0887 - Die Verschollenen
haben gesucht, und sie haben ...", sagte er. Dann stutzte er und blickte Rhodan-Da-nair forschend an. „Ihr habt wirklich eine Spur des Auges gefunden?"
„Wir haben eine Spur gefunden", antwortete Rhodan-Danair ruhig und überzeugend. Er dachte nicht daran, Fairbahr einzuweihen, da er nicht wußte, wie der Alte sich im nächsten Moment verhalten würde.
„Morgdähn war außer sich", stellte Fairbahr fest. „So etwas hat er seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden nicht mehr gehört. Er oder die anderen. Ich weiß nicht, ob Morgdähn schon so lange lebt."
Rhodan zog den Alten mit sich zu einem bereits beladenen Container. Er öffnete den Behälter und stellte fest, daß er lediglich bis zur Hälfte vmit großen Kunststoffflaschen gefüllt war. Entschlossen hob er den Veteran in den Container, kletterte selbst hinterher und schloß den Dek-kel bis auf einen kleinen Spalt.
Fairbahr plapperte weiter. Er schien froh darüber zu sein, daß ihm endlich einmal ein anderer zuhörte.
Etwa eine halbe Stunde verstrich. Dann ging ein Ruck durch den Zug. Die beiden Männer lehnten mit dem Rücken an der Wand des Containers. Fairbahr prallte so heftig mit dem Hinterkopf gegen die Wand, daß er bewußtlos wurde.
Der Zug beschleunigte so stark, daß Rhodan zunächst nicht in der Lage war, sich um Fairbahr zu kümmern. Das konnte er erst tun, als der Zug bereits seine Höchstgeschwindigkeit erreicht hatte. Da aber kam der Veteran schon wieder zu sich. Ein Hustenanfall warf ihn nieder. Er hielt solange an, bis der Zug Laxau erreichte.
Völlig erschöpft blieb Fairbahr auf den Flaschen liegen. Rhodan öffnete den Container, sah, daß sich kein Roboter in der Nähe aufhielt, nahm den Alten auf und stieg zusammen mit ihm aus dem Container.
Auch hier fand er. alles so vor, wie Plondfair es ihm beschrieben hatte. So machte es ihm keine Mühe, die Entladestation zu verlassen. Er befand sich bereits im Freien, als Fairbahr ihm an die Seite klopfte.
„Du kannst mich wieder herunterlassen", sagte er. „Ich kann selbst gehen."
Über den Türmen der Stadt Laxau wölbte sich ein dunkelroter Energieschirm, der nicht ahnen ließ, welch ungeheuerliche Kräfte außerhalb der Konditionierten Zone wirkten. Das Land sah öd aus. Felsbuckel wechselten sich mit Sandflächen ab. Nur zwischen den Turmbauten der Stadt und an einigen Stellen vor der Stadt gab es Vegetationszonen. Doch auch diese waren nicht echt.
Rhodan wußte, daß die Alten in der Stadt diese „Vegetationszonen" in jahrhundertelanger Arbeit aus Kunststoffabfällen geschaffen hatten. Kein Grashalm, keine Blume und kein Baum war echt, obwohl sie alle so aussahen, als ob sie tatsächlich lebten.
„Wo ist das Behandlungszentrum?" fragte Rhodan. Er wollte Fairbahr so schnell wie möglich loswerden, um zu Atlan zurückkehren zu können. Er glaubte nicht daran, daß der Veteran sich wirklich behandeln lassen würde. Für ihn war jedoch wichtig, daß Fairbahr sich passiv verhielt.
Mit Schrecken dachte Rhodan daran, daß er sich ähnlich verhalten könnte wie drei Veteranen, denen Plondfair begegnet war. Sie hatten alles versucht, sich Plondfair anzuschließen und Aktivitäten zu verursachen, nur um die lähmende Langeweile zu vertreiben.
Fairbahr zeigte auf eines der Gebäude.
„Zuerst dorthin", sagte er. „Dort ist meine Wohnung."
Er blickte seinen Begleiter nachdenklich an.
„Du mußt vorsichtig sein, Danair", warnte er dann. „Es könnte sein, daß der eine oder andere auf den Gedanken kommt, dich aufzugreifen und auszuliefern, um sich dadurch ein paar Vorteile zu verschaffen."
Rhodan-Danair hätte sich beinahe dazu geäußert. Im letzten Augenblick hielt er die Worte zurück, die ihm auf den Lippen lagen. Sie hätten Fairbahr verraten, daß er gut über die Zustände in Laxau informiert war. Mühelos hätte der Alte daraus dann ableiten können, daß er kein Suskohne war. Niemand konnte wissen, wie das Leben in Laxau war, der nicht schon einmal dort gewesen war. Und von Plondfair hatte Rhodan nichts gesagt.
Er beschloß, es nachzuholen, und erzählte dem Alten die gleiche Geschichte wie Morgdähn. Als er seinen Bericht beendet' hatte, nickte ihm Fairbahr zu.
„Es ist gut, daß du mir das erzählt hast", sagte er. „Ich habe mich bereits gewundert, warum du so wenig Fragen gestellt hast. Alle, die bisher nach Laxau gekommen sind, wollten unendlich viel wissen. Du nicht. Jetzt weiß ich, warum. Es ist gut."
Rhodan wußte, daß in einigen der Häuser Spielhöllen
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