0887 - Die Verschollenen
Berufenen.
Die Tür öffnete sich. Morgdähn kehrte zurück.
Fairbahr fuhr herum.
„Es sind Suskohnen", rief er überschwenglich. „Es sind wirklich meine Brüder, die von einer Expedition zurückgekehrt sind."
„Besteht kein Zweifel?" fragte Morgdähn.
„Nicht der geringste", antwortete der Veteran. „Jeder Zweifel wäre eine Beleidigung."
„Wenn es so ist", erklärte der Aso-gene, „bin ich bereit, alle Suskohnen von der 1-DÄRON hierher zu holen, damit auch sie in Laxau leben können."
„Seht ihr", rief Fairbahr und streckte die Arme wie zum Jubel in die Höhe. „Auch ihr werdet reich belohnt, so wie ihr es angesichts der großartigen Leistung verdient, die ihr vollbracht habt.
Ihr dürft euren Lebensabend in Laxau genießen.
Wenn ihr Glück habt, währt diese Zeit einige hundert Jahre."
7.
Fairbahr kicherte, als Morgdähn sie allein gelassen hatte. Er ließ sich in einen der Sessel sinken, schlug die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf. Seine Schultern zuckten.
„Welch ein Hohn", sagte er, und seine Stimme klang klar und beherrscht. „Menschen werden kondi-tioniert, damit sie tausend Jahre alt und noch älter werden. Sie fliegen hinaus in die Unendlichkeit, um so etwas wie ein Auge zu suchen, von dem niemand genau weiß, was das überhaupt ist. Vielleicht weiß das Alles-Rad es selbst auch nicht? Tausende, Hunderttausende fliegen hinaus in das Universum. Das ganze Volk der Suskohnen ist auf die Suche gegangen. Es hat sich geopfert für die Suche nach dem Auge. Und der Lohn? Nichts als Langeweile. Man kehrt zurück und bleibt Gefangener auf Välgerspäre."
Er ließ die Hände sinken und blickte Rhodan und Atlan abwechselnd an.
„Wer seid ihr?" fragte er.
„Ich bin Danair", antwortete Rhodan, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. „Und er heißt Gantelvair."
„Schon gut", erwiderte der Suskoh-ne. „Mag ja sein, daß das eure Namen sind. Suskohnen seid ihr jedenfalls nicht."
Er hob abwehrend die Hände.
„Keine Angst", rief er. „Ich verrate euch nicht, obwohl ich nicht weiß, was ihr eigentlich wollt.
Allerdings habe ich eine Bedingung. Ich bestehe darauf, daß ihr mich nach Laxau bringt. Sofort und ohne Morgdähn zu fragen. Er will mich und euch hier in Grotmer behalten, weil er uns hier nach allen Regeln der Kunst verhören kann. Aber damit bin ich nicht einverstanden. Ich will zurück."
Er beugte sich ruckartig vor und hustete heftig. Eilig zog er ein Tuch aus der Tasche hervor und preßte es vor die Lippen. Der Hustenanfall erschütterte seinen ganzen Körper und schien nicht enden zu wollen.
Schließlich aber richtete Fairbahr sich wieder auf. Er sah total verändert aus. Seine Wangen waren tief eingefallen, und seine Augen wirkten glanzlos.
Rhodan erkannte, daß der Alte nicht mehr lange zu leben hatte.
„Wir können dich nicht nach La-xau bringen", sagte er. „Das wäre unmöglich. Morgdähn würde sofort mißtrauisch werden."
„Es gibt eine Möglichkeit", erwiderte der Alte. „Ich muß behandelt werden. Das kann hier geschehen oder auch in Laxau. Wenn aber das medizinische Behandlungszentrum hier ausfällt, muß ich nach Laxau. Ihr müßt eben dafür sorgen, daß die Roboter hier nicht mehr funktionieren.
Dann könnt ihr mich zu meinen Freunden bringen."
„Wir haben keine Angst vor einem Verhör", erklärte Atlan-Gantelvair.
„Vielleicht übersteht ihr das Verhör", erwiderte Fairbahr. „Mag sein. Aber es ist aus mit euch, wenn ich Morgdähn sage, daß ihr keine Sus-kohnen seid."
„Wieso bist du dir deiner Sache so sicher?" fragte Rhodan-Danair.
Die Augen des Suskohnen verdunkelten sich. Fairbahr senkte den Kopf.
„So etwas spürt man", antwortete er. „Ihr seht aus wie Suskohnen. Ihr tretet so auf. Ihr sprecht so. Und ihr kennt die Sitten und Gebräuche meines Volkes. Und doch seid ihr keine Suskohnen.
Ich kann nicht sagen, woran ich es merke. Ich weiß es. Und Morgdähn wird mir glauben, wenn ich ihm sage, daß ihr keine Suskohnen seid. Ihr habt keine andere Wahl. Wenn ihr euer Spiel gewinnen wollt, dann müßt ihr mich zum Schweigen bringen. Das erreicht ihr nur dadurch, daß ihr mich nach Laxau bringt - oder daß ihr mich tötet. Also entscheidet euch."
Rhodan blickte Atlan an.
Es verstand sich von selbst, daß sie den Alten nicht umbringen würden. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mußten ihn in die Stadt der Alten bringen. Zuviel stand auf dem Spiel, so daß Rhodan sich in diesem Fall erpressen lassen mußte.
„Wir
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