0893 - Abschied von Eden II
tief in seinem Unterbewußtsein auch das Bedauern, dieser Welt für immer Lebewohl sagen zu müssen. Er kannte den Grund nicht, warum eine Rückkehr unmöglich wurde, aber mußte ihn akzeptieren. Er, der ewig Ruhelose, war wieder einmal ohne Heimat - doch diesmal besaß er einen menschlichen Körper.
Zusammen mit Gorsty Ashdon. „Ich sehe keinen Arbeitsroboter mehr, Akrobath."
„Sie sind gegangen, nachdem die Arbeit beendet war. Ihr könnt den Aufzug vom Schiff aus in Betrieb setzen. Worauf wartet ihr eigentlich noch?"
Ellert lächelte. „Warst du jemals im Weltraum?" fragte er. „Nein, ich wurde hier auf EDEN ... äh, geboren. Aber schließlich verfüge ich über menschliches Wissen und menschliche Mentalität und damit auch über Neugier. Die Sterne haben mich schon immer interessiert. Worauf wartet ihr, frage ich noch einmal?"
„Auf nichts mehr", erwiderte Ellert und ging voran.
Hinter Akrobath schloß sich die Außenluke mit einem saugenden Geräusch. Für einen Augenblick stieg in Ellert die Vorstellung hoch, daß sich ein unsichtbares Konzept mit in das Schiff geschmuggelt haben könnte, aber dann schob er den Verdacht als unsinnig beiseite.
Er - Ellert/Ashdon - und Akrobath waren allein in der Space-Jet.
Eine Stunde benötigte er, um alle Anlagen noch einmal selbst auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Der geringste Fehler konnte eine Katastrophe heraufbeschwören und das Unternehmen zum Scheitern verurteilen. Ellert war entschlossen, in einem solchen Fall ohne Raumanzug das Schiff zu verlassen. Der Körper würde sterben, aber er und Ashdon ...
Er wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu bringen. „Alles in Ordnung?" vergewisserte sich Akrobath, der wie ein groteskes Metallgespenst durch die Gänge und Räume schwebte. „Groß ist unser Schiff ja gerade nicht, aber es bietet Platz für uns, mehr als genug."
„Du darfst nichts anrühren", ermahnte ihn Ellert mit Nachdruck. „Das ist wichtig. Versprich es uns!"
„Ich will nur die Sterne aus der Nähe sehen."
„Dein Wunsch wird sich bald erfüllen ..."
In der Bedienung einer Space-Jet kannte Ellert sich besser aus als Ashdon, der sich während des bevorstehenden Startvorgangs völlig zurückgezogen hatte, um keine Komplikationen hervorzurufen.
Ein Impulssignal genügte, die Plattform, auf der das Schiff ruhte, in die Höhe steigen zu lassen. Als sie eben mit der Betonfläche war, schaltete Ellert den Bildschirm ein, um eine zusätzliche Außenkontrolle zu haben.
Der riesige Startplatz vor der eigentlichen Werft war nicht mehr leer, wie er es bisher stets gewesen war. Hunderte von sichtbaren Konzepten drängten sich auf ihm, von bewaffneten Robotwächtern in sicherer Entfernung gehalten. Leere Zwischenräume ließen vermuten, daß sich auch zahlreiche entstofflichte Konzepte unter den Zuschauern befanden.
Ellert spürte die plötzliche mentale Welle des Bedauerns, die ihn zu überfluten drohte. Die Gedanken der Konzepte waren ohne jede Bosheit, und ihre Trauer schien echt zu sein.
Ehe Ellert in seiner Meinung schwankend werden konnte, griff Ashdon abermals ein: Warte nicht länger, Ernst! Starte! Sofort!
Der fast körperliche Schmerz, den der gemeinsame Körper auch fühlte, ließ nach. Ellert wußte, daß ein Verbleiben auf EDEN sinnlos und für ES vielleicht verhängnisvoll war, aber er wußte auch, daß es keine Rückkehr gab, wenn kein Wunder geschah. Sein ruheloses Dasein würde erneut beginnen, verbunden mit einer Wanderung ins Ungewisse.
Doch diesmal würde beides anders sein als bisher. „Wie lange dauert so ein Start eigentlich?" fragte Akrobath verwundert, als könne er es nicht erwarten, die Sterne zu erreichen. „So schnell gelange ich auch ohne Raumschiff in den Himmel."
Ellert schrak zusammen. Ashdon und der Roboter hatten nur allzu recht. Es war keine Zeit mehr zu.verlieren.
Er drückte den Startknopf ein. Ohne festes Ziel erhob sich die Space Jet auf ihren Antigravfeldern und stieg langsam in die Höhe. Der Hangar, das Startfeld und die gaffende Menge blieben zurück, Kantrov füllte den Bildschirm und dann der Scheibenplanet EDEN II.Er sieht aus wie „Wanderer, dachte Ellert, als er die Ähnlichkeit erkannte und an die Integration der Konzepte dachte. Bei allen guten Geistern ...!
Was hat das zu bedeuten?
Er bekam keine Antwort.
Ashdon äußerte sich nicht, was nicht verwunderlich schien. Er hatte den Kunstplaneten Wanderer niemals gesehen.
Die Space-Jet durchstieß mühelos den Energieschirm und
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