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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wundern. Dieses Mahl, verbunden mit dem Getränk, schien für den Förster das größte überhaupt zu sein. Er war selig, als er beides zu sich nehmen konnte. Wenig später hatte auch ich die ersten Schlucke genossen, aß dazu die Schokolade und mußte King recht geben. Diese Mischung schmeckte mir ebenfalls, so dauerte es nicht lange, bis die Becher leer waren und die Tafel verzehrt war.
    »Gut?« fragte er.
    »Und ob.«
    »Das meine ich doch.« Er zog die Nase hoch. »Wie wär's mit einem zweiten Becher?«
    Ich wehrte mit beiden Händen ab. »Alles, nur das nicht. Dann komme ich mir nicht mehr wie auf einem Hochsitz vor, sondern mehr wie auf der Brücke eines Schiffes, das sich durch einen schweren Sturm kämpft. Ihr Tee hat es wirklich in sich gehabt.«
    »Sie hören keinen Widerspruch.«
    »Ich werde Sie später nach der Mischung im einzelnen Fragen, denn die Kälte ist verschwunden.«
    »Das wußte ich, John. Wissen Sie, ich habe da Erfahrung und schon manche Nacht auf dem Hochsitz zugebracht. Das Zeug wärmt von den Haar- bis in die Zehenspitzen.«
    »Das spüre ich auch.«
    Ich stand auf und trat an das Geländer heran, auf das ich meine Hände legte. Beide waren wir nicht hier, um Tee zu trinken oder Schokolade zu essen, wir suchten einen Feind, von dem wir nicht wußten, ob es ihn überhaupt gab. Er war von Zeugen gesehen worden, aber da gab es auch unterschiedliche Aussagen.
    Der eine hatte es als großen Hund oder Wolf gesehen, der andere hatte von einem riesigen Vogel gesprochen, und eine dritte Aussage war ebenfalls hinzugekommen, die mich etwas nachdenklich gemacht hatte. Da war von einer seltsamen Frau in zerfetzter Kleidung die Rede gewesen.
    Daran glaubte ich nun nicht. Oder nur sehr schwach. Die ersten beiden Möglichkeiten konnte ich mir schon vorstellen, aber bei der dritten brauchte ich schon etwas mehr als nur meine Phantasie, obwohl ich sie nicht ausschloß.
    Ich schloß überhaupt nichts mehr aus, nach allem, was ich schon alles erlebt hatte. Vor kurzem sogar eine Begegnung mit UFOs und einem Außerirdischen. Das hätte ich mir wirklich vor Jahren nicht mal träumen lassen.
    Meine Hände lagen auf dem Holz. Der Nebel hatte es feucht gemacht. Ich drehte mich um und bekam das Glas des Försters gereicht. »Viel werden Sie nicht sehen können, John.«
    »Ich weiß. Wir hätten hier tagsüber Wache halten sollen, denke ich mal.«
    »Wäre mir auch lieber gewesen. Nur haben unsere Zeugen das Wesen nur bei Dunkelheit gesehen, deshalb auch die relativ schlechten Bedingungen.«
    »Ist verständlich.« Ich nahm das Glas noch nicht an die Augen, sondern versuchte, mit einem normalen Blick etwas von der Umgebung zu erkennen. Da war wirklich nicht viel zu sehen. Ob diese Nacht besonders dunkel war, wußte ich nicht. Tatsache war, daß wir uns inmitten eines Waldstücks befanden, aber von dem Wald selbst nichts zu erkennen war. Er versteckte sich in der Finsternis.
    Sie deckten alles zu. Der Boden unter mir war nicht mal zu ahnen. Zwar befand sich vor uns eine Lichtung - der Hochsitz stand im Schutz hinter ihm wachsender Laubbäume -, aber über diese freie Fläche hinweg bewegten sich nur die grauen Schleier wie große Bälle, die von unsichtbaren Händen weitergerollt wurden.
    Ich versuchte es mit dem Glas. Die Gummiränder waren kalt, als ich sie gegen meine Haut drückte.
    Ich stellte die Schärfe etwas nach und hoffte auf den Restlichtverstärker.
    Vergebens. Ein wenig heller wurde es schon, das war aber auch alles. Konturen nahm ich nur schwach wahr, konnte auch nichts unterscheiden, denn der Wald, gegenüber war trotz des Glases für mich nur eine dunkle Wand.
    Wenn sich dort etwas bewegte, würde ich es bestimmt nicht sehen können, auch wenn ich mich noch so anstrengte.
    Leicht enttäuscht ließ ich das Glas sinken und hob die Schultern, als ich es dem Förster wieder zurückgab. »Da ist wohl nichts zu machen«, sagte ich.
    »Eben.« Er hängte sich das Gerät wieder um.
    Ich schaute über das Geländer hinweg. Im Spiegel hätte ich den nachdenklichen Ausdruck auf meinem Gesicht sehen können, so konnte ich ihn nur erraten. »Irgend etwas muß man tun«, murmelte ich, »denn ich habe - bei allem Respekt - keine Lust, auch noch die restlichen Stunden hier auf dem Hochsitz zu verbringen und trotz des wunderbaren Tees irgendwann zu einer Eisfigur zu werden.«
    »Ich kann Sie verstehen, John«, sagte Brandon, der ebenfalls aufgestanden war. »Aber was wollen Sie unternehmen? Wenn wir ehrlich sind,

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