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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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realistisches Niveau heben."
    „Ich denke entelechisch!"
    „Gewiß, doch. Aber es gibt auch im entelechischen Denken Unterschiede." Fanzan-Pran ließ sich in einen der Kontrollsessel sinken. „Du siehst die Geschichte unseres Volkes völlig verzerrt, weil du nur auf dein vererbtes Wissen angewiesen bist. Niemand hat dich entsprechend aufgeklärt, damit du dieses Wissen richtig interpretieren kannst. Du hast keine Vorstellung von den kosmischen Vorgängen, die die Geschichte unseres Volkes geprägt haben. Der Feind, das Objekt, die Materiequellen - das alles sind für dich nebulose Begriffe."
    „Trifft das nicht auf alle Loower zu?"
    „Nur auf die Loower von Alkyra-II und die anderen Passiven, die Planetenstützpunkte bemannen. Wir Raumfahrer im aktiven Dienst haben dagegen eine Ahnung von der kosmischen Größe unserer Aufgabe bekommen."
    Er machte eine Pause, um seine Worte auf Goran-Vran einwirken zu lassen, dann fuhr er fort: „Stelle dir einmal die endlose Weite des Kosmos vor. Versuche das, Go-ran! Rechne die Zeit hinzu, die in ihrer temporären Ausdehnung ein ähnliches Volumen wie das Universum hat. Und nun überlege dir, daß unser Volk die unermeßliche Weite des Raumes seit urdenklichen Zeiten durchstreift. Auf der Suche nach etwas, auf der Flucht vor etwas, im Besitz von etwas.
    Es gibt in der Unendlichkeit des Kosmos an verschiedenen Orten Materiequellen, aber nur eine davon ist für unser Volk von existentieller Bedeutung. Es war schon immer unser Wunsch, diese eine Materiequelle zu durchdringen. Deshalb .brachten wir den Schlüssel an uns, von dem wir vglaubten, daß er uns das Auffinden dieser Materiequelle und den Durchgang durch diese in jenseitige Bereiche ermöglichen würde. Doch erwies sich diese Hoffnung als trügerisch, und so mußten wir bis in die Gegenwart nach jener bestimmten Materiequelle suchen.
    Und nicht nur das, wir wurden von Mächtigen gejagt, die den Schlüssel zur Materiequelle in ihren Besitz bringen wollten. Sie strebten die völlige Vernichtung des loowerischen Volkes an.
    Da wir mit diesem begehrten Objekt ohne jene ganz bestimmte Materiequelle nichts anfangen konnten und es in unserem Besitz zu gefährlich wurde, versteckten wir es auf einem jungfräulichen Planeten. Dort sollte das Objekt bleiben, bis wir die richtige Materiequelle fanden, zu der dieser Schlüssel paßte.
    Und nun ist es soweit. Wir haben die richtige Materiequelle gefunden, müssen jedoch feststellen, daß der dazugehörige Schlüssel von einem aufstrebenden Volk bewacht wird. Soweit ich informiert bin, müssen diese Terraner geradezu Evolutionsstürmer sein. Gleniß-Gem hat sie unterschätzt. Es war frevelhafter Leichtsinn von deinem Türmer, unsere Existenz durch den Einsatz des Saqueth-Kmh-Helk und zweier unerfahrener Loower aufs Spiel zu setzen. Jetzt sind die Terraner gewarnt, und wir werden unser ganzes Kriegspotential einsetzen müssen, um das Objekt zurückzuerobern."
    Goran-Vran konnte nicht leugnen, daß Fanzan-Prans Rede ihn beeindruckt hatte. Es stimmte schon, daß er trotz seines vererbten Wissens die Position seines Volkes im Kosmos nicht im richtigen Maßstab gesehen hatte, aber mit der Aussage von Fanzan-Prans Rede konnte er nicht einverstanden sein.
    „Was du gesagt hast, war nichts anderes als eine pathetisch verbrämte Anklage gegen den Türmer Gleniß-Gem", sagte er. „Aber er hat nach bestem Wissen und Gewissen und entelechisch gehandelt."
    „Es ist nicht an mir, ihm die gute Absicht abzusprechen", meinte Fan-zan-Pran. „Mir ging es in erster Linie darum, deinen Horizont zu erweitern, Goran. Und sei gewiß, daß ich dich nie mehr wieder mit Pathos quälen werde. Du wirst von mir nur noch nüchterne Angaben und Daten erhalten, das ist zielführend."
    Mit einem Blick auf die Kontrollgeräte des Instrumentenpults, sagte Goran-Vran: „Der Sturm läßt nach. Ich muß mich wieder um die Verteidigungsmaßnahmen kümmern."
    „Gleniß-Gem wird einen anderen für diese Aufgabe finden müssen", erwiderte Fanzan-Pran.
    „Dich rekrutiere ich für die Kampfflotte. Du wirst mein Adjutant sein."
    „Leider ist es mir nicht möglich, mich durch diese Beförderung geehrt zu fühlen."
    „Ich dachte, du wolltest deinem Lehrer Jarkus-Telft nacheifern? Es wäre doch eine ehrenvolle Aufgabe für dich, bei diesem Einsatz zu versuchen, Jarkus-Telfts Fehler wettzumachen."
    Damit hatte Fanzan-Pran den Widerstand des jungen Loowers gebrochen. Das verriet sein Schweigen deutlich. Fanzan-Pran ließ ihm

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