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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal gefragt, ob es in Kelten-Bay ein kleineres Raumschiff gibt?" Magul war von dieser Frage offensichtlich überrascht. Auf seiner Stirn erschienen tiefe Falten. „Ein Raumschiff? Hat das wieder etwas mit Flucht zu tun?"
    „Du weißt, worum es geht, Magul. Ich berichtete dir von der Botschaft des Unsterblichen. Wir wollen ihm helfen, das ist alles."
    „Und EDEN verlassen?"
    „Nur für kurze Zeit."
    Magul versank in Nachdenken. Dann sagte er: „In Kelten-Bay gibt es kein Raumschiff. Wir leben auf der vollkommensten Welt, die es je gegeben hat, und werden sie niemals freiwillig verlassen. Vor uns liegt eine große Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Die Vereinigung!"
    Damit war er wieder bei seinem Thema.
     
    *
     
    Der Aufbau von EDEN II war so gut wie abgeschlossen. Ein kuppelartiger energetischer Schutzschirm spannte sich über die Schnittfläche der Halbkugel und isolierte diese von dem Vakuum des Weltraums.
    Künstliche Sonnen sorgten für Wärme und Licht.
    Die Konzepte lebten in Siedlungen und Gebieten zusammen, die sich individuell unterschieden. Sie gingen in erster Linie metaphysischen Beschäftigungen nach.
    Kelten-Bay hatte mit den anderen Gebieten nur lockere Verbindung, Besuche gab es selten. Sie dienten in erster Linie dem Gedankenaustausch und der Förderung des gemeinsamen Ziels: der Gesamtvereinigung aller Konzepte.
    EDEN II eilte mit halber Lichtgeschwindigkeit durch das Universum, ein halbierter Planet mit eigener Energieversorgung. Niemand wußte, wohin er flog und was die Zukunft für ihn bereithielt Im ersten Jahr des Fluges hatte sich Ellert/Ashdon auf der paradiesischen Welt umgesehen, um sie besser kennenzulernen. Er wußte, daß es Gebiete gab, in denen sich geheimnisvolle Dinge abspielten.
    In manchen Gegenden war die Gravitation so manipuliert worden, daß ein regelrechtes Schweben ohne Hilfsmittel möglich war, in anderen wiederum hatte man die Nacht gänzlich abgeschafft.
    Kelten-Bay hielt sich an irdische Verhältnisse.
    Mit den Wohnungen hatte man es sich höchst einfach gemacht, was bei den günstigen klimatischen Bedingungen nicht weiter verwunderlich war. Schnell wachsende Pflanzen mit biegsamen Ästen „bauten" flache Häuser, die nur bezogen zu werden brauchten.
    Diese Form des Lebens förderte die beginnende Symbiose mit der Vegetation, und es gab Konzepte, die sich stundenlang gedanklich mit den Pflanzen unterhalten konnten.
    Als die Kunstsonne langsam abdunkelte und die beginnende Nacht ankündigte, verließ Ellert/Ashdon die Meditationsräume und fuhr mit dem Lift zur Oberfläche empor. Bevor er sein Haus aufsuchte, unternahm er noch einen Spaziergang in die wildwuchernden Parks.
    Nachts wurden die Sterne sichtbar, die tagsüber vom Glanz der Kunstsonne verschluckt wurden. Der Energieschirm ließ ihr Licht durch.
    Es waren fremde Sterne und fremde Konstellationen. „Wohin die Reise wohl gehen mag ...?" murmelte Ashdon unsicher. „Das weiß nur ES."
    „Und wenn ES sich nicht mehr darum kümmern kann?"
    Sie folgten einen verwilderten Pfad, der absichtlich so angelegt worden war. Er führte in die Freizone der Pflanzen und Bäume, die hier keinem Zwang unterworfen waren. „Es wird mir schwerfallen, diese Welt jemals zu verlassen", gab Ashdon zu, als sie eine der Lichtungen überquerten, um dann auf einem anderen Pfad in die Siedlung zurückzukehren. „Sie ist schöner, als es die Erde jemals gewesen ist."
    „Auch mir würde es nicht leichtfallen, aber wir beide können uns nicht mehr trennen, wenn keine Änderung eintritt."
    „Wenn du EDEN verläßt, muß ich es auch tun. Ohne diesen Körper wäre alles kein Problem."
    „ „Noch sind wir hier", tröstete ihn Ellert. „Aber wir müssen den Weg suchen. Wir müssen mit den anderen Konzepten sprechen. Magul ist kein Maßstab."
    „Alle anderen denken ähnlich."
    Das war richtig, wußte Ellert. Aber es mußte versucht werden.
    Sie erreichten die freie Fläche vor der Siedlung. Hier hatten sie wieder den offenen Sternenhimmel über sich, da die Bäume nicht so hoch wuchsen. Grasähnliche Vegetation bedeckte den Boden. „Wir reden mit den anderen. Vielleicht verrät der eine oder andere sein Wissen um die Möglichkeit, diese Welt zu verlassen. Ich bin davon überzeugt, daß nicht alle Raumschiffe zerstört wurden, die je auf EDEN landeten."
    Sie hatten ihr Haus erreicht. Über die primitive Baumleiter stieg Ellert/Ashdon in den Wohnraum hin auf, aß noch einige der schmackhaften Früchte und streckte sich dann auf dem

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