0892 - Jagd durch die Zeit
erschrocken. »Es lag keineswegs in meiner Absicht, euch zu beleidigen.«
»Ihr Glück, Beta. Erstatten Sie Bericht.«
»Natürlich, Herr. Ihr selbst wart es, der uns vor über zweihundert Gaia-Jahren den Auftrag gab, hier eine Forschungsstation zu errichten. Denn bei einem Raumkampf gegen die Marsa erkannte einer unserer Kommandanten, dass es in diesem Raumsektor ein ungeheuer starkes Kraftfeld unbekannter Natur gibt. Es machte nämlich Dhyarra-Energie weitgehend unwirksam…«
»Ja, ja, schon gut. Erzählen Sie mir nichts, was mir ohnehin schon bekannt ist.«
»Natürlich, Herr. Nun, wir wissen in der Zwischenzeit, dass es sich um ein vagabundierendes Kraftfeld handeln muss, denn seine Kraftlinien verschieben sich leicht. Höchstwahrscheinlich stammt es aus den Anfangstagen des Multiversums kurz nach dem Urknall. Es dürfte in dieser Form eigentlich gar nicht mehr existieren und ist wesentlich energiereicher als jede andere bisher bekannte Energiequelle des Multiversums. Allerdings schaffen wir es bis jetzt nicht, diese Energien anzuzapfen, was uns zu der Ansicht bringt, dass dieses Kraftfeld entartet sein muss.«
»Es gibt also nicht den kleinsten Erfolg zu vermelden?« Der ERHABENE nahm eine drohende Haltung ein. »Sollte ich das Projekt zwei Versagern anvertraut haben?«
»Nein, Herr«, übernahm nun Capdevila das Wort, der wie Sanko den Rang eines Betas bekleidete. »Wir sind nämlich gerade dabei, es auf einem völlig anderen Weg als über die Dhyarras zu versuchen.«
Der ERHABENE horchte auf. »Sie sehen also doch eine Möglichkeit? Lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, Beta.«
»Bei einem unserer Dhyarra-Experimente sind wir auf ein dämonisches Wesen namens Svantevit gestoßen, Herr. Dieser Svantevit hat vier Köpfe und schafft es, dieses Energiefeld, das wir X-1 nennen, anzuzapfen.«
»Was denn, ein Dämon? Einer aus dieser verdammten Schwarzen Familie?«
»Nein, Herr. So weit wir wissen, stammt Svantevit aus einer anderen Dimension und gehört nicht zum Gefolge LUZIFERS.«
»Und? Warum schafft dieser Dämon, was für uns unmöglich ist?«
»Wir haben es bisher noch nicht begriffen, Herr, denn es ist ein magischer Vorgang. Für uns also nur äußerst schwer fassbar. Wir sind allerdings momentan dabei, mit verschiedenen ausgeklügelten Dhyarra-Experimenten, in die wir auch gefangene Dämonen mit einbeziehen, die interaktiven Kräfte auszuloten, die sich während Svantevits Anzapf Vorgang aufbauen. Einen ersten Erfolg gibt es bereits zu vermelden. Erst gestern gelang es uns, über eine magische Beschwörung und zwei dazwischen geschalteten Dhyarras einen winzigen Energiestoß in einen der Dämonen zu leiten.«
»Und?«
»Der Vampir war leider zu schwach. Es hat ihn in tausend Teile zerrissen. Sein Blut hängt noch überall in den Ecken. Aber egal. Wir kommen langsam aber sicher voran. Ich schätze, dass wir euch in vier- bis fünfhundert Gaia-Jahren einen wirklichen Erfolg präsentieren können, Herr.«
»In fünfhundert Jahren? Das ist viel zu lange. Ich brauche schnelle Erfolge, hören Sie? Wie viel Unterstützung brauchen Sie, um den Durchbruch in spätestens einem Jahr zu schaffen? Wenn es sein muss, lasse ich die halbe Hölle gefangen nehmen, um Ihre Experimente voranzutreiben.«
Die beiden Betas sahen sich unsicher an. »Ein Jahr, Herr? Das ist sehr kurz«, wagte Capdevila schließlich eine Antwort. »Ich glaube nicht, dass das so schnell zu schaffen ist. Es sei denn, wir könnten tatsächlich an Svantevit selbst experimentieren.«
»Wo ist das Problem? Sie bekommen diesen vierköpfigen Stinker. Ich lasse ihn von einem Kommando Cyborgs fangen und hierher bringen.«
»Das ist leider nicht so einfach, Herr. Wir haben es ebenfalls schon versucht. Aber er hat unser Häscherkommando spielend vernichtet. Selbst zweihundert Cyborgs zugleich hatten keine Chance mehr gegen ihn.« Capdevila zögerte einen Moment. »Aber wir sind ja nur Betas und ihr seid der ERHABENE, Herr. Vielleicht fällt euch ja mehr ein, um Svantevit dingfest zu machen.«
Der ERHABENE schnaubte innerlich über die Ironie dieses Unverschämten. Er war versucht, ihn einfach zu zerstrahlen. Aber er beherrschte sich, denn niemand Anderer besaß auch nur annähernd das Wissen der beiden Forscher. »Ich werde euch den Vierköpfigen demnächst liefern. Wo ist er zu finden?«
»Er bewohnt eine eigene Dimension, besucht Gaia aber von Zeit zu Zeit. Dann lässt er sich von einem Volk, das sich Ranen nennt, als Gott
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