Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0889 - Der Kampf um Quostoth

Titel: 0889 - Der Kampf um Quostoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gegolten hatte. Die Sonne strahlte heller, die Luft erwärmte sich, und unter der Schüssel glitten grüne Waldflächen dahin.
    „Woher, meinst du", fragte Mervain, „sind die Malgonen gekommen, die aus der Wolke fielen?"
    „Ich meine", antwortete Danair, „daß es entlang der Blassen Grenze viele Durchgänge gibt, durch die die Malgonen Quostoht erreichen können. Die Grenze bildet die Überlappungszone zweier Universen. In einer solchen Gegend führen nicht alle Wege geradeaus, wie wir es gewöhnt sind. Es ist, zum Beispiel, durchaus denkbar, daß es irgendwo auf der anderen Seite der Festung einen Seitengang gibt, der im Nichts zu enden scheint. Wer dem Nichts nahe genug kommt, der fällt plötzlich aus den Wolken und landet auf Quostoht. Du erinnerst dich an Sternacks Schilderung. Er versuchte, sich mit seinem lFahrzeug der Krone des Walles zu nähern und wäre dabei fast ums Leben gekommen. Die Gegend über der Wallkrone gehört anscheind schon in eine andere Dimension. Die Grenze verläuft anders, als normales Vorstellungsvermögen es erwartet."
    Vorab stieg eine zweite Sonne über den Horizont. In ihrem Licht erblickte Danair eine langgestreckte Bergkette.
    „Heh, was ist das?" fragte er überrascht. „Berge mitten in Quostoht?"
    „Frag mich nicht!" wehrte Mervain ab. „Ich habe noch keine einzige Karte dieses seltsamen Landes zu Gesicht bekommen!"
    „Das sind anständige Berge!" meinte Danair anerkennend. „Gipfel bis zu zweitausend Metern, schätze ich. Was gibt's Neues von unserem Malgonen? Ist er dem Gebirge ausgewichen?"
    Mervain antwortete nicht sofort.
    „Nein. Er versucht, die Berge zu überqueren. Das Gelände ist ihm ungewohnt. Er fühlt sich zwischen den engen Felswänden nicht wohl. Außerdem..."
    Er stockte.
    „Was außerdem?"
    „Ain- meine Güte!" Mervains Gesicht war fahl. „Sie ist abgesprungen ... gestürzt... in eine Spalte! Sie ist bewußtlos!"
    „Was tut der Malgone?"
    „Er hat... angehalten. Er ist überrascht. Er wußte nicht, daß er einen Passagier an Bord hatte! Er späht in die Spalte hinunter. Er sieht Ain! Er sucht nach einem Abstieg!"
    „Wie weit noch?" knirschte Danair.
    „Ich weiß nicht - fünfzehn, zwanzig Kilometer vielleicht!"
    Die Schüssel schoß wie von der-Sehne geschnellt über eine grasige Ebene dahin. Danairs Gesicht war grimmig entschlossen. Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um dieses eine Leben zu retten, auch wenn es, wie Sternack wahrscheinlich gesagt hätte, nur das Leben einer Freischärlerin war.
    Beklemmend langsam wuchsen die Berge in die Höhe. Die Schüssel bewegte sich mit der höchsten Geschwindigkeit, die ihr kleines Triebwerk hergab. Für Danair aber war die Bewegung viel zu langsam.
    Mervain wußte, was dem hochgewachsenen Mann am Steuer auf dör Seele lag, und erstattete in kurzen Abständen Bericht.
    „Er ist zornig. Erstens haßt er die Quostohter, und zweitens ist es ihm zuwider, wenn er auf diese Weise überrascht wird. Er steht am Rand der Spalte und blickt hinab. Er hat einen Abstieg entdeckt. Er ist ziemlich gefährlich. Der Malgone überlegt, ob er sich dem steilen Pfad anvertrauen soll."
    „Ain! Was ist mit Ain?" fragte Danair drängend.
    „Noch immer bewußtlos."
    Das Gelände wurde uneben. Das schüsseiförmige Fahrzeug schoß zwischen Hügeln dahin. Die Passagen wurden immer enger, die Hänge zu beiden Seiten immer steiler und höher, je näher der Gebirgszug kam.
    „Ain!" stieß Marvain plötzlich hervor. „Sie ist zu sich gekommen! Sie sieht den Malgonen! Er hat das erste Drittel des Abstiegs hinter sich!"
    „Halte mich auf dem laufenden!" knurrte Danair und riß die Schüssel in eine steile Kurve, um dem Verlauf eines Tales zu folgen, das sich zwischen den Hügeln hindurchschlängelte und in die Berge hineinführte.
    Ein unbefangener Beobachter hätte angesichts der Landschaft, die die Schüssel mit rasender Geschwindigkeit durchschnitt, ein gewisses Gefühl der Bewunderung empfinden müssen.
    Quostoht, soviel stand fest, war eine künstliche Welt, angelegt im Innern eines gewaltigen Raumflugkörpers. Und doch wirkten die Berge so majestätisch, die waldbestandenen Hänge so malerisch und die tief eingeschnittenen Täler so romantisch, wie es keine natürlich entstandene Umgebung besser hätte zustande bringen können. Der Plan, nach dem die Welt Quostoht entworfen und gebaut worden war, mußte von einem Wesen mit einem umfassenden Sinn für Schönheit und Natürlichkeit entwickelt worden sein. Hier

Weitere Kostenlose Bücher