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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich langsam in Bewegung und war wenige Sekunden später im Dunst verschwunden.
    Sternack war der Ansicht, daß Porsekker-zweis auffällige Bereitwilligkeit nicht ausschließlich auf lauteren Motiven beruhte. Wahrscheinlich erhoffte er sich dort draußen ein Schäferstündchen mit Zaaja. Das mußte in Kauf genommen werden. Es gab andere Dinge, über die man sich mehr den Kopf zerbrechen mußte. Was, wenn in diesem Augenblick eine Horde von Malgonen aus dem Tunnel gestürmt käme?
    Nachdenklich beobachtete Sternack das Tau, das sich allmählich straffte, je weiter die Schüssel in den Nebel hinein vordrang. Dann bemerkte er plötzlich, daß die Straffung wieder nachließ. Das Tau sank träge zu Boden.
    Wenige Sekunden später war das halblaute Summen eines Fahrzeugmotors zu hören. Die Schüssel glitt aus dem Dunst und landete unmittelbar vor Sternack. Porsekkerzweis Gesicht war starr und unnatürlich blaß. Zaaja hatte den Kopf in den Händen geborgen und rührte sich nicht. „Was ist los?" erkundigte sich Sternack alarmiert. „Komm mit und sieh!" antwortete Porsekker-zwei tonlos.
     
    *
     
    Sie lagen über den Rand der Geröllhalde verstreut, mehr als dreißig. Sie waren erwürgt oder erschlagen worden, Männer und Frauen. Weiter jenseits des Haldenrands lagen zwei zertrümmerte Fahrzeuge - abgestürzt, mit Steinen bombardiert, eine häßliche, zerknüllte Masse aus Metall und Plastik.
    Sternack ging von einem Toten zum anderen. Er kannte keinen dieser Leute. Sie mußten aus Siedlungen am Westrand von Quostoht gekommen sein, wo er so gut wie nie zu tun hatte. Über die Ursache ihres Todes gab es keinen Zweifel: sie waren von Malgonen umgebracht worden.
    Das erklärte, warum die Stellung vor der Tunnelmündung leer war. Der Schreck war den Leuten in die Glieder gefahren. Sie hatten erkannt, welches Los hier auf sie wartete, und sich aus dem Staub gemacht. Niemand konnte es ihnen verübeln. Sternack steuerte seine Schüssel seitwärts, bis er die Toten nicht mehr sehen konnte. Er landete und begann mit Porsekker-zwei, das Fahrzeug mit handlichen Steinen zu beladen. Zaaja war in der Stellung am Tunnelausgang zurückgeblieben.
    Sie hatte die Szene des Todes nicht ein zweites Mal sehen mögen. Später kehrten die beiden Männer mit Hilfe des Taus, das ihnen die Richtung wies, zu den ändern zurück. Narbonner wollte die Steine sofort ausladen lassen. Aber Sternack hatte eine andere Idee. Er erstattete zunächst Bericht. Er schilderte Narbonner und den Umstehenden, was sie draußen gefunden hatten. Sogleich aber bemühte er sich, die Wirkung seiner Schilderung zu dämpfen, indem er sagte: „Nun erscheint es mir aber, als seien diese Leute nicht sonderlich gut vorbereitet gewesen. Nirgendwo sah ich ein Anzeichen dafür, daß sie sich wenigstens mit Steinen bewaffnet hätten, um den Angreifern den Schädel einzuschlagen. Wenn wir also die Augen offen halten, dann kann uns ein solches Schicksal nicht widerfahren. Ich bin allerdings der Ansicht, daß wir noch mehr tun müssen. Die Malgonen kommen aus diesem Tunnel. Wir können uns nicht weit zurückziehen, weil wir sonst den Tunnel aus der Sicht verlieren. Das heißt: die Malgonen prallen direkt auf uns, und wir haben nicht genug Spielraum, um ihnen so zu Leibe zu gehen, wie wir gerne möchten. Warum beziehen wir nicht eine günstigere Stellung, in der wir weniger verwundbar sind?"
    „Wo wäre diese Stellung?" fragte Narbonner überrascht. Sternacks Blick ging zu der grauen Masse des Walls hinauf. „Dort oben!" antwortete er. „Wir könnten die Malgonen aus der Höhe bombardieren!" Narbonner wandte sich um und musterte mißtrauisch die Wallkrone. „Wer sagt, daß da oben Platz für uns ist?" meinte er. „Wir müssen es untersuchen", erklärte Sternack. „Willst du das tun?"
    „Ja."
    Sternack überredete den Besitzer einer kleinen Schüssel, ihm das Fahrzeug zu überlassen. Bevor er startete, warf er einen Blick in die Höhe. Das Bild hatte sich nicht geändert, seit er zum ersten Mal des Walles ansichtig geworden war. Der stählerne Wall schien eine scharf geschnittene, geradlinige Obergrenze zu haben, die zu der Annahme veranlaßte, daß es dort oben eine ebene Fläche geben müsse, die womöglich breit genug war, um etliche Menschen und womöglich sogar die Fahrzeuge aufzunehmen. Unklar aber blieb, ob das, was Sternack sah, wirklich die Krone des Walls war oder lediglich die Stelle, an der er in der gelblich trüben Nebelmasse verschwand.
    Er riß das kleine

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