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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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nicht in die Hände.
    Dann wurde sie schwächer, seine unaufhaltsam gerufenen Worte hatten Erfolg. Samanta wurde sichtbar, sie saß hinter ihm auf der Straße und stützte sich mit den Händen auf, dabei keuchte sie.
    Er hypnotisierte sie vollends. „Du stehst in meinem Bann, Samanta“, redete er auf sie ein, „bedenke, daß es die Macht des Guten ist. Noch hast du die Gelegenheit, dich zu retten. Nimm das Arzneimittel von mir an. Es wird dir helfen, für immer auf den richtigen Lebensweg zurückzukehren.“
    „Ich kann es nicht“, stammelte sie.
    „Versuche es“, sagte er. Er zog die Flasche mit dem Chlorpromazin-Präparat hervor und ging auf sie zu.
    „Nein“, schrie Samanta.
    Plötzlich hatte sie ein schmales blitzendes Messer in der Faust. Sie hatte es aus ihrem Gewand gezogen. Camargo lähmte sie mit der magischen Formel. Sie versuchte, mit dem Messer zuzustechen, aber es gelang ihr nicht, die Klinge auch nur gegen seinen Körper zu richten. Vielmehr drehte sie das Messer um und rammte sich die Klinge in den Unterleib. Sie gab keinen Laut von sich, als sie auf die Seite fiel.
    Der Schwarzbärtige sprang vor und kniete sich neben sie.
    Aus dem Mund der schönen Schwarzhaarigen rann Blut. Es hinterließ einen Streifen auf ihrer Haut, der wie ein roter Wollfaden aussah.
    „Ich… ich stand schon zu lange unter seinem Einfluß“, flüsterte Samanta. „Das Elixier hat mein Innenleben zerstört. Du… du mußt Nedo… vernichten, sonst…“
    Ihr Körper zuckte noch einmal, dann war sie tot.
    Camargo trug sie zum Wagen und bettete ihren schlaffen Leib auf die beiden Beifahrersitze des Matra Simca Bagheera. Samanta hatte ihn töten wollen, aber nicht aus eigenem Willen, sondern auf Befehl des Bösen. In der schwersten Minute ihres Daseins hatte sie bewiesen, unter welchem Zwang sie gestanden hatte und was sie gewesen war: ein bedauernswertes Geschöpf. Wer wußte, wie lange und auf welche Weise das Satanswesen sie mißbraucht hatte!
    Sie sollte ein ordentliches Begräbnis haben.
    Camargo wandte sich im Laufschritt dem Städtchen Concarneau zu.
     

     
    Jules Brassens besaß ein sehr altes romantisches Haus im Zentrum von Concarneau. Es stammte aus dem 17. Jahrhundert. Die Renovierung hatte mehr gekostet als der Neubau eines Bungalows, aber dafür war Brassens ein bärbeißiger dickköpfiger Bretone, Herrscher in einem Reich, das seinesgleichen suchen konnte.
    Brassens hatte jedes Zimmer des dreistöckigen Hauses in einem anderen Stil einrichten lassen. Es gab ein Barock-Schlafzimmer, einen Biedermeier-Salon, einen größeren Salon im Renaissance-Stil, außerdem ein Archiv und eine Bibliothek, die mit echten mittelalterlichen Möbelstücken ausgestattet waren. Aus dieser Mischung von Kulturepochen bezog Brassens das, was er seine lebensnotwendigen geistigen Eingebungen nannte. Nur ein Referent assistierte ihm tagsüber, alles andere erledigte er selbst.
    Er regierte seine Filmverleih-Gesellschaft von einem riesigen Raum im dritten Stock aus. Eine gewaltige runde Mehrzweck-Liege bot ihm alles, was er für seine Zwecke brauchte: Telefon, Funkgerät, Fernschreiber, Fernsehen, Video-Recorder, Projektionsgerät und ähnliche technische Finessen. Das Superlager hatte mehr als 50 000 Franc gekostet.
    Natürlich mußte Brassens hin und wieder sein Reich verlassen, um Studios und Regisseure, Autoren und Filmschauspieler in allen Teilen der Welt zu besuchen, ihnen Vorschläge zu machen und sie zu kritisieren oder zu loben, je nach seiner Beurteilung. Brassens, der Produzent, herrschte wie ein König.
    Der Zufall wollte es, daß er in dieser Nacht um zwei Uhr nach Concarneau zurückkehrte.
    Jules Brassens zwängte seine eineinhalb Zentner aus dem dunkelblauen Iso Ribalta. Der Mann trug einen riesigen Schnurrbart und wirkte wie ein Koloß, plump und unbeweglich. Dabei hatte er ein beachtliches Temperament, das er teilweise am Steuer seines teuren Wagens abreagierte.
    Brassens stieg über den Spannteppich der breiten Treppe in den dritten Stock seines Wohnsitzes hinauf.
    Als er sein Reich betrat, fand er auf dem 50 000-Franc-Lager ein ausnehmend hübsches Wesen, das sich dort ausgestreckt hatte. Er war sehr Überrascht und ahnte sofort, daß irgend etwas nicht in Ordnung war.
    Wie war Louisa Valremy hereingekommen? Das Gebäude war während seiner Abwesenheit wie eine Bank versperrt und abgesichert.
    Jules Brassens stellte keine Fragen und meinte statt dessen: „Sieh mal an, meine zukünftige Referentin Louisa. Sag

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