0882 - Brennpunkt Milchstrasse
Paratronschutzschirme nicht berühren.
„Hoffentlich hält er!" sagte Nchr und meinte den Paratronschirm der HOBBY-BAZAAR.
Aber nichts geschah. Die drei unterschiedlichen Raumschiffe trieben, um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisend, schweigend durch ein unbegreifliches Kontinu-um.
Der goldfarbene Schein veränderte sich. Er bekam Gestalt - die kugelförmige Gestalt einer mittelgroßen goldgelb strahlenden Sonne, die von acht planetarischen Objekten umkreist wurden.
„Was ist mit der Energie des Giganten?" fragte Gerziell.
„Keine Rückkopplung!" meldete Fazor über die Vermittlungsenergie. „Ich kann nicht feststellen, was mit dem Unsichtbaren Giganten los ist, Gerziell."
„Dann schicke jemanden in den Zentralen Energiebunker!" ordnete Gerziell an.
„Ich habe es schon versucht", erwiderte Fazor. „Es gibt keinen Zentralen Energiebunker mehr."
„Wie?" schrie Gerziell aufgebracht. „Willst du mir weismachen, der Zentrale Energiebunker hätte sich in Luft aufgelöst?"
„Ganz gewiß nicht", erklärte Fazor.
„Etwas muß mit der Struktur des Raumes geschehen sein, in dem sich der Zentrale Energiebunker befand. Eine Verzerrung - vielleicht sogar der räumlichen und zeitlichen Existenzstruktur. Wir wissen ja so gut wie nichts über das Funktionsprinzip des Giganten, denn er stammt von den Göttern selbst - und sie haben uns nur soviel mitgeteilt, daß wir das SCHWERT DER GÖTTER führen können."
Gerziell begriff, daß sie die Mission, die ihnen die Götter aufgetragen hatten, nicht erfüllen konnten, wenn die wichtigste Sektion des Schiffes ausgefallen beziehungsweise hinter eine Dimensionsbarriere geraten war.
Wie werden die Götter unser schändliches Versagen bestrafen?
Gerziells Gestalt straffte sich unwillkürlich.
Wir werden jede Strafe hinnehmen, wenn sie von den Göttern über uns verhängt wird! dachte er. Und wir werden nicht klagen. Schlimmer wäre es, mit der ungeheuerlichen Schmach weiterzuleben, vor den Augen der Götter versagt zu haben.
„Sonnensystem voraus!" meldete der Navigator aus seiner Arbeitsgondel, die vor dem gewaltigen Halbrund der Kontroll- und Schaltklaviatur schwebte - wie zahlreiche andere Arbeitsgondeln ebenfalls.
Gerziell dachte den Befehl, ihm die Wahrnehmung der Ortungsinstrumente zuzuspielen. Er war es gewöhnt, daß die denkende Vermittlungsenergie, die seinen Schädel gleich einer Aureole umgab, dafür sorgte, daß er vor seinem geistigen Auge alles sah, was zu seiner Information notwendig war.
Aber diesmal wartete er vergebens darauf, daß das Bild des georteten Sonnensystems vor seinem geistigen Auge erschien.
Plötzlich fühlte er sich blind.
„Ich will das Sonnensystem sehen!" sagte er laut.
„Sofort!" erwiderte der Navigator.
Wenig später wurde in einen der großen Bildschirme die Aufnahme einer mittelgroßen, goldgelb leuchtenden Sonne geblendet. Die denkende Energie der SCHWERT DER GÖTTER projizierte die vorerst nur von den Instrumenten erfaßbaren Planeten der Sonne auf den Bildschirm.
Acht unterschiedlich große Planeten, die ihre Sonne im gleichen Abstand, auf einer identischen Bahn-ebene und mit der gleichen Geschwindigkeit umkreisten.
„Das ist das Werk intelligenter Lebewesen!" stellte Gerziell fest. „Wir werden sie besuchen.
Wenn sie in der Lage waren, alle Planeten ihres Sonnensystems auf eine Kreisbahn zu bringen, dann haben sie vielleicht auch die technischen Mittel, den Unsichtbaren Giganten zu reparieren."
„Es fragt sich nur, ob sie ihre technischen Mittel einsetzen wollen, um uns zu helfen. Vielleicht benutzen sie sie auch dazu, uns in ihre Gewalt zu bringen."
Gerziells Ghurianerkopf ruckte herum. Er hatte vergessen, daß die Funkverbindung zu Nchr und Ytter noch stand.
„Dann werden wir sie zerschmettern!" grollte Gerziell.
„Womit willst du sie zerschmettern, Gerziell?" erkundigte sich Nchr ironisch. „Mit den Fäusten? Vergiß nicht, daß eure Hauptenergieanlage ausgefallen ist und daß euer Unsichtbarer Gigant - was immer ihr darunter versteht - nicht mehr Teil des Kontinuums ist, in dem wir uns befinden!"
„Über was für Waffen verfügt ihr, Nchr?" erkundigte sich Gerziell.
Nchr lachte.
„Das würde ich ausgerechnet dir sagen, Gerziell, wo du versucht hast, unsere Freunde zu ermorden!"
„Eure Freunde?" fragte Gerziell in-quisatorisch. „Zwei Gys-Voolbeerah haben andere zu Freunden? So sehr seid ihr degeneriert, Nchr?"
„Gerziell, wir haben seit undenklichen Zeiten zwischen anderen und mit anderen
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