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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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des Kuckuckshauses beobachtet hatte.
    „Ah, Dorian", begrüßte ihn Jeffers. „Darf ich dir Irene vorstellen? Sie lebt bei ihrer Tante, unten am See."
    Dorian nickte ihr befangen zu.
    „Ich sehe, du hast sie mitgebracht." Er griff nach dem Bündel in Dorians Hand. „Du denkst doch nicht etwa, daß euer nächtliches Abenteuer unbemerkt geblieben ist?"
    Dorian gab keine Antwort. Sein Blick wanderte immer wieder zu dem Mädchen, das ihn ruhig ansah.
    „Es war sehr töricht einzubrechen, Dorian, auch wenn es wohl nur die Neugier war, die dich getrieben hat. Und es war noch törichter, etwas zu stehlen. Du weißt, wie Diebstahl in dieser Anstalt bestraft wird… "
    „Bitte", sagte das Mädchen. „Sie haben versprochen…"
    „Keine Angst. Von mir wird niemand etwas erfahren. Wir haben es immer so gehalten, wenn Sie sich erinnern, mein Fräulein."
    Sie nickte.
    „Ihr Interesse für den Jungen erstaunt mich etwas", fuhr Jeffers fort.
    „Sie versprachen mir auch, keine Fragen zu stellen, Mr. Jeffers", erinnerte ihn das Mädchen.
    „Ich habe unsere Bedingungen nicht vergessen", sagte Jeffers. Dorian hörte verständnislos zu.
    „Er ist so jung", flüsterte das Mädchen und sah Dorian traurig an.
    „Er ist wie ich", widersprach Jeff ers. „Die Neugier ist in ihm. Sie wird ihn immer weiter treiben. Und eines Tages wird er sich entscheiden müssen, ob er euresgleichen dient oder sich euresgleichen bedient… "
    „Vielleicht", erwiderte das Mädchen. „Dann ist noch immer Zeit. Sie und ich, wir brauchen diese Entscheidung nicht mehr zu treffen. Aber er ist noch frei, und mit jedem Atemzug schwindet diese Freiheit… "
    „Woher kennen Sie ihn? Soviel ich weiß, gehört er nicht zu der Bande, die jede freie Minute in der Nähe des Hauses verbringt…"
    „Ich weiß. Ich sah ihn in Mr. Sykes' Laden. Und ich dachte…" Sie errötete. „Er - gefiel mir." Sie senkte den Kopf. „Es ist einsam in dem Haus. Die Leute, die Tantes Uhren erhalten, habe ich nie gesehen. Manchmal beobachte ich die Jungen, die um das Haus schleichen. Es sind immer dieselben. Sie sind voller Furcht…"
    „Seien Sie froh darüber."
    „Ja, das bin ich. Ich möchte sie nicht als Freunde haben…"
    „Aber Dorian?" fragte Jeffers.
    Sie nickte, abermals errötend. „Ja."
    „Obwohl er euch bestohlen hat?"
    „Er hat nur sich bestohlen…"
    „Ich wollte nicht - stehlen", unterbrach sie der Junge. „Ich - ich hatte sie plötzlich in der Hand und ich konnte sie nicht mehr loslassen…"
    „Ich weiß, Dorian", sagte das Mädchen beschwichtigend. „Ich war ja bei dir. Aber es war zu spät, dir zu helfen."
    „Du warst…" begann Dorian erstaunt. Dann erinnerte er sich der flüsternden Stimme, bevor die Uhren zu schlagen begonnen hatten.
    „Ja, Dorian. Ich lief hinter dir her. Aber es war zu spät. Für meine Tante bedeuten Gefühle nichts. Für sie sind alle Menschen gleich. Aber noch kannst du es wieder gutmachen. Du mußt die Uhr zurückbringen. .. "
    Er sah in ihre bittenden Augen. „Noch einmal zurück in das Haus?"
    Sie nickte heftig. „Du mußt es tun. Es gibt keinen anderen Weg. Ich werde mit Tante sprechen." „Wir wollen sie uns ansehen", unterbrach Jeffers sie und begann, sie aus dem Handtuch auszuwickeln, in dem Dorian sie gebracht hatte.
    „Tun Sie es nicht!" bat das Mädchen.
    „Warum?" fragte Jeffers. „Ich bin neugierig. Es ist nicht die erste, die ich sehe, aber jede ist anders, und eines Tages werde ich ihr Geheimnis ergründen. Ihre Tante ist ein Genie, wußten Sie das? Unter all den Zauberern der letzten tausend Jahre wäre sie einer der größten gewesen, wenn nicht die menschliche Vernunft in ihrer Entwicklung solch einen Sprung getan hätte.' Er hielt die Uhr hoch. „Wandere der Hölle zu. Was dich treibt, ist die Unruh!" Er grinste, als das Mädchen bleich wurde. „Sie sehen, dem Suchenden werden sich viele Geheimnisse öffnen."
    „Was Sie tun", sagte das Mädchen bebend, „ist Ihre Sache.“ Sie lief auf Dorian zu, schlang die Arme um ihn und drehte ihn herum. „Sieh nicht hin, Dorian."
    „So gefährlich ist es, sie anzusehen?" meinte Jeffers nicht ganz ohne Spott.
    „Es ist die Neugier, in der die Gefahr liegt. Wen der Mechanismus erst einmal zu faszinieren begonnen hat, der ist ihm verfallen. Jedes Ticken gräbt sich tiefer in seine Seele.
    Ich weiß es. Tante bekommt niemals eine ihrer Uhren zurück. Nur diese eine - Dorian, du wirst sie zurückbringen. Versprich es mir!"
    Der Junge antwortete nicht. Er

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