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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Düsternis wie mit einem Tuch bedeckt.
    Wir sahen nicht nur die Prinzessin als historische Figur, auch als Römer, Griechen, Germanen und Wikinger, die meisten davon sehr kriegerisch aussehend. Als letzte sichtbare Figur erkannte ich den Meisterdetektiv Sherlock Holmes.
    »Gefällt es Ihnen, meine Herren?«
    »Das ist Geschmackssache«, erwiderte ich.
    »Ja, aber im Sommer lieben es vor allen Dingen die jungen Leute. Etwas anderes. Sie sind von Scotland Yard. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, weshalb Sie gerade mich besuchen. Ich glaube, daß ich mich keines Verbrechens schuldig gemacht habe, und wegen eines falsch geparkten Autos werden Sie ja nicht kommen.«
    »Stimmt.«
    »Was ist der Grund?«
    »Es geht uns um zwei Wachsfiguren, die ihrem Kabinett wohl entwichen sind«, sagte Suko.
    »Hä, hä!« Er lachte wie ein Junge im Stimmbruch. »Wieso entwichen? Das verstehe ich nicht.«
    »Eine zerschmolz in einem Haus am Strand, als es abbrannte. Die zweite Wachsfigur wollte uns töten. Sie schoß mit einer Maschinenpistole auf uns. Sie lebte also, sie konnte sich bewegen, sie gehorchte gewissen Befehlen. Und da Sie der einzige Mensch hier in der Stadt sind, der so etwas in seinem Programm hat, suchen wir die Antworten auf unsere Fragen bei Ihnen.«
    Er deutete auf sich. »Bei mir?«
    »Ja.«
    Murdock schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen dazu nicht viel sagen«, flüsterte er.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nichts weiß.«
    »Die Wachsfiguren lebten, Mr. Murdock«, erklärte Suko. »Stellen Sie sich das mal vor. Es waren lebende Wachsfiguren! Beide gibt es nicht mehr, eine konnten wir zerstören, und da stellte sich die Frage, wie es möglich war, daß sich die Puppen von allein bewegten.«
    Murdock wußte, daß er eine Antwort geben mußte, doch er ließ sich Zeit.
    Dann fragte er: »Sie haben doch nicht getrunken - oder?«
    »Nein. Im Gegensatz zu Ihnen nicht.«
    »Und Sie bleiben bei Ihrer Behauptung?«
    »Sonst wären wir nicht hier. Wir erwarten von Ihnen eine Erklärung, Mr. Murdock.«
    Er drückte seine zusammengelegten Hände nach unten. »Das ist doch Unsinn. So etwas kann es gar nicht geben!«
    »Darf ich mal was sagen?« fragte ich.
    »Bitte, ja.« Murdock war wohl froh, zunächst einmal nicht antworten zu müssen.
    »Sie haben vorhin von einem Keller gesprochen, in dem Sie all die Figuren aufbewahren, die denen nachgebildet wurden, die schwere und schwerste Verbrechen begangen haben.«
    »Das habe ich gesagt.«
    »Und ich finde sie im Keller?«
    »Auch das.«
    »Danke, Mr. Murdock, dann werde ich mich mal in den Gewölben dort unten umsehen.«
    Er war zu überrascht, um sofort etwas erwidern zu können. Aber die Unsicherheit ergriff von ihm Besitz, er wußte nicht, was er entgegnen sollte. Und dann hörte er meine Frage: »Dort unten ist doch sicherlich Licht?«
    »Ja.«
    »Danke.« Ich zwinkerte Suko zu und drehte mich um. Kein Protest verfolgte mich, als ich den großen Raum verließ. Im Flur kannte ich mich aus, ging die Treppe hinunter und blieb im unmittelbaren Bereich des Eingangs stehen. Zum Keller hin führte nur eine Treppe. Es war die links von mir. Ich machte mich auf den Weg zu der wuchtig aussehenden Tür, die zu den Kammern des Schreckens führte.
    Mein Gefühl sagte mir, daß wir vor einer entscheidenden Wende des Falls standen…
    ***
    Magnus Murdock hatte sich erst erholt, nachdem der zweite Mann verschwunden war. »Können Sie mir sagen, was Ihr Kollege dort unten sucht, Inspektor?«
    Suko lächelte eisig. »Wahrscheinlich möchte er lebende Wachsfiguren finden, und auch ich gehe davon aus, daß die beiden, die uns angegriffen haben, nicht die einzigen gewesen sind.«
    »Unsinn.«
    »Wie können Sie das behaupten?«
    »Es gibt keine lebenden Wachsfiguren, höchstens in einem Gruselfilm.«
    »Davon sind Sie überzeugt, Mr. Murdock?«
    »Bin ich.«
    Suko blieb gelassen. »Wissen Sie, Mr. Murdock, die Wirklichkeit ist oftmals gruseliger als Horrorfilme. Ich spreche da aus Erfahrung, das müssen Sie mir schon abnehmen. Wir haben gegen eine der lebenden Wachsfiguren gekämpft, wir haben sie ausschalten können, für uns existieren sie, und sie bedeuten zugleich eine Gefahr.«
    Murdock schüttelte den Kopf. Er schwieg und wirkte wie ein großes Kind.
    Suko baute ihm mit den nächsten Worten eine Brücke. »Gehen wir mal davon aus, daß wir uns geirrt haben. Es gibt sie also nicht. Gibt es dann den Höllenclub auch nicht, der vor über zweihundert Jahren von einem gewissen Dorian Durand

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