0894 - Soldaten des LARD
wie einige kleinere Biophore-Wesen durch das klare Wasser glitten, hörte jemand neben sich treten.
Er hob den Kopf und sah Atlan-Gantelvair mit sorgenvoller Miene zum jenseitigen Ufer blicken. „Kommandant Rotoskair hat gerade einen Boten geschickt", berichtete der Arkonide. „Dort drüben scheinen sich einige versprengte Malgonen herumzutreiben. Sie ergriffen zwar die Flucht, als Rotoskair und seine Begleiter auftauchten, aber das bedeutet nicht, daß sie sich nicht an anderer Stelle zusammenschließen und einen Angriff vorbereiten."
Rotoskair war der suskohnische Name, den der Emotionaut Mentro Kosum trug, seit sie an Bord der 1-DÄRON gegangen waren, um als angeblich von einem Suchunternehmen zurückgekehrtes Suskohnen-Kommando das Vertrauen des Alles-Rads zu gewinnen.
Rhodan-Danair wußte, daß der erfahrene Raumfahrer keinen Boten schicken würde, wenn er nicht beunruhigt war. Die Tatsache, daß er sich nicht des Funkkontaktes bedient hatte, war ein weiterer Hinweis auf seine Einschätzung der Lage. „Ich habe mich bereits die ganze Zeit über gewundert, daß wir unangefochten vorangekommen sind", erwiderte Rhodan-Danair. „Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß man uns noch nicht entdeckt hat. Unser Vorteil dürfte unsere derzeitige Aufsplitterung in mehrere Gruppen sein, so daß der Gegner noch nicht entschieden hat, wem er die größte Aufmerksamkeit schenken soll. Das kann sich jedoch von einer Minute zur anderen ändern.
Die Angriffe der Malgonen auf die Festung und ihre Einsickerungstaktik nach Quostoht haben bewiesen, daß die Gegenseite strategisch denken kann. Also wird sie auch herausfinden, daß der Fährotbrager der zentrale Punkt des Einsatzkommandos ist."
„Die anderen Gruppen werden uns rechtzeitig warnen, wenn Gefahr droht", meinte der Arkonide.
Rhodan-Danair schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn man uns einen Hinterhalt legt. Ich kann mir vorstellen, daß unsere Gegner alle anderen widerstandslos passieren lassen und ihnen dann den Weg zu uns abschneiden.
Von nun an müssen wir doppelt vorsichtig sein, daß wir nicht in eine Falle geraten und aufgerieben werden."
„Ich weiß nicht", überlegte Atlan-Gantelvair nachdenklich. „Dieses Schiff ist so gigantisch, daß ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, wo unser Feind uns stellen will. Er muß damit rechnen, daß wir immer wieder ausbrechen werden."
„Der Gegner kennt die örtlichen Verhältnisse besser als wir!" erinnerte ihn Rhodan-Danair. „Er wird nur angreifen, wenn er seines Sieges gewiß sein kann."
„Hoffentlich hast du unrecht!" sagte Atlan-Gantelvair. „Was sollen wir tun, wenn es ernst wird? Den Fährotbrager zurücklassen und die Flucht ergreifen?"
Auch darüber hatte Rhodan-Danair bereits nachgedacht.
Er war entschlossen, den Fährotbrager mit der gleichen Verbissenheit zu verteidigen wie sein eigenes Leben. Dabei folgte er mehr einer inneren Stimme als seinem Verstand. Diese Eingebung sagte ihm, daß sich im Innern des Raupenfahrzeugs ein Gegenstand von unersetzlicher Wichtigkeit befinden mußte. Die Eroberung der PAN-THAU-RA hing nach Rhodan-Danairs Meinung davon ab, ob es gelang, den Inhalt des Fährotbragers in die Hauptschaltzentrale zu transportieren.
Der Fährotbrager war mit einem Funkgerät gekoppelt, mit dessen Hilfe Rhodan-Danair jederzeit Verbindung mit dem LARD in Quostoht aufnehmen konnte. Diese Anlage befand sich außerhalb des Vielgliederfahrzeugs und konnte von den „Suskohnen" ohne Schwierigkeiten benutzt werden. Bisher hatte Rhodan-Danair drei Routinemeldungen durchgegeben. Dabei hatte er darauf geachtet, keinen allzu großen Optimismus zu verbreiten, denn er wollte vermeiden, daß das LARD auf den Gedanken kam, das gesamte Unternehmen sei ein Kinderspiel.
Schließlich hatten sie erst einen kleinen Teil der zu bewältigenden Strecke zurückgelegt und wußten nicht, was noch alles auf sie zukam.
Das Funkgerät, das zum Fährotbrager gehörte, hatte von Anfang an Rhodan-Danairs Interesse geweckt, denn dabei konnte es sich keinesfalls um eine Anlage handeln, die mit einem terranischen Hyperkom vergleichbar war. Direkte Funkkontakte zwischen Hyperund Normalraum waren für die Terraner ein noch unbewältigtes technisches Problem, das von dem LARD offenbar gelöst worden war. „Ich glaube nicht, daß wir den Fährotbrager aufgeben sollten", beantwortete er die Frage des Arkoniden. „Davon, ob wir diese Maschine ans Ziel bringen oder nicht, hängt schließlich unser Erfolg
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