Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihren größten-teils bleichen, teüweise aber auch borkigen Stämmen und den imponie-re'nden geschlossenen Sporenähren hatten sich wieder aufgerichtet und ragten in der Windstille kerzengerade in den Himmel. Sie dienten dem Solgeborenen als Wegweiser.
    Gavro Yaal schritt rüstig aust Der Sumpfwald mit seinem verfilzten Dickicht strotzte vor Gefahren.
    Glücklicherweise reagierten die mei-sten räuberischen Lebensformen nicht auf etwas, das nicht zu ihrer na-türlichen Umwelt gehörte. Sie konn-ten auch keinerlei Erfahrungen mit Menschen gesammelt haben, denn bisher hatte keines Menschen Fuß Datmyr-Urgan betreten.
    Dennoch mußte sich Gavro Yaal immer wieder seiner Haut wehren. Ein planetengeborener und auf einem halbwegs im Naturzustand belas-senen Planeten aufgewachsener Mensch hätte keinen Schritt in das Sumpfdickicht gewagt, da er zu viele natürliche Gefahren aus seiner Um-welt kannte und seine Erfahrungen auch auf Datmyr-Urgan übertragen hätte.
    Yaal war nicht damit belastet. Er wußte auch nicht, daß er den wirkli-chen Sumpfboden niemals berührte -und er ahnte nicht, daß er sich rund drei Meter darüber auf einem Pflan-zenteppich befand, in dem es von pflanzlichem und auch tierischem Le-ben nur so wimmelte.
    Plötzlich hielt er inne und lauschte.
    Er hatte ein Geräusch gehört, das er in seinem bisherigen Leben noch nie-mals vernommen hatte.
    Dennoch formte sich in ihm eine Assoziation mit etwas Vertrautem. Etwas Vertrau-tem, das er noch nie gesehen oder ge-hört hatte.
    Und plötzlich wußte er, was er hörte: das Horn des Türmers der Kö-nigsburg von Chamu-bal.
    Das Ziel war nahe ... „Das ist wirklich mehr als myste-riös!" sagte Duneman Harkrath. „Was ist mysteriös?" fragte Ryban N'tolo und schaute mit entzündeten Augen von den Innereien einer Com-puterkonsole auf, die er mit bisher ne-gativem Erfolg seit Stunden unter-suchit hatte. „Ich meine, was kann schon mysteriöser sein als das, was wir bislang erlebten?"
    „Die Tatsache, daß ich die metal-lisch schimmernde Kugel im Tal der ockerfarbenen Berge nicht mehr se-hen kann", antwortete der Pilot des Leichten Kreuzers. „Statt dessen scheint es dort eine kugelförmige Zone absoluter Dunkelheit zu geben."
    „Oh!" rief Heela Coosen-Lengten über Interkom. „Oh, das darf nicht wahr sein!" Ihre Stimme klang ver-zweifelt. „Heela?" fragte Duneman.
    Die Ortungstechnikerin schluchzte einmal auf, dann sagte sie mit einer Stimme, in der die ersten Töne von Hysterie mitklangen: „Charlemagne kommt in zehn Stunden herunter - und er stürzt ge-nau in unserem Gebiet ab!"
    „Und unser Landungskommando ist noch dort oben", sagte Earl Cim-mon, der Experte für Feuerleitposi-troniken, vom Feuerleitpult aus, das infolge Ausfalls der Bordpositronik nicht mehr wert war als das Material, aus dem es bestand.
    Das Entsetzen lähmte die Stimm-bänder der Frauen und Männer in der Hauptzentrale der MONTRON. Sie waren sich klar darüber, daß sie ihren fünfzig Freunden auf Charlemagne nicht helfen konnten. Erstens wurde die MONTRON noch immer von dem Traktorstahl, der sie herabgezogen hatte, an den Boden gefesselt - und zweitens hätten sie auch ohne diese Fesselung nicht viel tun können. Ohne Hauptpositronik ließ sich ein super-modernes Raumschiff vielleicht unter zahllosen Schwierigkeiten noch star-ten, aber zu mehr reichte es nicht.
    Minuten verstrichen, dann sagte Duneman Harkrath müde: „Wir müssen wenigstens versuchen, die Insektenwesen zu warnen, damit sie ihre Stadt evakuieren können -und wir müssen selbstverständlich den Bereich des wahrscheinlichen Einschlaggebiets auch verlassen."
    „Wir sollen uns in Sicherheit brin-gen - und gar nichts für fünfzig unse-rer Freunde tun?" fragte Heela. „Das geht doch nicht, Duneman! Und was wird aus der MONTRON?"
    „Wir müssen retten, was zu retten ist, Heela!" erwiderte Duneman ein-dringlich, wenn auch mit totenblei-chem Gesicht. „Situationen wie diese hat es in der Geschichte der Mensch-heit schon immer gegeben. Es ist un-sere Pflicht, diejenigen zu schützen, die wir schützen können."
    Da die Telekomverbindung zu allen Angehörigen der Gruppen, die im Tal der ockergelben Berge standen, noch immer bestand, brauchte er sie nicht erst herzustellen, um weitere Anwei-sungen zu geben. Außerdem waren alle Beteiligten informiert. „Duneman an alle!" sagte er. „Alle Außengruppen kehren unverzüglich zur MONTRON zurück. Im Schiff wird alles für den Abzug vorbereitet. Die Besatzung fliegt mit

Weitere Kostenlose Bücher