0882 - Brennpunkt Milchstrasse
erklärte Hotrenor-Taak. „Wenn ich nur wüßte, ob ich die beiden scheußlichen Gestalten nur geträumt habe oder ob sie wirklich hier waren!"
„Die beiden kleinen Teufel!" stieß Arzachena hervor und schüttelte sich. „Denen quoll doch die Bosheit aus allen Poren."
Er legte die Hand auf die Brusttasche, in der sich der rote Valley-Sa-lamander zuletzt befunden hatte. Aber soviel er auch herumtastete, er konnte nichts von dem handspan-nengroßen Lebewesen fühlen.
Als Arzachena mit einer Verwünschung den Magnetverschluß der Tasche aufriß, sagte der Lare warnend: „Das würde ich unterlassen, Pyon!"
Arzachena ließ seine Hand über der Brusttasche schweben.
„Denkst du, sie könnte sich noch mehr verkleinert haben?"
„Die Gestalten, die den terrani-schen Märchenteufeln so ähnlich sahen, waren keine Wesen wie du und ich. Ich nehme an, es handelte sich um Projektionen psionischer Materie - und solche Erscheinungen können sicherlich nur mit Hilfe psionischer Kräfte vertrieben werden. Und von Childa wissen wir, daß sie über psio-nische Kräfte verfügt und daß sie die Anwendung dieser Kräfte jedesmal mit einem Verlust ihrer optisch wahrnehmbaren Substanz bezahlt."
Pyon Arzachena zog hörbar die Nase hoch.
„Arme Childa! Diesmal ist sie auf mikroskopische Größenordnung geschrumpft! Oder sie ist für immer verschwunden, abgesunken in einen für uns nicht erreichbaren Mikrokosmos."
„Du hieltest sie schon einmal für verloren, Pyon", sagte Hotrenor-Taak. „Ich denke, daß sie auch diesmal wiederkommt beziehungsweise wieder optisch wahrnehmbar für uns wird."
„Was hast du nur immer mit deinem .optisch wahrnehmbar' ?" fragte Arzachena verärgert.
„Warum sagst du nicht schlicht und einfach .sichtbar' ?"
„Weil ich vermute, daß wir Childa nicht so wahrnehmen können, wie sie wirklich ist", antwortete der Lare. „Ich teile ihre Existenz in zwei Formen ein: einmal die Ganzheit aller normalen und psionischen Elemente und dann den Anteil von ihr, der für uns optisch wahrnehmbar ist."
Pyon Arzachena wollte etwas darauf erwidern, da belebte sich der noch immer aktivierte Telekomschirm. Deutlich war das Abbild von Nchrs Oberkörper zu erkennen.
„Wir befinden uns im Raum hinter dem Nichts", sagte der Gys-Voolbee-rah. „Es gab vor einiger Zeit einen Zusammenprall zweier unverträglicher psionischer Kraftfelder, wodurch die psionischen Schichten zwischen unseren Körpermolekülen erheblich geschwächt wurden.
Deshalb melde ich mich erst jetzt wieder. Der Besatzung der SCHWERT DER GÖTTER dürfte es nicht besser gehen."
„Die SCHWERT DER GÖTTER!" entfuhr es Hotrenor-Taak. „Wo ist das Schiff?"
Er stürmte zu den Kontrollen und aktivierte alle Ortungsinstrumente. Sekunden später tauchte auf einem Ortungsschirm die elektronische „Zeichnung" auf, die der Bordcomputer aus den Ortungsdaten zusammengestellt hatte.
Klar und deutlich waren die Umrisse und Einzelheiten eines riesigen kugelförmigen Raumschiffs zu erkennen, bei dem allerdings die untere Hälfte nicht unter einer halbkugelförmigen Hülle lag, sondern unverkleidet war und alle nur denkbaren technischfuturistischen Elemente präsentierte. Ein äquatorialer Gürtel bestand aus einer Mischung dunkler und farbig-heller Felder, die sich in einem ständigen Austausch miteinander befanden. Die obere „Kugelhälfte" sah überhaupt nicht nach einer Halbkugel aus, denn vom äquatorialen Ring aus ragten Tausende unterschiedlich langer und starker „Stacheln" in den Weltraum.
Wahrscheinlich, so überlegte der ehemalige Verkünder der Hetoso-nen, würde sich bei einer Draufsicht von der Seite herausstellen, daß dieses gigantische Raumschiff keine Kugel, sondern eher ein Ei war.
ZYMAHR-ELKZEFT SCHWERT DER GÖTTER „Das beste Schwert ist immer soviel wert wie der, der es führt!" stellte Pyon Arzachena fest.
„Und es nützt dem Besitzer nichts, wenn er keinen Gegner findet, an dem er sein Schwert erproben kann!" sagte Hotrenor-Taak.
„Bevor er es an uns ausprobiert, wollen wir versuchen, uns mit der Besatzung der ZYMAHR-ELKZEFT zu verständigen", sagte Nchr. „Ytter hat bereits Hyperkom-Rufsignale abgestrahlt."
„Soeben kommt eine Reaktion!" hörten Hotrenor-Taak und Arzachena Ytters Stimme. „Ich blende um auf Synchronschaltung!"
Der Hyperkombildschirm in der HOBBY-BAZAAR wurde hell. Eine feine helle Linie teilte ihn in zwei Hälften. In der einen Hälfte waren Nachwuchsfotomodelle, männlich und weiblich, von Verlagsagentur
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