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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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beschäftigt hat, halte ich es für durchaus möglich, dass ihr dabei der Name Zamorra schon mal untergekommen ist. Das heißt dann aber auch, dass die gute Frau fest davon überzeugt war, es mit dämonischen Mächten zu tun zu haben.«
    »Ja, vielleicht, ich weiß nicht…«
    »Kein Problem, Ida. Als Erstes müssen wir schauen, dass wir Sie in Sicherheit bekommen. Am liebsten würde ich Sie auf unser Château Montagne in Frankreich mitnehmen. Dort wären Sie absolut sicher. Könnten Sie für einige Tage Urlaub nehmen? Oder krank machen?«
    Die Journalistin zögerte. »Ich… weiß nicht. Von der Arbeit aus ist das kein Problem, ich habe ohnehin die ganze nächste Woche Urlaub. Aber ich habe im Nachbarort meine kranke Mutter, die ich pflegen muss. Da muss ich vier oder fünf Mal am Tag hin, manchmal auch in der Nacht. Ich kann also nicht weg von hier, denn ich habe niemanden, der das machen könnte.«
    Der Professor nickte. »Verstehe ich.« Er kramte in seinem Einsatzkoffer, der neben dem Sessel stand. »Dann bitte ich Sie, auch wenn Sie nicht an übersinnliche Mächte zu glauben scheinen, für einige Tage dieses Amulett zu tragen. Einverstanden?« Er gab ihr einen kleinen braunen Beutel, der an einer Lederschnur hing. Der Beutel beinhaltete allerlei magische Ingredienzien.
    Ida nahm ihn zögernd und drehte ihn in der Hand. »Also gut.« Sie hängte das Amulett um den Hals.
    »Gestatten Sie uns auch, Ihre Wohnung zu sichern?«
    »Sie meinen, magisch?«
    »Ja.«
    »Also gut. Aber nur, weil Sie beide so nett und vernünftig wirken.«
    Zamorra nahm magische Kreide, stand auf und begann sein Werk. Währenddessen unterhielt sich Nicole weiter mit der Journalistin. »Wir müssen mehr über Frau Benz erfahren, wenn wir weiterkommen sollen. Wer kann uns etwas über sie erzählen?«
    »Ihr Vater. Sie wohnt bei ihm im Haus. Sie finden August Benz in Levertsweiler.« Sie nannte die genaue Adresse und den Weg.
    »Gut. Wer hat Frau Benz als vermisst gemeldet?«
    »Äh, nun ja, offiziell niemand. Sie hat nämlich zu Hause einen Zettel hinterlassen, dass sie für ein paar Tage in einer dringenden Angelegenheit weg sei und dass sich niemand Sorgen um sie machen müsse. So was hat sie aber bisher nie getan, das ist ungewöhnlich, es passt nicht zu ihr. Und weil ich die Sache mit dem Video weiß, mache ich mir sehr wohl Sorgen um sie. Verzeihen Sie, wenn ich unser Gespräch vorläufig beenden muss, aber ich sollte unbedingt zu meiner Mutter. Sie wartet auf mich.«
    »Ist schon in Ordnung, Ida. Wir werden derweil ein Zimmer im Hotel nehmen. Welches können Sie uns empfehlen?«
    »Gehen Sie in den Fürstenhof. Da ist es gut.«
    Sie verließen zusammen das kleine Siedlungshäuschen mit dem verwilderten, von Bäumen bestandenen Vorgarten. Die Journalistin fuhr mit ihrem kleinen klapprigen Fiat weg. Sie winkte kurz.
    »Da fährt sie hin«, murmelte Nicole. »Das Video ist der Hammer, Chéri, oder nicht?«
    Zamorra lehnte sich gegen Nicoles weißes Cadillac-Cabrio, mit dem sie hierher nach Süddeutschland gefahren waren. Es stand vor dem Haus am Straßenrand. Der Professor nickte und schnippte ein Stäubchen von den edlen roten Lederpolstern. »Würde ich so unterschreiben, Nici. Du hast also auch das Gefühl, dass das Video ein Menschenopfer für unseren Freund Svantevit zeigt.«
    Nicole hob die DVD hoch, auf die der Film aus der Minikamera überspielt worden war. »Klares ja. Vor allem die Szene, als der Zeremonienmeister die Maske abnimmt und sein Gesicht zur Flammenfratze wird, zeigt eindeutig die Echtheit. Denn das ist eins zu eins die Flammenfratze Svantevits, wie wir sie kennengelernt haben. Ich habe diese furchtbare Aura selbst über das Video gespürt.«
    »Sehe ich auch so. Tja. Wir haben's schließlich die ganze Zeit befürchtet, dass die Fratze, die uns in Australien verschütt gegangen ist, irgendwann wieder auftauchen wird. [2] Nun ist es so weit. Also werden wir uns erneut mit diesem Monster auseinandersetzen müssen. Ich liebe es.«
    »Ja.« Nicole zögerte. »Aber ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Bei Merlins hohlem Backenzahn, der ganze Fall ist… seltsam.«
    »Ist er. Ausgerechnet wir, die einzigen Svantevit-Fachleute weltweit, werden von der Journalistin informiert.« Zamorra grinste schräg. »Da tue ich mich ebenfalls ziemlich schwer, an Zufall zu glauben. Ida hätte schließlich zu einer weiter entfernten Polizeidienststelle gehen können, wenn sie den hiesigen Gesetzeshütern nicht traut. Na

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