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0891 - Knochenklaue

0891 - Knochenklaue

Titel: 0891 - Knochenklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde und du dich ausruhen mußt. Nicht hier. Du wirst jetzt nach unten kommen, dort haben wir dich unter Kontrolle.«
    Ann war damit nicht einverstanden. Zunächst holte sie tief Luft, was bei ihr auch Schmerzen hinterließ, aber sie bekam diese in den Griff. »Es hat doch keinen Sinn, wenn wir die Augen verschließen. Weder du noch ich haben das Skelett vernichten können, von dem nur ein Teil sichtbar war. Ich habe es zweimal erlebt. Im Geschäft war es völlig unsichtbar, aber daß ich es zweimal erlebt habe, sagt mir auch, daß es wiederkommen kann und wird. Oder siehst du das anders?«
    Nein, er sah es nicht anders, aber er wollte es Ann nicht unbedingt sagen und sie noch mehr beunruhigen. Zum Glück fiel ihm eine Lösung ein. »Wir beide werden jetzt nach unten gehen, und von dort aus werde ich Donata McBain anrufen.«
    »Warum?«
    »Es ist möglich, daß sie mehr weiß.«
    »Meinst du?«
    »Ich kann es versuchen.« Er reichte Ann seine rechte Hand. Sie ließ sich hochziehen und sprach dabei über einen fremden Mann, den sie bei Donata kennengelernt hatte.
    »Weißt du, was es bedeutet?«
    »Nein, das nicht.«
    »Und du hast diesen Fremden zuvor noch nicht gesehen?«
    »So ist es.«
    »Kann er mit dem Skelett zu tun haben?«
    Sie saß jetzt und fuhr durch ihr Gesicht. »Ich weiß nicht, Dad«, flüsterte sie, »es ist alles so schwer. Ich weiß auch nicht, wie ich mich fühle. Ich komme mir noch vor wie fernab vom wahren und richtigen Leben, als würde ich dahinschweben. Auf einer Wolke gleiten, aber ich weiß, daß mich die Realität und das Leben noch packen wird.« Sie nickte, ohne die Hände vom Gesicht zu nehmen.
    »Ja, ich weiß es, und dann werde ich wahrscheinlich durchdrehen, kann ich mir denken.«
    »Und ich werde bei dir sein.«
    Ann ließ die Hände sinken. Sie schaute ihren Vater an und umarmte ihn mit einer stürmischen Bewegung. »Du bist lieb, Vater, du bist - mein Gott, du hast mir das Leben gerettet, Dad!«
    Er nickte. Reden konnte er nicht, weil ein gewisser Druck seine Kehle verstopfte.
    ***
    Es war ein Bild, das sich in meine Erinnerung eingrub und auch mich schockte, obwohl ich einiges gewohnt war. Es floß kein Blut, es wurde keine Haut zerfetzt, und doch war es schaurig und makaber, denn zwei knöcherne Klauen hielten den Hals der Donata McBain umklammert. Aber nicht nur das. Sie waren dabei, die Frau nach hinten zu drücken. Der Druck hatte sie nicht auf einem Fleck stehenlassen. Sie bewegte ihre Beine, sie taumelte dabei durch den Flur, sie schwankte von einer Seite auf die andere und nahm dabei keine Rücksicht auf die Breite des Gangs, denn immer wieder stieß sie mit den Schultern gegen die verschiedenen Seiten oder brach für kurze Zeit zusammen, bis die Klauenhände sie wieder in die Höhe zerrten, um sie weiter durch den Flur in der oberen Etage zu wuchten, direkt auf die Treppe zu.
    Das alles dauerte zwei, drei Sekunden, die ich mir noch Zeit ließ. Donata McBain lebte, ich hörte sie keuchend atmen. Dazwischen drangen auch Geräusche aus ihrem Mund, die mich an ein Röhren oder Grunzen erinnerten. Ich jagte auf die Klauen zu.
    Diesmal hielt ich mein Kreuz in der Hand. Während ich lief, hatte ich die Kette über den Kopf gestreift. Das Kreuz lag frei, ich würde es einsetzen können und hoffte, die Klauen zu zerstören, zu pulverisieren oder sie in einem heiligen Feuer aufzulösen.
    Die Hände würgten weiter. Donata konnte sich nicht wehren. Zwar versuchte sie es, riß die Arme hoch, um die Klauen von ihrem Hals zu reißen, aber sie waren zu stark.
    Dann war ich da.
    Ich packte Donata an der Schulter und wuchtete sie herum. Ich wollte die beiden Klauen direkt vor mir haben, um sie angreifen zu können. Das Kreuz war nicht mal in ihre unmittelbare Nähe gelangt, da vernahm ich das Zischen und spürte zugleich den kalten Strom, der an meinem Gesicht entlang in die Höhe huschte.
    Die Klauen waren verschwunden.
    Pech gehabt.
    Vor mir röchelte Donata McBain. Ihre Augen waren verquollen, als wollten sie die Höhlen verlassen. Ihr Mund stand offen. Sie schnappte verzweifelt nach Luft, ihr Gesicht zuckte, die Haut am Hals bewegte sich ebenfalls, und sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Da sie nahe an der Treppe stand, fing ich sie ab und zog sie davon fort. Hustend begleitete sie mich auf dem Weg tiefer in den Gang hinein, und wir betraten Melanies Zimmer.
    Ich hatte auch ein Bad gesehen. Aus ihm holte ich der Frau ein Glas Wasser.
    Als ich zu ihr zurückkehrte, hob

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