0896 - Die Meuterer
unserer Suchkommandos überraschte vier Meuterer, als sie den paralysierten Rorvic in eine Materialkiste packten. Leider setzten die Meuterer mehrere Ampullen Panikgas ein, gegen das sie selbst sich geschützt hatten."
„Jetzt begreife ich erst, was uns Tatcher vorhin sagen wollte", meinte Gucky. „Er sagte, Dalaimoc sei falsch, was ich aber als charakterliche Wertung auffaßte. Dann sagte er noch, dass Dalaimoc verschleppt worden sei, aber Doktor Ellina meinte, man dürfe nicht wörtlich nehmen, was er sagt."
„Das ist mir schon klar", erwiderte Bully. „Was tun wir jetzt? Eine massive Verfolgung der MONTRON kommt nicht in Frage, denn dann würden die Wynger feindselig reagieren, weil sie glauben müßten, wir wollten uns nun doch direkt in ihre Angelegenheiten mischen."
Ich glitt lautlos von der Bahre, nahm dem geschockten Scheusal den Paralysator ab und stellte ihn auf minimale Wirkung. Danach hatte ich gerade noch Zeit, ihn auf die Ärztin abzufeuern, bevor sie mich – eine Hochdruckspritze in der Hand - erreicht hatte. Benommen wankte sie. Als ihre Knie nachgaben, fing ich sie auf und setzte sie behutsam auf den Boden. Sie war nicht gelähmt, nur stark in der Koordinierung ihrer Bewegungen gehemmt.
Aber wenigstens konnte sie nicht dagegen protestieren, als ich sagte: „Ich weiß, wie ich vorgehen muß, um die Spur der Rebellen aufzunehmen und festzustellen, was sie vorhaben. Gebt mir die BUTTERFLY und den falschen Rorvic, dann starte ich in spätestens zehn Minuten."
„Vor zehn Minuten warst du beinahe tot, Tatcher!" sagte Gucky. „Beinahe ist nicht ganz", entgegnete ich. „Vielleicht ist Ihr Vorschlag annehmbar", meinte Bully. „Aber ich möchte wissen, warum Sie den falschen Dalaimoc mitnehmen wollen."
„Das ist doch klar wie die Luft über dem Mount Everest!" erklärte ich. „Solange ich den Burschen bei mir habe, der für die Rebellen bestimmt sehr wertvoll ist, solange werden sie nicht auf die BUTTERFLY schießen - und vielleicht kann ich den echten Dalaimoc gegen diesen Doppelgänger eintauschen."
Die Ärztin bewegte die Lippen und gab etwas von sich, das sich wie „gaga" anhörte. „Sie sind nicht nett zu alten Damen, Tatcher", sagte Bully. Er hob die Ärztin auf und legte sie auf die Antigravbahre. Danach tätschelte er ihr die Wangen und sagte: „Etwas Ruhe wird auch Ihnen guttun.
Tatcher hat bestimmt versehentlich abgedrückt."
„Nein, absichtlich, Bully", erklärte ich. „Sonst wäre ich nämlich nicht dazu gekommen, Ihnen meinen Vorschlag zu machen." Reginald Bull nickte. „Gut, wenn Sie es so eilig haben, dann verschwinden Sie! Gucky, kannst du ihn und den falschen Rorvic direkt in die BUTTERMILCH teleportieren?"
„BUTTERFLY!" protestierte ich. „Guten Flug, Tatcher!" sagte Bully grinsend. Dann wurde er ernst und fügte hinzu: „Ich würde Sie nicht fliegen lassen, wenn ich nicht wüßte, dass man sich auf Sie verlassen kann, wenn es brennt. Und es brennt, Tatcher; es brennt so höllisch, dass wir Gefahr laufen, zu verbrennen, wenn Sie das Feuer nicht löschen."
„Notfalls hole ich allen Sand des Mars und ersticke damit die Flammen", erwiderte ich und griff nach Guckys rechter Hand. Gucky hielt in seiner linken Hand den Schulterkreuzgurt Rorvics.
Des falschen oder des echten Rorvics?
Die Gedanken erloschen, als Gukky mit dem Gelähmten und mir teleportierte.
6.
Die tropfenföfmigen Raumschiffe der Wynger schienen aus dem Nichts heraus zu materialisieren.
Von einer Sekunde zur anderen zeigte die Automatortung im Umkreis von dreihundert Millionen Kilometern rund fünfhundert unterschiedlich große Raumschiffe dieses die Galaxis Tschuschik beherrschenden Volkes. Jedenfalls behaupteten sie, Tschuschik zu beherrschen. Ich nahm allerdings an, dass sie den Mund zu voll nahmen. Vielleicht besaßen sie die zur Zeit dominierende raumfahrttreibende Zivilisation innerhalb von Tschuschik, aber das dürfte auch schon alles sein.
Ich war jedenfalls nicht der Meinung, dass wir die Herrschaftsansprüche der Wynger respektieren sollten. Schließlich würden sie mit ihrer Heimatgalaxis genauso untergehen wie die Milchstraße und zahllose andere Galaxien, wenn wir die von der PAN-THAU-RA drohende Gefahr nicht zu bannen vermochten.
Allerdings dachte ich ebensowenig wie die Verantwortlichen der BASIS und der SOL an Gewaltanwendung. Es gab schließlich zahlreiche andere und vor allem bessere und nachhaltigere Methoden.
Allerdings mußte ich mich schnell für eine Methode
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