0889 - Der Kampf um Quostoth
sollen wir neue Ausrüstung fassen?" fragte er offenkundig besorgt. „Das gefällt mir nicht."
„Es läßt sich nicht vermeiden", antwortete Danair. „Erinnere dich an Boris Bericht. Er erhielt einen Schutzanzug, dessen Energieversorgung den Hyperraum anzuzapfen verstand. Man gab ihm außerdem den Multitraf und den PT-Tucker -beides Waffen, die er zu gegebener Zeit gegen die Gefahren der Oberen Zone wohl zu gebrauchen wußte. Ohne sie, nehme ich an, wäre ein Vorstoß nach oben weiter nichts als ein Selbstmordunternehmen."
„In Ordnung. Aber warum sollen wir unsere eigenen Waffen ablegen? Warum können wir sie nicht mitnehmen?"
Danair lächelte matt.
„Ich nehme an, das LARD ist besorgt, daß wir zuviel Ausrüstung mit uns herumschleppen."
Gantelvair reagierte ärgerlich. Für eine Sekunde fiel er aus der Rolle.
„Terraner!" sagte er: „Ich mag nicht, wenn du dich über meine Einwände lustig machst. Du weißt ganz genau, worüber ich mich sorge."
Danair wurde augenblicklich ernst.
„Ich weiß es", bestätigte er. „Indem wir die Waffen des LARD annehmen und die unseren zurücklassen, liefern wir uns dem LARD auf Gedeih und Verderb aus. Denn das LARD besitzt vermutlich die Fähigkeit, seine Waffen durch Ferneinwirkung unbrauchbar zu machen."
„Richtig!" stieß der Arkonide erregt hervor. „Und was meinst du dazu?"
Danair hob die Schultern.
„Das ist ein Risiko, das wir auf uns nehmen müssen", sagte er.
EPILOG An Bord der BASIS wuchs die Spannung. Äußerlich bot das riesige Raumschiff das Bild der Ruhe. Aber in den Herzen der Männer und Frauen, die die Besatzung des Raumgiganten bildeten, wuchs die Sorge um das Schicksal der 1-DÄRON, von der man nun schon seit mehreren Tagen nichts mehr gehört hatte.
Unweit der BASIS schwebte die SOL. Dort waren die Solgeborenen dabei, die Stimmung anzuheizen, die darauf abzielte, ein selbständiges und unabhängiges Volk der Solaner zu erklären, das Schiff in eigene Regie zu übernehmen und der terrani-schen Menschheit und allen planetengebundenen Belangen den Rük-ken zu kehren. Täglich trafen auf der BASIS neue „Auswanderer" von der SOL ein - in der Hauptsache ältere Menschen, die noch auf der Erde geboren waren und mit den ehrgeizigen Plänen der Solaner nichts zu tun haben wollten.
Reginald Bull und Jentho Kanthall befanden sich an Bord der SOL und sorgten dort dafür, daß Gavro Yaal und seine Hitzköpfe nicht allzuviel Schaden anrichteten.
Auf der BASIS hatte nach wie vor Payne Hamiller das Kommando. Er, der scheinbar verschrobene, linkische und ein wenig geistesabewe-send wirkende Wissenschaftler, hatte sich zu einem erfolgreichen und wirksamen Befehlshaber gemausert, der allgemeine Achtung genoß. Niemand wußte, daß Payne Hamiller einen geheimen Kummer mit sich herumtrug.
Dieser Kummer war rein menschlicher Art. Payne Hamiller konnte es nicht verwinden, daß Roi Danton nach wie vor Demeters Favorit war. Denn Hamillers Herz war nach der schönen Wyngerin entbrannt, und es schmerzte ihn über alle Maßen, daß seine Liebe nicht erwidert wurde.
Er geriet daher in einen Zustand optimistischer Erregung, als ihm während einer Freiwache, wie er über einigen Aspekten seiner Theorie zur Erklärung hyperenergetischer Phänomene brütete, Demeters Besuch gemeldet wurde. Er befahl dem Pf örtnerrobot, die Wyngerin sofort einzulassen.
Demeters Anblick war wenig dazu geeignet, Payne Hamillers Seelenfrieden wiederherzustellen.
In eine knapp bemessene, metallisch schimmernde Tunica gekleidet, mit samt-farbener Haut, silberhellem Haar und den großen, mandelförmigen Augen war sie -der Inbegriff dessen, was der Mann Payne Hamiller für begehrenswert hielt.
Hamiller ergoß das gesamte Repertoire der Galanterie über die schöner Frau. Demeter jedoch verhielt sich zurückhaltend, woraus Payne Hamiller letzten Endes schloß, daß ihr Besuch womöglich einen anderen Zweck haben könne als den, der seine Phantasie erhitzte.
Diese Vermutung fand sich alsbald bestätigt. Demeter eröffnete die Unterhaltung, indem sie erklärte: „Ich mache mir Sorge um die 1-DÄRON."
Payne Hamiller hätte sich nicht miserabler fühlen können, wenn ihm jemand einen Kübel eiskalten Wassers über den Schädel gegossen hätte.
„Wir alle machen uns Sorgen", erwiderte er bedrückt. „Aber es gibt im Augenblick nichts, was wir tun können."
„Darauf will ich eben hinaus", bekräftigte Demeter: „Es gibt wirklich gar nichts!"
„Wie meinst du das?" erkundigte sich
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