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0894 - Soldaten des LARD

Titel: 0894 - Soldaten des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch den Weltraum trieb. Er schaltete die Traktorstrahlen der PYE ein und holte das Wesen an Bord. Vermutlich handelte es sich um einen schiffbrüchigen Bilkotter, überlegte er.
    Doch als das Wesen vor ihm lag, erkannte er, daß es Donnermann war.
    Zorg schleppte den Androiden von der Schleusenluke in die Zentrale der PYE. Donnermann trug weder einen Schutzanzug noch eine andere Vorrichtung, die ein Überleben im Vakuum möglich erscheinen ließ - trotzdem schien er nicht tot zu sein. Er fühlte sich merkwürdig fest an, als hätte er die Beschaffenheit seiner Zellstruktur verändert. Zorg wußte, daß es niedere Lebensformen gab, die im Weltraum kristallisierten, ohne wirklich tot zu sein. • Wenn sie durch kosmische Vorgänge wie Sonnenwind, Gravitationslinien und Lichtdruck auf Planeten getrieben wurden, konnten die Kristalle jederzeit wieder zum Leben erwachen.
    Vielleicht hatten die Schöpfer des Androiden dieses System übernommen. Tatsächlich hob Donnermann nach einiger Zeit den Kopf und richtete sich auf. Er schien keine Orientierungsschwierigkeiten zu haben. •-- Das hellhäutige, wie aus einem Guß geschaffene Kunstwesen trat vor die Kontrollen. „Ist sie weg?" fragte es. „Wer?" wollte Zorg wissen und verwünschte fast im gleichen Augenblick seine eigene Begriffsstutzigkeit. „Die ZYFFO natürlich!" Donnermann machte keineswegs den Eindruck eines Wesens, das gerade mit knapper Not dem Tod entronnen war. „Ja, sie ist in sich selbst zusammengefallen!"
    Donnermann nickte bedächtig. „Das ultimate Sicherheitssystem für den Ernstfall hat funktioniert", stellte er zufrieden fest. „Die ZYFFO ist also nicht vernichtet worden?" fragte Zorg ungläubig. Es kostete ihn einige Anstrengung, die überhebliche Art des Androiden zu ignorieren. „Aber wo befindet sie sich?"
    „Natürlich wurde sie vernichtet!" versetzte Donnermann verächtlich. „Aber mit ihrem Untergang hat sie den Ritter gerettet."
    „Und wo befindet er sich?"
    „Das weiß ich nicht", sagte Donnermann. „Ich habe jedoch eine Botschaft für dich. Es ist der letzte Befehl von Veylts an seinen Orbiter. Du sollst dich auf die Suche nach Igsorian von Veylt begeben."
    „Das werde ich tun", versprach der Voghe mit Nachdruck. „Gibt es Anhaltspunkte, wo ich ihn eventuell finden könnte?"
    „Nein", sagte Donnermann.
    Orbiter Zorg sah ihn nachdenklich an. „Wie kommt es, daß du nicht mit der ZYFFO verschwunden bist?" wollte er wissen. „Von Veylt hat mich von Bord katapultiert", erklärte Donnermann. „Es war eine Art Transmitterschuß ins Nichts. Der Ritter kalkulierte richtig, als er annahm, daß du noch eine Zeitlang auf ihn warten würdest."
    „Und was geschieht nun?" wollte Zorg wissen. „Wirst du bei mir bleiben und in meine Dienste treten?"
    „Du mußt verrückt sein", fuhr Donnermann ihn ungehalten an. „Der Androide eines Mitglieds des Wächterordens im Dienst eines Orbiters! Wie stellst du dir das eigentlich vor?"
    „Aber was willst du tun?"
    „Ich werde mich auflösen", kündigte Donnermann an. Seine Stimme bekam einen nachdenklichen Unterton. „Wie du sicher fühlst, habe ich dich niemals leiden können, Zorg!
    Mein Mißtrauen gegen dich war berechtigt, denn mit dir als Orbiter hat der Ritter die einzige Niederlage seiner Laufbahn hinnehmen müssen."
    Zorg sagte wütend: „Ich bin mir keiner Schuld bewußt!"
    „Manchmal", fuhr Donnermann fort, ohne auf ihn zu hören, „träumt eich davon, selbst als Orbiter zu arbeiten! Aber ich bekam nie eine Chance."
    Seine weiße Gestalt schien sich in den großen Facettenaugen des Voghen zu spiegeln. „Das ist also der Grund, warum du mich haßt!" stellte Zorg fest. „Du neidest jedem Orbiter seinen Posten."
    „Ich war dem Ritter näher als jeder von euch!"
    „Aber nur im räumlichen Sinn! In den Einsätzen verschmolzen Ritter und Orbiter zu einer Einheit. Diesen Vorzug hast du nie genossen."
    „Eine feine Einheit!" spottete Donnermann. „Wenn es dir tatsächlich gelungen wäre, eins zu sein mit deinem Ritter, wäre die ZYFFO nicht vernichtet worden."
    „Ich bin mir keiner Schuld bewußt!" wiederholte Zorg hartnäckig. Aber im Gegensatz zu seinen energisch hervorgebrachten Worten fühlte er sich für das Schicksal von Veylts verantwortlich. „Es gibt nichts mehr zu sagen", erklärte Donnermann.
    Er begann sich aufzulösen. Es war ein schnell voranschreitender Prozeß, der damit eingeleitet wurde, daß das Kunstwesen von innen heraus aufglühte und in diesem kalten Feuer

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