0895 - Herren der PAN-THAU-RA
versuchte, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Dann jedoch unterdrückte er den Impuls, diesen Ort zu verlassen und auf dem schnellsten Weg seine kosmische Burg aufzusuchen. Er wußte, daß ihn der Gedanke an die Fremden nicht mehr losgelassen hätte. Außerdem schwebte dort drüben das Ziel seiner Wünsche im Weltraum: ein Teil der Ebene, in dem sich vielleicht Hinweise auf den Standort der Materiequelle befanden.
Ganerc-Callibso gab sich einen Ruck und steuerte seinen kleinen Flugkörper näher an die Weltraumbaustelle heran. Dabei manövrierte er mit größter Wachsamkeit, denn er mußte damit rechnen, angegriffen zu werden.
Mit einem Schlag erloschen am Wrack jetzt die Lichtbogen der Schweißaggregate.
Der Gnom lächelte verbissen, denn er wußte, was das plötzliche Einstellen der Arbeiten zu bedeuten hatte.
Man hatte ihn entdeckt.
9.
Dies war eine Schlacht, bei der das Unvorhersehbare der bestimmende Faktor war! dachte Körter Bell mit einer Mischung von Erleichterung und Mißtrauen.
Der Anskenführer war mit vier Mitgliedern seiner Leibwache an der Spitze eines starken Trupps in die Zentrale zurückgekehrt und hatte festgestellt, daß sich dort keine Angreifer mehr aufhielten. Lediglich das Gliederfahrzeug der LARD-Soldaten stand inmitten des riesigen Raumes. Seine Luken standen offen. Die Ansken drangen mit vorgehaltenen Waffen in das Innere der Maschine ein, aber sie fanden nichts, was von Interesse gewesen wäre.
Körter Bell wußte, daß sie den Angriff auf die Hauptschaltzentrale abgewehrt hatten, aber er erkannte auch, daß der Rückzug des Gegners nur eine vorübergehende strategische Notwendigkeit war. Die Zweiarmigen ließen durch ihr ganzes Verhalten erkennen, daß sie weiterhin versuchen würden, das Zentrum des großen Schiffes zu erobern. Nach allen vorliegenden Meldungen hatten die Ansken praktisch keine Verluste erlitten. Der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist konnte zufrieden sein. Seine Maßnahmen hatten sich bewährt. Die Zentrale befand sich wieder in der Gewalt der Ansken. Der Gegner war zurückgeschlagen worden. Eine Zeitlang hatte es kritisch aus gesehen. Körter Bell hatte ernsthaft überlegt, ob er seinen Artgenossen nicht befehlen sollte, sich überall im Schiff zu verteilen und die Behälter mit den Quanten zu öffnen. Dies wäre ein letzter großer Racheakt für den Fall einer Niederlage gewesen.
Solche Pläne gehörten jedoch bereits der Vergangenheit an. Die Söldner des LARD waren geschlagen, daran gab es keine Zweifel. Ansken und Biophore-Wesen hatten die Stellungen der Zweiarmigen eingekreist und begannen, den Feind zu zermürben. Dabei konnten sich die siegreichen Truppen Zeit lassen und das Risiko eigener Verluste vermeiden. Früher oder später mußten die Eindringlinge kapitulieren oder sterben.
Körter Bell befahl den anwesenden Wissenschaftlern, das Fahrzeug des LARD gründlich zu untersuchen. Vielleicht fanden sich an Bord einige Hinweise auf den Zweck des Transports. Eine schnelle Inspektion der Zentrale hatte ergeben, daß es nur geringfügige Zerstörungen gegeben hatte. Die Ansken konnten also davon ausgehen, daß sie von hier aus weiterhin die Kontrolle ausüben würden.
Bell rief seine Unterführer und Stellvertreter zusammen. „Der Kampf verläuft so, wie ich es vorhergesehen habe", sagte er. Das war eine glatte Lüge, aber Bell genierte sich nicht, sein leicht ramponiertes Ansehen aufzubessern.
Tatsächlich sahen ihn die Ansken, die sich um ihn versammelt hatten, bewundernd an. Bei aller Gerissenheit, die ihn auszeichnete, war Bell nicht so töricht, diese Situation zu genießen. Die Krise hielt weiter an, da war keine Zeit für persönliche Eitelkeiten. „Wir haben die Zentrale zurückerobert", fuhr er fort. „Der Gegner sitzt in der Klemme, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ihn endgültig erledigt haben."
Er nahm in einem eigens für die Ansken konstruierten Sitz Platz und legte seine Waffe quer über die Beine. „Ich wäre ein schlechter Anführer, wenn ich angesichts dieser entscheidenden Auseinandersetzung mit den Söldnern des LARD all jene Dinge vergessen würde, die für uns wichtig sind", erklärte er. „Wir können es uns erlauben, alle wichtigen Stationen wieder zu besetzen. Das heißt, daß die Wissenschaftler, die in den Labors gearbeitet haben, jetzt dorthin zurückkehren können. Wir müssen mit der Freisetzung von Quantenund der Manipulation von Biophore-Wesen fortfahren. Hier in der
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