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0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich nicht beurteilen, wir werden ihn hoffentlich fragen können, aber wir haben alle die beiden Männer gesehen, die in das Grab eingedrungen sind.«
    Er wandte sich mit seinen nächsten Worten direkt an Shao. »Du hast sie auch gesehen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann muß dir etwas aufgefallen sein.«
    Shao gab die Antwort nicht sofort. Sie stand noch immer unter dem Eindruck der Ereignisse. Die Brauen hatten sich zusammengezogen, sie war dabei zu überlegen, als wollte sie mehr als die nur von ihr verlangte Antwort geben.
    »Nun…?«
    »Ich weiß, was du meinst, Suko. Ja, ich habe ihn erkannt. Einer der Männer ist vor unseren Augen im Supermarkt gestorben. Es war der Engländer, es war Francis Clayton, nur hat er heute etwas anders und vor allen Dingen älter ausgesehen. Demnach müssen einige Jahre seit dem Vorfall in der Pyramide vergangen sein. Wir haben einen Blick in die Vergangenheit werfen können.«
    Suko atmete aus. Er kam mir vor wie ein Mensch, der seine Bestätigung gefunden hatte. »Genau das habe ich hören wollen«, erklärte er beim Hinsetzen. »Es war ein Blick in den Anfang. Wir haben Kinok als Kleinkind erlebt. Wir haben Stimmen gehört, wir wissen, über was sich die beiden Männer unterhielten, und ich glaube daran, daß Kinok das Kind der Mumie ist. Der Sohn des Sonnengötzen Sorath, der, wo auch immer, die letzten Jahre überlebt hat, aufgewachsen ist und sich nun daran erinnert oder daran erinnert worden ist, daß es für ihn noch eine Aufgabe gibt. Nämlich die Rache an den Männern, die ihn gefunden und auch befreit haben, wobei er wohl will, daß sein Geheimnis nicht gelüftet wird. Wenn ich mich geirrt habe, könnt ihr es mir sagen.«
    Shao schwieg, ich ebenfalls.
    Das wollte Suko nicht hinnehmen, zumindest nicht bei mir. Er richtete seinen Blick auf mich.
    »John, bitte, was meinst du zu meiner Theorie? Stimmt sie, kann sie stimmen?«
    »Ich sehe keinen Grund, dir zu widersprechen. Aber ich denke auch weiter. Dieser Francis Clayton ist gestorben. Es stellt sich die Frage, ob es seinen Kollegen Guy Laroche ebenfalls erwischt hat. Das müssen wir herausfinden.«
    Shao stellte eine Frage, die unser Denken etwas durcheinanderbrachte. »Glaubt ihr nicht, daß wir uns ebenfalls in großer Gefahr befinden?« Ihr Gesicht war sehr ernst. »Wir sind durch die Bilder aus der Vergangenheit ebenfalls Zeugen des Vorfalls geworden und wissen nun Bescheid. Wenn Kinok und Sorath wollten, daß ihr Geheimnis gewahrt bleibt, dann müssen wir verschwinden.«
    »Du auch?« fragte ich.
    »Was meinst du damit?«
    »Er hat doch an dir einen Narren gefressen, Shao, um es mal locker auszudrücken.«
    Sie hob die Schultern. »So würde ich das nicht sehen. Keinen Narren gefressen, er hat nur eine gewisse Artverwandtschaft gespürt, und die ist ja auch vorhanden. Ich bin die letzte Person in der Ahnenreihe der Sonnengöttin Amaterasu, und dieser Kinok hat ebenfalls etwas mit der Sonne zu tun. Jeder von uns weiß, daß sich dieser Planet durch die Mythologien und Legenden der Völker zieht. Jede Frühkultur hat irgendwann einmal die Sonne angebetet. Das driftete später zwar auseinander, aber die Parallelenùnd die Verwandtschaften sind nach wie vor da. So sehe ich es.«
    Wir konnten ihr nur zustimmen. Während Shao Tee einschenkte, dachten wir nach. Zumindest meine Gedanken drehten sich um diesen anderen Archäologen mit dem Namen Laroche. Wenn er noch lebte, befand er sich trotzdem in großer Gefahr. Sollte es Kinok gelingen, ihn ebenso zu töten wie Clayton, dann stellte sich automatisch die Frage: War damit alles erledigt? Oder würde er seinen Rachefeldzug weiterführen wollen, um alle Psychonauten auszulöschen, denn er mußte davon ausgehen, daß Laroche und Clayton ihr Wissen weitergetragen hatten. Zeit genug war ihnen geblieben.
    Über dieses Problem sprach ich mit Shao und Suko. Dabei stellte ich fest, daß sie ebenso dachten wie ich.
    Wie wir es drehten und wendeten, es blieb dabei, daß wir Guy Laroche finden mußten, ebenso Kinok, der sich in diesem Wohnzimmer vor unseren Augen aufgelöst hatte, als wäre er selbst nur ein Hologramm gewesen.
    Suko schüttelte den Kopf. »So leid es mir tut, ich komme mit den Gedankengängen noch nicht zurecht.«
    »Warum nicht?« fragte ich.
    »Kinok ist doch nicht dumm. Er hätte seine Rachetour allein durchführen können, ohne uns zu informieren. Warum hat er das getan? Warum hat er sich selbst in Zugzwang gebracht und neue Zeugen geholt? Macht es ihm einfach

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