner mit einem verrenkten Arm. Nur Bartholomäus hielt das Kreuz hoch in die Luft.
    »Hinfort mir dir!«, schrie er Matlock McCain entgegen, der ihn mit einem kurzen, durchdringenden Blick bedachte. Dann nickte der, als er meinte: »Ich wüsste nicht, was mich hier noch halten soll!«
    Dann verwandelte er sich in eine Fledermaus und flog davon.
    Bartholomäus glaubte zu träumen…
    ***
    Gegenwart, Llewellyn-Friedhof, 2008:
    Gryf erhob sich mit einem leisen Stöhnen und schaute verdrossen zu Zamorra.
    »Das ist eine andere Nuss als alle, die ich bisher geknackt habe«, murmelte Gryf und steckte den Pflock wieder hinter den Hosengürtel zurück.
    »Ein seltsamer Vampir«, knurrte Zamorra. »Er ist anders als die, denen wir bisher begegnet sind.«
    »Er trägt auch die Llewellyn-Magie in sich«, murmelte Rhett leise und schritt auf das Grab seines früheren Ichs zu. »Und er hat sich Ghared geschnappt.«
    »Was mich zu der Frage bringt«, meinte Nicole, »was will er mit der Leiche?«
    »Was mich wiederum die Frage stellen lässt, warum ist der Leichnam von Ghared nicht verwest?«, warf Zamorra ein und sah wieder zu dem jungen Rhett Saris, der seinen Blick fest erwiderte.
    »Ich weiß es nicht«, seufzte Rhett, der zu dem jetzt leeren Grab getreten war und in dieses hineinschaute.
    »Wo könnte Matlock nun hin sein?« Gryf war zu dem jungen Saris getreten und legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Kannst du mir das sagen, alter Freund?«
    Rhett schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass er die M-Abwehr von Llewellyn-Castle durchschreiten kann, ohne dass sie ihn aufhält!«
    »Bitte?« Zamorra war überrascht und konnte es nicht glauben. Die M-Abwehr hatte sich bisher immer als zuverlässig und sehr effektiv erwiesen. Egal ob Vampir oder Dämon, niemand

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