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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fahrzeug in die Höhe. Er drückte es dicht an die Metallmasse des senkrecht ansteigenden Walls und drosselte die Geschwindigkeit, als er sich der Kante näherte. Sternacks Spannung wuchs mit jedem Meter, den die kleine Schüssel in die Höhe stieg. Er befand sich jetzt unmittelbar unter der gelblichen, milchigen Masse, die in dieser Gegend den Himmel darstellte. Er fühlte sich unbehaglich, als gehe von dem Nebel ein seelischer Druck aus, der auf ihm lastete. Er befand sich jetzt etwa zehn Meter über dem rauhen, von Brandspuren durchzogenen Boden, und wenn er hinuntersah, konnte er die Leute von Siegereiche sehen, wie sie ihn mit ihren Blicken verfolgten.
    Dann geschah das Unerklärliche.
    Ein Ruck fuhr durch das Fahrzeug, als sei es gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt. Sternacks Blickfeld verengte sich. Plötzlich war er ringsum von Nebel umgeben. Er wußte nicht mehr, wo oben und wo unten war.
    Er griff impulsiv nach den Kontrollen der Schüssel. Das Fahrzeug bäumte sich auf. Sternack spürte, wie das Gewicht seines Körpers an den Gurten zerrte, als die Schüssel sich auf den Kopf stellte und er nach unten hing.
    Er versuchte sich, an dem Wall zu orientieren. Aber der Wall war nicht mehr da. Ringsum war nur noch gelblicher Nebel, der ihn einhüllen und ersticken wollte. Sternack schrie vor Angst. Irgendwie brachte er die Schüssel schließlich wieder in die richtige Lage. Er saß jetzt wieder aufrecht und drückte das Fahrzeug mit aller Gewalt nach unten. Die Schüssel sackte ab wie ein Stein. Im letzten Augenblick sah Sternack den grauen, zerfurchten Boden auf sich zukommen und bremste den Sturz. Trotzdem setzte er so hart auf, daß er für eine Weile das Bewußtsein verlor. Als er wieder zu sich kam, umringten die Leute von Siegereiche das Fahrzeug.
    Porsekker-zwei beugte sich über den Rand der Schüssel und befreite Sternack aus den Gurten, die ihn am Pilotensitz festhielten. „Was war das?" fragte er atemlos. „Du warst von einem Augenblick zum anderen plötzlich verschwunden. Und als du wieder zum Vorschein kamst, warst du fünfzig Meter weit wallabwärts und kamst herabgeschossen wie ein Stück Fels!"
    Sternack schüttelte den Kopf, als könne er so den Druck loswerden, der noch immer auf seinem Bewußtsein lastete. Als er ausstieg, murmelte er: „Wir werden hier unten bleiben müssen. Die Gegend dort oben ist nicht für Menschen gemacht!"
     
    *
     
    Es vergingen fast zwei Tage, ohne daß sich auch nur ein einziger Malgone blicken ließ. Die Leute aus Siegereiche hatten sich hinter ihren Fahrzeugen verschanzt und lebten von den Vorräten, die sie von zu Hause mitgebracht hatten.
    Inzwischen entwickelten Sternack, Zaaja und Porsekker-zwei einen Plan. Als sich der zweite Tag dem Ende zuneigte, trugen sie ihn Narbonner vor. „Wir wollen in den Tunnel eindringen und sehen, wohin er führt", begann Sternack. „Das dürft ihr nicht!" fuhr Narbonner auf. „Das ist verbotenes Gelände!"
    Sternack lächelte. „Überlege dir genau, was du sagst!" forderte er den Spötter auf. „Wir befinden uns die ganze Zeit über in verbotenem Gelände. Das LARD selbst hat uns hierhergeschickt. Sollte das Land, in das der Tunnel führt, noch verbotener sein als die Gegend am Ende der Welt?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Narbonner ratlos. „Ich an eurer Stelle würde aber nicht gehen."
    „Niemand hat dich aufgefordert, mit uns zu gehen", wies Sternack ihn zurecht. „Bleibe du ruhig hier und sieh zu, daß den Leuten von Siegereiche kein Unheil widerfährt. Wir versuchen in der Zwischenzeit herauszufinden, woher die Malgonen kommen."
    Dagegen hatte Narbonner nichts mehr einzuwenden. Sternack, Porsekker-zwei und Zaaja beluden sich mit Vorräten, die zwei bis drei Tage reichten, und je einem steinernen Faustkeil. Dann brachen sie auf.
    Der Stollen erwies sich zunächst als wenig aufregend. Er hatte denselben halbkreisförmigen Querschnitt wie die Tunnelmündung und war etwa zehn Meter hoch. Der Boden bestand aus gegossener Kunststoffmasse, die jedoch stellenweise aufgebrochen war und grauen Stahl durchblicken ließ. Die Deckenwölbung war mit einer phosphoreszierenden Farbe bestrichen, die ein gewisses Maß an Helligkeit verbreitete. Das würde aufhören, nahm Sternack an, sobald das ohnehin trübe Tageslicht von draußen nicht mehr in den Tunnel hereinreichte.
    Unter der Decke waren ebenfalls die verschiedenartigsten Geräte montiert, deren Funktion sich keiner der drei erklären konnte. Fest stand jedoch,

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