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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Hut und einen grünen Schal an und schaute böse in Richtung des Cadillacs.
    »Das ist ja das Schrapnell aus dem Hotel«, stellte Nicole fest. »Vielleicht sollte ich mal ein wenig aufs Gaspedal drücken und den Drachen erschrecken, oder?«
    »Keine gute Idee. Du bist ja richtig aggressiv.«
    Nicole trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Ja, ich bin aggressiv. Äußerst aggressiv sogar. Und weißt du warum? Weil ich eine Mordswut im Bauch habe.«
    »Ach. Wir sind doch schon öfters gelinkt worden. Aber wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten. Und das waren bisher meistens wir.«
    »Ja. Kommt aber drauf an, von wem man gelinkt wird.« Sie drehte den Kopf und funkelte ihren Lebens- und Kampfgefährten an, während sie wieder anfuhr. »Hast du's noch nicht verstanden, Chéri? Hier war mal wieder Assi am Werk. Er war die Mossmann-Berger. Irgendwie hat er Svantevits Spur gefunden und lässt uns nun erneut die Kastanien für sich aus dem Feuer holen. Verflixt. Und ich hab diesen Mistkerl auch noch umarmt und getröstet. Ich könnte ko… stenlos telefonieren, wenn ich daran denke. Wahrscheinlich hat er sich innerlich totgelacht über meine Blödheit.« Wenn je jemand den Racheengel persönlich verkörpert hatte, dann Nicole in diesem Augenblick.
    »Hm.«
    »Was, hm. Im Namen Ida Mossmann-Berger steckt der Name Sid Amos. Oder Asmodis. Schon da hätte ich stutzig werden müssen. Das macht Assi schließlich nicht zum ersten Mal.«
    »Ja. Du wirst lachen, ich bin auch schon drauf gekommen. Aber bisher hat sich Sid Amos immer in einer seiner eigenen Tarnexistenzen gezeigt. Ich meine, die Identität einer lebenden Person hat er noch niemals angenommen. Zudem weiß er genau, dass Svantevit zwischenzeitlich auch unser Staatsfeind Nummer eins ist. Er müsste uns nur kurz informieren und wir würden sofort schwerstbewaffnet antreten.« Zamorra lächelte kurz. »Auch wenn es dir noch mehr widerstrebt als mir, im Endeffekt als Sids Handlanger agieren zu müssen; Fakt ist aber: Er muss diesen Aufwand schon längst nicht mehr betreiben. Und das weiß er auch genau.«
    »Da ist was dran«, gab Nicole fast widerwillig zu. »Aber Teufel bleibt Teufel. Weißt du, Chéri, wenn wir Asmodis so leicht durchschauen könnten, wäre er niemals Fürst der Finsternis geworden.«
    »Ja. Aber dieses Mal habe ich den besseren Riecher, Nici. Ich durchschaue die Sache hier zwar noch nicht, aber Sid Amos ist dieses Mal nicht mit im Spiel.«
    »Überschreibst du mir das Château, wenn du danebenliegst?«
    »Nein. Aber ich schenke dir Fooly.«
    »Sadist.«
    Sie lachten beide. Nicole parkte den Wagen an der Hauptverkehrsstraße. Sie betraten die Räume der örtlichen Tageszeitung und wurden zu Ida Mossmann-Berger vorgelassen.
    Die Journalistin saß hinter einem alten hölzernen Schreibtisch vor einem Bildschirm und hatte alle zehn Finger auf der Tastatur liegen. Erwartungsvoll sah sie die Besucher an.
    »Hallo Ida.« Nicole pflanzte sich vor dem Schreibtisch auf. Zamorra trat hinter sie.
    Leichtes Erstaunen lag im Blick der Journalistin. Sie sah genauso aus wie gestern. »Entschuldigen Sie, kennen wir uns? Bitte helfen Sie mir auf die Sprünge. Ich kann mich nämlich nicht erinnern. Aber eigentlich habe ich ein sehr gutes Gedächtnis, was Personen und Gesichter betrifft.« Ihre Stimme klang abweisend.
    Zamorra drängte sich in den Vordergrund. »Entschuldigen Sie, Frau Mossmann-Berger, meine Freundin ist manchmal etwas zu vertraulich. Sie mag das Siezen nicht sonderlich.«
    »Und ich bin der Ansicht, dass Siezen eine Frage des gegenseitigen Respekts ist. Aber gut. Wer sind Sie und was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Name ist Zamorra, das ist meine Partnerin Nicole Duval. Wir untersuchen im Auftrag der britischen Regierung nach Personen, die innerhalb des Commonwealth verschwunden sind. Unser Interesse gilt momentan Frau Julia Benz, die vor sechs Jahren in Australien verschwunden ist.« Unaufgefordert zeigte Zamorra den Sonderausweis des britischen Innenministeriums, den er noch immer besaß.
    »Was sind Sie, Herr Zamorra? So 'ne Art James Bond? Aussehen tun Sie ja schon mal so.« Das Interesse der Journalistin erwachte schlagartig. »Und was ist für das britische Innenministerium so interessant an Julia Benz?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Noch nicht. Wir wären aber sehr daran interessiert, alles über die Frau zu erfahren, selbst das winzigste Detail. Es könnte wichtig sein, um einen der größten Kriminalfälle der vergangenen Jahre zu

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