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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anders. Auch sie empfanden Unbehagen, das sich mit jedem Schritt steigerte.
    Der Stollen war manchmal nur schrittweise zu übersehen. Manchmal hatte Sternack das Gefühl, der Boden hebe und senke sich unter seinem Schritt. Er war ziemlich sicher, daß der Weg eben geradeaus führte. Aber hin und wieder kam es ihm vor, als blicke er in einen steil nach unten stürzenden Schacht hinab, und dann wieder fand er sich am Fuß eines Stollens, der mit beträchtlichem Winkel nach oben führte. All dies, mutmaßte er, waren weiter nichts als Illusionen, hervorgerufen von einer besonderen Beschaffenheit des Raumes. Sie vergingen ebenso schnell, wie sie entstanden. Dabei trugen sie zu dem Unbehagen der drei Quostohter bei.
    Sternack atmete auf, als der Tunnel sich schließlich weitete und in eine riesige Halle mündete. Der Hintergrund des gewaltigen Raumes wurde durch treibende Nebelschwaden verdeckt. Man konnte von dort, wo Sternack stand, nicht ermessen, wie groß die Halle war.
    Auf dem Boden lagen metallene Trümmer. Sie schienen früher Maschinen gewesen zu sein, aber Sternack hatte keine Ahnung, welches ihre Funktion gewesen sein und wer sie zerstört haben mochte. Es gab genug Anzeichen dafür, daß eine gewaltsame Zerstörung stattgefunden hatte. Viele Metallteile wiesen schwarze Brandspuren auf, einige waren zum Teil geschmolzen und dann wieder erstarrt. Ein merkwürdiger, unangenehmer Geruch erfüllte die Luft der Halle. Weiter drinnen schien der Boden nicht mehr aus Metall zu bestehen, sondern war mit Erdreich bedeckt. Sternack drang weit genug vor, um eine Reihe von Skeletten zu erkennen, die auf dem Boden verstreut lagen. Die Wesen, denen sie einst gehört haben mochten, waren anders gebaut als die Menschen von Quostoht, und es gab unter denen, die hier lagen, wenigstens drei Arten, die auch untereinander wiederum verschieden waren.
    Sternack schauderte. Welche Kämpfe, welche Grausamkeiten mochte diese Halle gesehen haben? Unsicher spähte er in die Nebelschwaden, die das andere Ende des mächtigen Raumes verdeckten. Er erwartete jede Sekunde, einen Malgonen aus dem Dunst hervorbrechen zu sehen.
    Zaaja stand plötzlich neben ihm.
    „Laß uns umkehren!" bat sie mit zaghafter Stimme.
    Sternack wandte sich seitwärts. Vier oder fünf Schritte weiter stand Porsekker-zwei und starrte mit großen Augen die Überreste der Gerippe an. „Einverstanden?" fragte Sternack.
    Hastig machte Prosekker-zwei das Zeichen der Zustimmung. „Auf jeden Fall", preßte er hervor. „Die Welt hinter dem Ende der Welt ist nichts für Menschen von Quostoht!"
    Diese Worte setzten sich in Sternacks Bewußtsein fest, als sie sich auf den Rückweg machten. Er fragte sich, ob er sich von dem LARD die ganze Zeit über nicht ein völlig falsches Bild gemacht habe. Er hatte im LARD einen Popanz gesehen, der über gewisse technische Mittel verfügte und diese Mittel einsetzte, um die Leute von Quostoht davon zu überzeugen, daß man ihm gehorchen müsse. Für Sternack waren die Lehren des LARD weiter nichts als Lügen gewesen - dazu erdacht, die Herrschaft des sogenannten „Mächtigen" über die Menschen von Quostoht zu festigen.
    Konnte es statt dessen sein, daß das LARD in Wirklichkeit ein gütiger Herrscher war, der den Menschen deshalb einredete, es gebe keine Welt außer Quostoht, weil die Welt jenseits der Grenzen von Quostoht für die Quostohter unerträglich war? So verstrickte sich Sternack in Gedanken, die unter Umständen dazu geführt hätten, daß er - für sich - das LARD von allen Sünden absolvierte, die es nach seiner bisherigen Ansicht gegen den Geist der Wahrheit und gegen das Interesse der Menschen von Quostoht begangen hatte.
    Dann aber geschah das, was Sternacks Zweifel ein für allemal beseitigte.
    Sie hatten gerade ein Stück des Stollens hinter sich gebracht, in dem der Boden sich rhythmisch zu heben und zu senken schien. Mittlerweile war es ihnen allen dreien ein wenig merkwürdig im Magen, und sie sehnten sich, eine Gegend zu erreichen, in der die Umwelt sich so verhielt, wie man es von ihr erwartete. Porsekkerzwei bog um eine Krümmung des Ganges, von der man nicht wußte, ob sie wirklich existierte oder lediglich das Resultat einer Halluzination war.
    Da entstand vorab plötzlich eine unerträgliche Helligkeit. Sternack schloß instinktiv die Augen. Er hörte Zaaja und Porsekker-zwei aufschreien. Er warf sich zu Boden. Eine heiße Druckwelle fegte über ihn hinweg und nahm ihm den Atem. In nackter Todesangst krallte

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