0894 - Soldaten des LARD
mehr als fraglich erschien, ob diese ihr Ziel erreichten, bezweifelte Zorg, daß der in der Falle sitzende Ritter etwas mit diesen Informationen anzufangen wußte.
Orbiter Zorg beobachtete gespannt. Er überlegte, ob es einen Sinn hatte, anzugreifen und mit den Warfen der PYE auf die Energiemedusen zu feuern. Wenn alles, was er über diese seltsame Waffe in Erfahrung gebracht hatte, richtig war, würde er mit einem Angriff die Aufladung der Energiemedusen nur verstärken. Vernünftiger erschien es ihm, einen Angriff auf die plumpen Schiffe der Bilkotter zu fliegen, deren Besatzungen den Aufbau der Energiemedusen zweifellos ausgelöst hatten. Zorg bezweifelte nicht, daß er mit der PYE in der Lage war, den gesamten Bilkotter-Verband aufzureiben. Doch damit würde er nichts erreichen. Die einmal aufgebauten Energiemedusen würden fortbestehen.
Außerdem hätte ein Angriff auf die gegnerischen Schiffe bedeutet, daß Orbiter Zorg den Kontakt zur ZYFFO abbrechen mußte - und das widersprach der wichtigsten Aufgabe, die ein Orbiter wahrzunehmen hatte.
So blieb dem Voghen keine andere Wahl, als zwischen Hoffen und Bangen vor den Kontrollen seines Flugkörpers auszuharren.
Mit Entsetzen mu ßte er mit ansehen, daß die Bilkotter eine weitere Energiemeduse aufbauten.
Entweder waren die latenten Kraftfelder in diesem Bereich des Kinsischdau-Sektors unerschöpflich, oder die Bilkotter hatten dank des ihnen zur Verfügung stehenden Wissens der Dohuuns gelernt, Energien aus einem anderen Bereich des Universums abzuziehen und im Kampfgebiet zu konzentrieren. Aus dieser intellektuellen Betrachtungsweise des Problems konnte Orbiter Zorg keine Nutzen ziehen, denn was immer der Grund für die Fähigkeit der Bilkotter sein mochte - der Voghe konnte nichts, aber auch gar nichts, dagegen unternehmen.
In diesem Augenblick begann die ZYFFO sich aufzublähen. Die Lichtzelle wuchs zunächst um das Doppelte ihres bisherigen Umfangs, dann gewann sie weiter an Größe, wobei sie gleichzeitig an Strahlungsintensität verlor. Orbiter Zorg dachte unwillkürlich an einen in einem Zeitrafferprozeß dargestellten Tod einer sterbenden Sonne, die vor ihrem Ende genau wie die ZYFFO noch einmal trügerische Größe verbreitete, um dann in sich zusammenzufallen.
Je länger er wie gebannt auf die Kontrollen starrte, desto unheimlicher wurde ihm der Vorgang, denn er erkannte, daß sein spontaner Vergleich ke ineswegs so absurd war, wie es im ersten Augenblick vielleicht den Anschein gehabt hatte.
Die ZYFFO wuchs und dehnte sich aus, dabei nahm sie schließlich eine dunkelrote Farbe an.
Die Energiemedusen zitterten und vibrierten wie mächtige Halme im Wind. Es war ein bizarrer und atemberaubender Anblick, der trotz seiner schrecklichen Bedeutung etwas von einer wilden Schönheit besaß.
Zorgs Mund mit den Geschmackssinnen stülpte sich nach außen. „Mein Ritter!" rief er in größter Not, denn er sah, daß die ZYFFO nun in sich zusammenstürzte.
Die Energiemedusen begannen sich zu krümmen und wiesen mit ihren Zweigen zu jenem schwach strahlenden Punkt hin, der einmal die ZYFFO gewesen war. Das bedeutete, daß die Lichtzelle des Ritters proportional zu ihrem Schrumpf -prozeß an Masse gewann. Auch das war eine Analogie zu einem sterbenden Stern.
Zorg erbebte.
Schließlich verschwand die ZYFFO von den optischen Instrumenten, doch die anderen Geräte zeigten deutlich an, daß sie als verdichteter Klumpen mit einer ungeheuren Masse noch immer existierte.
Und dann stürzten die Energiemedusen in sie hinein!
Zorg gab einen ächzenden Laut von sich. Er spürte, daß die titanischen Kräfte eines gerade entstandenen Schwarzen Loches an der PYE zerrten, und er brachte sein Schiff mit einem verzweifelten Manöver in Sicherheit.
Auch die Schiffe der Bilkotter stoben in wilder Flucht auseinander.
Die ganze Erscheinung hielt nur wenige Augenblicke an, dann erlosch auch das Schwarze Loch, zu dem die ZYFFO im letzten Stadium ihrer Existenz geworden war.
Nach allem, was er in den letzten Stunden erlebt hatte, erschien Orbiter Zorg die nun eintretende Ruhe trügerisch. Er fand sich urplötzlich einsam und verlassen in diesem Gebiet des Universums.
Einem irrationalen Gefühl folgend, verharrte er mit der PYE an der gerade eingenommenen Position. Vielleicht, hoffte er vage, begann die ZYFFO wieder zu entstehen. Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Zorg wartete und wartete, ohne daß etwas geschah.
Schließlich ortete er eine winzige Gestalt, die
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