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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen.
    Nicht schnell, sondern langsam, als bestünde sie aus Gummi, das immer mehr nachgab.
    Für Suko war die Sache erledigt. Er schaute noch einmal hin. Da hatte das Monstrum bereits keine Beine mehr. Um die verbliebenen Stümpfe hatte sich ein regelrechter See gebildet.
    Es war vorbei.
    Er drehte sich um. Seine Gedanken galten John, der den Weg in den Keller gesucht hatte. Suko wollte hin. Er hatte nichts gehört. Er sorgte sich um ihn, verließ diese Etage und hörte die Schreie und zugleich die wuchtigen Tritte auf der Treppe.
    Wer kam?
    John Sinclair?
    ***
    Mit allem hatte der teuflische und mordgierige Polizeichef gerechnet, nur nicht mit einem plötzlichen Widerstand meinerseits. Aber es war mir nichts anderes übriggeblieben, als mein rechtes Bein in die Höhe zu reißen, es nach vorn zu wuchten und ihn dort zu treffen, wo es einem Mann am wehesten tut.
    Die Arme mit dem Henkersbeil hatte er noch nicht ganz in die Höhe gerissen, als er zusammenzuckte, zurücktaumelte, das Beil trotzdem nach unten schlug, mich aber nicht erwischte, sondern nur den Boden. Er schrie. Sein Mund stand so weit offen, als hätte er sich den Unterkiefer ausgerenkt. Dann ließ er die Mordwaffe fallen und preßte beide Hände gegen die getroffene Stelle. Auch ein Höllensohn reagierte in dieser Situation verdammt menschlich.
    Ich hatte eine Galgenfrist erhalten. Zudem war der Druck der teigigen Wachsfinger nicht so stark, als hätten mich die Hände eines Menschen umklammert. Die lebende Figur konnte die Finger nicht so stark nach innen drücken, sie waren glatt, deshalb auch leicht rutschig.
    Während der verräterische Polizeichef wie ein Tier heulte und die Hände noch immer zwischen seine Beine gepreßt hielt, wobei er sich im Kreis bewegte, wuchtete ich meinen Oberkörper mit einer glatten Bewegung herum. Die lebende Wachsfigur machte die Bewegung zunächst mit, und plötzlich war ich die Hände des Ungeheuers los.
    Ich warf mich flach nach vorn. Meine ausgestreckte rechte Hand rasierte über den steinigen Boden hinweg. Die Finger zuckten auf den Griff der Beretta zu. Ich bekam die Pistole zu fassen, zog die Beine an den Körper und drehte mich im Liegen.
    Es war zur rechten Zeit geschehen, denn das Monstrum wollte sich auf mich stürzen.
    Ich schoß, und die geweihte Silberkugel jagte genau in die Stirn der lebenden Wachsfigur.
    Sie riß ein Loch. Wachs spritzte weg. Das Wesen stand zwar noch, aber es schüttelte den Kopf.
    Dann stolpert es zurück und prallte gegen die Wand, wo es sich nicht halten konnte. Die Weiße Magie der Kugel strömte durch den Körper und machte ihn weich.
    Um ihn brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern. Ich fuhr herum, aber Ernest Carella war inzwischen geflüchtet. Er hatte auch das Beil mitgenommen. Seine Schritte hörte ich auf der Treppe, sein Schreien ebenfalls.
    Ich jagte ihm hinterher!
    ***
    Suko wußte nicht, wer oder was da auf ihn zu kam. Sicherheitshalber zog er sich von der Tür zurück, die offenstand. Der Inspektor preßte sich im toten Winkel gegen die Wand.
    Lange zu warten brauchte er nicht. Wie ein Berserker stürmte ein beilschwingender, fremder Mann in das Kabinett. Er war wie von Sinnen, er brüllte, er lief und bewegte sich dabei breitbeinig.
    Schmerzen oder Haß hatten sein Gesicht gezeichnet, und er wußte wohl nicht, was er in den folgenden Sekunden tat.
    Mit seinem gewaltigen Beil drosch er in beide Richtungen zu. Er hieb und hämmerte die blanke, scharfe Schneide in die Wachsfiguren hinein. Sherlock Holmes erwischte er als ersten. Er spaltete ihm die Schulter, dann schlug er zur anderen Seite hin, wo die Klinge einen bärtigen König traf und ihm die Krone vom Kopf fegte.
    Als nächsten erwischte der Mann eine Figur, die einen Zylinder trug. Sie sollte einen Erfinder darstellen. Suko wußte nur nicht, um wen es sich dabei handelte.
    Jedenfalls erwischte der Amokläufer die Figur voll. Sie verlor nicht nur ihren Hut, sondern den Kopf gleich mit, der mit einem satt klingenden Laut auf den Boden prallte.
    Der Mann holte erneut aus. Er war wie von Sinnen. Er schrie, und sein anschließender Rundschlag erwischte die ägyptische Prinzessin. Diesmal hieb das Beil senkrecht in ihren Schädel hinein und spaltete ihn bis zur Nase hin.
    Die Waffe steckte fest.
    Carella zerrte sie heraus. Er mußte sich dabei anstrengen, bog die Klinge auch zur Seite und hörte plötzlich meine Stimme.
    »Geben Sie auf, Carella, es hat keinen Sinn mehr!«
    ***
    Nicht der Polizeichef antwortete mir,

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