0896 - Die Meuterer
als Dalaimoc Rorvic aufzugeben, ohne bei Gavro Yaal in Ungnade zu fallen. Gavro Yaal hielt bisher sehr viel von ihm und hatte vor, ihn zum Ersten Wissenschaftsrat der SOL zu ernennen, sobald das große Schiff endgültig in den Besitz der Solgeborenen übergegangen war.
Aber wenn er erfuhr, dass Quebeq Gaidenbal hinter seinem Rücken den Mutanten Dalaimoc Rorvic verschleppt und seinen Partner betäubt hatte, dann würde er ihm niemals eine Vertrauensstellung geben. Dabei hatte Quebeq Gaidenbal nur das Beste für alle Beteiligten gewollt. Rorvics unheimliche Fähigkeiten hatten die Solgeborenen verunsichert, denn sie wußten nie, was Rorvic über sie ausspionierte und an die Schiffsführung weitergab. Die Verunsicherung aber fachte Aggressionen an, und diese wiederum drohten die Terraner Überlegungen anstellen zu lassen, ob sie es riskieren durften, die SOL mit neuntausend psychisch unstabilen Menschen ins Blaue fliegen zu lassen.
Zuerst hatte es ausgesehen, als ging Gaidenbals Plan auf. Doch dann waren die Pannen passiert.
Tatcher a Hainu hatte Gaidenbal über Gebühr aufgehalten - Gaidenbal erschauderte noch immer bei dem Gedanken an das grauenhafte Fell in Rorvics Kabine ,dadurch war Gaidenbal im geheimen Versteck von Gavro Yaal überrascht und für Dalaimoc Rorvic gehalten worden. Schließlich passierte die nächste Panne mit dem Suchkommando, das gesehen hatte, dass ein Doppelgänger Rorvics auf die MONTRON gebracht werden sollte - und zuletzt hatte Gaidenbal durch Berechnungen festgestellt, dass die von ihm selbst erdachte Para-Implosionsfeld-Kugel, in der sogar ein so fähiger Mutant wie Rorvic festsitzen sollte, nur von begrenzter „Lebensdauer" war. Inzwischen mußte Rorvic sich befreit haben -und dadurch wußte man auf der SOL, was gespielt wurde.
Gab es überhaupt noch eine Möglichkeit, seine Rolle vor Gavro Yaal zu verheimlichen?
Quebeq Gaidenbal schüttelte sich wie im Fieber. „Was haben Sie, Rorvic?" fragte Gavro Yaal mitfühlend.
Der Klang von Yaals Stimme gab den Ausschlag. Quebeq Gaidenbal entschied sich für die Wahrheit - mit allen Konsequenzen. Er wollte lieber weiter als kleiner Paratechno-Konstrukteur arbeiten, als außer der Selbstachtung auch die Achtung des verehrten Gavro Yaal zu verlieren. „Ich bin nicht Rorvic!" brach es aus ihm heraus. „Ich bin Quebeq Gaidenbal! Schau mich an, Gavro!"
Gavro Yaal wirkte sekundenlang grenzenlos verwirrt, aber dann lächelte er überlegen und meinte: „Ich ahnte nicht, dass Sie von Quebeqs Existenz wissen, Rorvic. Tatsächlich hatte ich vor einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, ihn und Sie zu vertauschen. Wenn ich Sie so ansehe, kann ich nicht einen noch so winzigen Unterschied feststellen -und ich kenne Quebeq sehr gut."
„Ich bin Quebeq!" schrie Quebeq verzweifelt. Die in der Hauptzentrale befindlichen Solaner blickten zu ihm hin. Einige tuschelten miteinander; andere lachten.
Gavro Yaal schaute ihn verärgert an. „Mister Rorvic, ich wußte nicht, dass Sie so feige sind, sich nicht zu Ihrem eigenen Namen zu bekennen. Halten Sie uns für Verbrecher, die andere Menschen umbringen? Sie sind unser Gefangener, das gebe ich zu. Aber das ließ sich nicht vermeiden, da Sie bei Ihrem Herumschnüffeln unser Geheimversteck fanden. Außerdem standen wir Solgeborenen unter Zeitdruck, da wir zu viele Vorbereitungen zum Start der MONTRON getroffen hatten, die sich nicht mehr lange geheimhalten ließen."
„Wäre ich Rorvic, würde ich mich für die Beleidigung rächen, indem ich dich in ein stinkendes Fell verwandelte!" schimpfte Quebeq. „So ein Fell, wie es mir der verwünschte Marsianer über den Kopf geworfen hatte!"
Seine Augen weiteten sich. „Mit wie vielen Betäubungsnadeln habe ich ihn überhaupt getroffen? Dieses Fell hatte mich in Raserei versetzt. Wenn Tatcher stirbt, gehe ich ohne Raumanzug aus dem Schiff."
Gavro Yaal wich drei Schritte von „Rorvic" zurück und winkte zwei schwerbewaffnete Solaner an seine Seite. „Mit dem Kerl stimmt etwas nicht", erklärte er ihnen. „Entweder spielt er hier ein ganz raffiniertes Psycho-Spielchen - oder sein Verstand hat durch irgend etwas erheblich gelitten. Steckt ihn in ein Fesselfeld und sperrt ihn in eine durch Energiefelder abgesicherte Zelle!"
Quebeq Gaidenbal hatte jedes Wort mitangehört. Als die beiden Männer ihre Schutzschirmprojektoren auf Fesselfeldprojizierung umschalteten, flogen bei ihm sämtliche Sicherungen heraus.
Er sprang auf, schüttelte drohend die Fäuste und
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