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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schultern. »Weiß ich auch nicht so richtig. Aber mir wollen die Worte des Penners nicht aus dem Kopf. Die haben verdammt ernst geklungen.«
    »Hör auf, das ist ein Spinner gewesen.«
    »Glaube ich nicht. Der hat immer nachgehakt. Der hat sogar noch etwas gesagt, nachdem wir ihn erwischt hatten und er am Boden lag. Corky, hier ist was im Busch.«
    »Klar, gleich wird es ein Buschfeuer geben. Leuchte du weiter, ich schaue mich mal in den leeren Wohnungen um.«
    Vier standen zur Auswahl. Die Türlöcher lagen sich jeweils gegenüber.
    Konnex war nervös. Es kam bei ihm selten vor, aber die Warnungen des alten Mannes hatten ihn aufgewühlt. Er hätte Corky zurückhalten sollen, als er den Penner niederschlug. Beide hätten verschwinden und am nächsten Tag wiederkommen sollen.
    Doch jetzt waren sie hier, und Corky würde es nicht zulassen, daß sie wieder gingen.
    Konnex hörte ihn. Corky war sorglos, er pfiff vor sich hin, während er die erste Wohnung durchsuchte. Dann erschien er wieder im Türloch und fragte: »Schon was entdeckt?«
    »Nein, du?«
    »Klar. Spinnen und zwei tote Ratten.«
    »Wie nett.«
    »Die Biester werden brennen.« Mit diesen Worten verschwand er in der nächsten Wohnung.
    Benzin hatte er noch nicht ausgekippt, das hätte Konnex gerochen. Corky ging wie immer systematisch vor. Er suchte die Umgebung genau ab, um dann an der richtigen Stelle das Feuer zu legen.
    Konnex war unsicher, was er tun sollte. Je mehr Zeit verging, um so mehr verschwammen auch die warnenden Worte des Alten. Wenn er wenigstens mehr erzählt hätte, dann hätten sie sich auf gewisse Dinge einrichten können, aber er hatte so gut wie nichts gesagt, und das wurmte Konnex.
    Wieder erschien Corky. Er hustete, was sich im kahlen Treppenhaus noch lauter anhörte und blieb neben Konnex stehen. »Na, hast du schon etwas erreicht?« fragte dieser.
    »Nein.«
    »Wieso?«
    »Ich werde noch eine Etage höher gehen und mich dort umschauen. Wahrscheinlich sind da die Windverhältnisse anders. Da ist dann auch der Dachstuhl nicht weit.«
    »Meinst du?«
    Corky starrte seinen Kumpan an und schüttelte den Kopf. »Scheiße, was ist denn mit dir?«
    Konnex hob die Brauen. »Weiß ich auch nicht genau. Der Job macht mir keinen Spaß mehr.«
    »Dann geh in Rente.« Corky tippte ihm auf die Brust. »Ich jedenfalls mache weiter, hörst du? Meinetwegen kannst du hier auf mich warten, aber mich findest du oben, und dort werde ich meinen Job tun. Wir fackeln diesmal die Bude von oben her ab. Ist das in deinem Sinne, Amigo?«
    »Ist mir doch egal.«
    »Danke. Deck mir den Rücken!« Corky grinste und stiefelte auf die Treppe zu.
    »Du hast aber nur zwei Wohnungen durchsucht!« rief Konnex ihm nach. »Weiß ich, und es reicht mir.«
    »Du mußt es wissen.«
    »Eben, weiß ich auch.«
    Konnex lauschte den Tritten nach, die leiser wurden, und dann zuckte Konnex zusammen, als er ein Krachen vernahm. Wenig später polterte und rutschte ein altes Brett die Treppe hinab und blieb auf dem Absatz liegen.
    »He, was war?«
    »Nichts Besonderes. Das Ding lag mir nur im Weg.« Corky lachte. »Hier oben sieht es stark aus. Das ist schon ideal. Ich kann den Himmel sehen. Der Dachstuhl ist eingestürzt. Die Dachpfannen liegen zerbrochen am Boden. Das Holz brennt bestimmt wie Zunder.« Er redete in einer hektischen Art und Weise, wie er es immer tat, wenn er vor Freude in Hektik verfiel.
    Konnex sagte dazu nichts. Er war mehr der Helfer der beiden, ein Mitläufer, und er war stets von Corkys Großzügigkeit abhängig, was das Finanzielle anging.
    Zwei Buden hatte Corky durchsucht, die beiden anderen nicht. Konnex schaute hinein. Er sah nicht viel. Die Nacht war einfach zu dunkel. Wolken türmten sich wie gewaltige Berge am Himmel, kein Mond war zu sehen, von Sternen ganz zu schweigen, und die nächsten Lichter schimmerten erst in der Nähe der Strandpromenade und dann weiter nördlich, wo die kleine Stadt Weston lag. Sie war gewissermaßen der südliche Ableger der Hafenstadt Bristol. Nach Weston sollten mehr Touristen gelockt werden, und die wiederum mußten irgendwo untergebracht werden. Für sie sollten Apartmenthäuser errichtet werden, und da mußten eben die alten Bauten abgerissen werden. Man brauchte Platz.
    Die alten Häuser befanden sich jedoch in Privatbesitz. Wer nicht verkaufen wollte, der wurde eben auf drastische Weise dazu überredet!
    Brände waren immer das letzte Mittel! Zumeist klappte es auch, denn Corky und Konnex, die beiden Fachleute,

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