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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dahinter, wo es eigentlich stockfinster hätte sein müssen, sahen wir stark gedämpften Schein.
    Licht?
    Ich wußte es nicht, aber wir mußten mit allem rechnen. Wir schoben uns behutsam näher. Da ich die Führung übernommen hatte, blieb ich auch als erster in dem offenen Eingang stehen.
    Es war nicht zu erkennen, ob hier jemals eine Tür den Besucher aufgehalten hatte. Zumindest fanden wir keine mehr vor. Dahinter lag die Felsenhalle mit den dicken Wänden und dem ungewöhnlichen Licht.
    Der graue Schein ließ sich nicht wegdiskutieren. Er war vorhanden, aber auch sechs Augen schafften es nicht, die Lichtquelle zu entdecken.
    Die Quelle für dieses graue Schattenlicht schienen die Wände selbst zu sein!
    Suko war rechts von mir stehengeblieben, der Abbé links. Bloch war es, der den Kopf schüttelte, bevor er sprach. »Hier stimmt einiges nicht«, flüsterte er.
    »Was meinst du damit?«
    »John, das ist klar. Oder gib mir eine Erklärung für den Lichtschein. Kannst du das?«
    »Im Moment nicht.«
    »Eben. Soll ich dir sagen, welches Gefühl ich habe? Willst du es hören?« Seine Stimme klang hektisch. Er hatte geflüstert, doch die Nervosität hatte er nicht unterdrücken können.
    »Ich warte darauf.«
    »Wir stehen hier vor einem Tor in die Vergangenheit oder in eine andere Dimension. Das ist Magie, John. Diese Mauern sind von der Magie eines gewissen Amero erfüllt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht für mich. Dieser Inquisitor hat auch nach seinem Tod die Spuren hinterlassen. Das düstere Licht ist ein Teil von ihm, und er muß wirklich mit dem Teufel oder einem anderen Dämon einen Pakt geschlossen haben. Eine andere Erklärung habe ich nicht.«
    Ich hütete mich davor, Blochs Worte nicht ernst zu nehmen. Tore dieser Art waren auch uns bekannt, mehr als einmal schon hatten sie uns geschluckt und zu magischen Reisen mitgenommen. Es konnte durchaus sein, daß innerhalb dieses Castells das Grauen lauerte, das für uns Menschen dann tödlich war.
    Keiner ging. Jeder von uns versuchte zu erkennen, was innerhalb des Castells lag. Da malte sich nichts ab, sie sahen auch keine Bewegung, nur eben das riesige, körnige, graue Licht, das sich wie ein Vorhang ausgebreitet hatte.
    Ich wollte das Innere des Castells nicht unvorbereitet betreten und holte mein Kreuz hervor. Als Suko lächelte, wußte ich, daß er einen ähnlichen Gedanken gehabt hatte, und auch der Abbé machte auf mich einen zufriedenen Eindruck.
    Wenig später lag das Kreuz auf meiner Handfläche. Es war ja nicht nur ein Schutz, sondern zugleich ein Indikator, ein Aufspürer für das Böse, das Dämonische. Sollte ich vor einem mit fremder Magie belegten Tor stehen, würde ich gewarnt.
    »Geh du vor!« flüsterte Suko.
    »Okay.«
    Ich bewegte mich langsam. Bis zur Grenze waren es nur mehr zwei Schritte. Dann begann die Schwelle, und dicht dahinter fing die andere Welt an.
    Ich bewegte mich vorsichtig. Mein Blick war zugleich nach vorn und auf meine Hand gerichtet, denn ich wollte jede Veränderung des Kreuzes automatisch wahrnehmen.
    Suko und der Abbé blieben wie zwei Leibwächter hinter mir zurück, und mich umfing nach dem nächsten Schritt das seltsame graue Licht. Ich ging noch weiter. Es mußte doch etwas passieren.
    Ich wartete darauf und war enttäuscht, daß sich nichts tat.
    Ein Blick auf das Kreuz bewies mir, daß alles in Ordnung war.
    Kein Flackern, kein Zucken eines fremden Scheins. Ich erlebte keinen Angriff einer anderen Macht.
    Seltsam…
    Ich ging weiter.
    »John…«
    Suko hatte gerufen, aber seine Stimme hatte sehr undeutlich geklungen, als wäre er sehr weit entfernt. Ich drehte mich um und hätte ihn sowie den Abbé sehen müssen, was auch geschah, nur zeigten sie sich von der Perspektive verändert.
    Sie kamen mir nicht mehr vor, als würden sie noch auf demselben Fleck stehen. Zwar bewegten sie sich nicht, aber es mußte da jemand gegeben haben, der sie zurückgeschoben hatte, denn sie waren weit, sehr weit von mir entfernt.
    »Was ist denn?« rief ich.
    Keiner antwortete auf meine Frage. Dafür aber hörte ich wieder Suko sprechen. »John, was hast du? Was siehst du? Was ist da?«
    »Nichts.«
    »Warum gibst du keine Antwort?«
    Erst jetzt wurde mir klar, daß sie mich nicht hören konnten. Uns trennten Meilen, die durch menschliche Rufe akustisch nicht zu überbrücken waren.
    Ich winkte ihnen. Doch auch dieser Versuch scheiterte, denn sie reagierten nicht.
    »John, verdammt, komm zurück!«
    Sollte ich, sollte ich

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