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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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des großen Bernhard von Clairvaux fortan sein Leben als einfacher Mönch verbringen wollte.
    Ser Capdevila trat ebenfalls als Mönch in das Kloster in der westlichen Champagne ein, um in Eskils Nähe bleiben zu können. Die beiden Ewigen wussten zunächst nicht, wie sie weiter vorgehen sollten und diskutierten verschiedene Pläne. Wegen ihrer Langlebigkeit unterschätzten sie mal wieder die Zeit, die ihnen zum Handeln blieb. Bevor sie mit ihrer Entscheidungsfindung auch nur annähernd durch waren, starb Eskil von Lund am 7. September 1181 völlig überraschend.
    Die Ewigen bekamen nicht mit, dass die Flammenfratze auf den ausgewählten Zisterziensermönch Benediktus übergegangen war, der zu diesem Zweck extra an Eskils Totenbett geweilt hatte.
    Bruder Benediktus, der der Ordensgemeinschaft von Citeaux angehörte, begab sich noch in derselben Nacht für einige Tage in die Einsamkeit weiter Wälder, um mit seinem Glauben die fürchterliche Flammenfratze zu bändigen. Dabei half ihm ein strahlender Engel des Herrn, bei dem es sich um niemand Anderen als Asmodis handelte. Der Fürst der Finsternis, der von Lucifuge Rofocale einst den Auftrag erhielt, Svantevit unschädlich zu machen, hatte zu diesem Zweck den magischen Spiegel im innersten Kreis der Hölle erschaffen lassen und Eskil von Lund für seine Zwecke missbraucht. Nun, da die Attacke auf Svantevit nur einen Teilerfolg gebracht hatte, wachte Asmodis darüber, dass wenigstens die Flammenfratze unter Verschluss blieb; denn durch die Trennung der vier Gesichter konnte Svantevit nur noch einen geringen Teil seiner zuvor gigantischen Kraft abrufen. So hatte der Fürst der Finsternis noch zu Lebzeiten Eskils nach einem Mönch gesucht, der ein ähnlich starkes Bewusstsein wie der ehemalige Erzbischof von Lund besaß, und ihn in Benediktus gefunden. Auf diesen war dann im Augenblick von Eskils Tod, bei dem Asmodis ein wenig nachgeholfen hatte, die Flammenfratze übergegangen. [5]
    Die Ewigen brachten Benediktus also nicht mit Svantevits Teilbewusstsein in Verbindung. Da sie den Ranen Race bei sich hatten, wussten sie aber immerhin, dass mit Eskils Tod die Flammenfratze nicht vernichtet worden, sondern noch irgendwo existent war.
    Iva Sanko und Ser Capdevila hatten die Spur der Flammenfratze verloren!
    ***
    Gegenwart, Sigmaringen
    Nicole rief auf Château Montagne an und bat Butler William, in den Archiven nach Flammenkulten und schwarzen Skeletten zu suchen. Dann meldete sie sich bei Pascal Lafitte, der mit Vorliebe Zeitungen nach irgendwelchen mysteriösen Vorkommnissen durchstöberte. »Hallo Pascal, könntest du uns bitte alles besorgen, was in den lokalen und überregionalen Zeitungen vor rund siebenundzwanzig Jahren über das Verschwinden Jasmin Landers geschrieben worden ist? Danke für die Mühe. Am Kindersegen soll's dir wieder reinkommen.«
    »Nein danke«, seufzte Pascal. »Meine zwei Racker reichen mir völlig.«
    »Wir haben also das Video eines Opfermordes, der vor fast dreißig Jahren in Frankreich begangen worden ist«, überlegte Nicole laut, während sie mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Bett lag. »Warum lockt uns unsere na, sagen wir mal Informantin ausgerechnet hierher nach Sigmaringen, um uns diesen Film zu zeigen? Das kann nur einen Grund haben, Chéri. Dieser Flammenkult hat jetzt hier eine neue Heimat gefunden.«
    »Davon müssen wir tatsächlich ausgehen. Und dann stellen sich die Fragen: Warum hat besagte Informantin ausgerechnet das Haus der Wilhelms ausgesucht? Weil die gerade im Urlaub waren? Glaube ich nicht. Das hätte sie auch in jedem Hotel machen können. Warum gibt sie sich ausgerechnet als Ida Mossmann-Berger aus? Und warum bringt sie anscheinend völlig zusammenhanglos den Namen Julia Benz ins Spiel?«
    »Damit will sie unsere Aufmerksamkeit auf eine dieser drei Personen lenken. Vielleicht sogar auf alle drei. Vielleicht haben die ja alle etwas mit dem Flammenkult zu tun.«
    »So sehe ich das auch.« Zamorra legte sich neben sie. »Ach, könntest du mir bitte nochmals den Nacken kraulen? Das steigert die Denkfähigkeit ungemein.«
    »Also gut, du Quälgeist. Wie du dich revanchieren kannst, sage ich dir heute Nacht.«
    Der Professor schnurrte wie eine hoch zufriedene Katze, als Nicole ans Werk ging. »Weißt du, wir… hmmm… müssen jetzt erst mal rausbekommen, ob hier in der Gegend in letzter Zeit Menschen verschwunden sind. Da uns die örtliche Polizei sicher nicht weiterhilft, muss Pierre nochmals ran. Ich ruf

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