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0897 - Zwei wie die Hölle

0897 - Zwei wie die Hölle

Titel: 0897 - Zwei wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren.
    Drei Schranktüren standen offen. Es gab keine Inhalte mehr, nur die Bilder der Popstars an den Innenseiten. Ansonsten enthielten die Schränke nichts.
    Die vierte Tür allerdings war geschlossen, und Gordy erklärte, daß es sein Spind war.
    »Das hatten wir uns schon gedacht«, sagte ich.
    »Aber die anderen sind weg!« kommentierte Suko. »Sie sind verschwunden, eine leere Schule. Mitten im Schuljahr aufgelöst. Da haben wohl die beiden führenden Ratten das sinkende Schiff verlassen. Warum!« Er schaute mich an, um eine Antwort zu erhalten.
    »Keine Ahnung, Suko. Sie sind jedenfalls weg, so leid es mir tut. Außerdem kenne ich die Erklärung nicht. Wahrscheinlich haben sie eingesehen, daß sie so nicht vorankommen. Durch Gordys Flucht ist eben alles anders geworden.«
    Der Junge ging auf seinen Spind zu. Er drehte den Schüssel nach links und öffnete die Tür. »Da, schaut. Es ist noch alles vorhanden.« Er trat zur Seite, damit wir ein freies Blickfeld bekamen und den Inhalt erkennen konnten.
    Auf den Bügeln hingen die Kleidungsstücke. Schuhe standen auf einem Bodenrost. In den Fächern an der linken Seite stapelten sich die Wäschestücke, und wir sahen auf der Innenseite der Tür ebenfalls ein Poster. Nur zeigte es ein anderes Motiv als die Bilder der übrigen Mitbewohner. Da war kein Popstar abgebildet, auch keine Musikgruppe, dieses Poster zeigte eine Pyramide, die ich kannte. Ich hatte sie nicht nur schon einmal gesehen, ich war auch in ihr gewesen.
    Es war die Cheopspyramide!
    ***
    Gordy sagte nichts. Ich hielt ebenfalls den Mund, und unser Schweigen fiel Suko auf. »Was ist?« fragte er. »Hat euch der Anblick der Pyramide geschockt?«
    »Es ist ein seltsames Bild, wenn ich es mit denen der anderen Schüler vergleiche.«
    »Stimmt.«
    Gordy stand reglos, den Blick auf das Bild gerichtet. Die Pyramide schimmerte in den Farben Braun und Gelb, wobei die einzelnen Töne ineinander übergingen und einen wüstenartigen, sandigen Eindruck hinterließen.
    Ich konzentrierte mich auf Gordys Augen. Der Junge selbst schwieg. Er war von dem Anblick der Pyramide fasziniert und machte gleichzeitig den Eindruck, als müßte er darüber nachdenken, weshalb dieses Bild in seiner Schranktür hing.
    Auch Suko war dies aufgefallen, und er sagte ebenfalls nichts. Er wollte ebenfalls so lange schweigen, bis Gordy einen Kommentar oder eine Erklärung abgab.
    Es dauerte lange, bis er aufseufzte, als wäre er aus einem tiefen Schlaf erwacht. »Ist sie nicht wunderbar?« hauchte er.
    »Stimmt.«
    »Ich liebe sie.«
    »Und warum?« fragte Suko.
    »Das weiß ich nicht genau. Aber immer wenn ich sie mir anschaue, dann überkommt mich ein so unsagbar gutes Gefühl der Sicherheit und Wärme. Sie ist wie ein großer Bruder, der mich beschützt. Sie ist einfach wunderbar, und ich liebe sie.«
    »Hast du dir das Poster gekauft?«
    »Nein, John, nicht ich. Man hat es mir geschenkt. Es waren die Starks, die es mir gegeben haben.«
    »Einfach so?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann mich nicht so richtig daran erinnern. Ich glaube aber nicht, daß ich sie darum gebeten habe!« Er strich über seine Stirn, als wollte er nach dem dritten Auge tasten. »Ja, jetzt erinnere ich mich.«
    »Und an was?«
    »Die Starks haben mit das Poster gebracht. Sie sind es gewesen. Sie wollten, daß ich es aufhänge, und sie haben mir damit einen Gefallen getan. Es war wunderbar für mich. Ich habe mir die Pyramide jeden Tag angeschaut, sie ist so wunderbar, denn von ihr strahlt etwas ab, das ich nicht fassen kann, das mir fremd ist, aber doch irgendwie vertraut.« Er holte Luft und stieß sie aus. »Ich freue mich immer, wenn ich sie mir ansehen kann. Sie ist wunderbar.«
    »Du hast eine Beziehung zu ihr?«
    »Das stimmt, John.«
    »Kannst du uns sagen, welche das ist? Bist du in der Lage, das zu erklären?«
    Er schluckte Speichel, bevor er die richtigen Worte gefunden hatte. »So genau kann ich das nicht sagen, John. Aber manchmal, wenn ich sie sehe, dann habe ich den Eindruck, als wäre ich schon einmal dort gewesen. Ja, genau.«
    »In der Pyramide.«
    Gordy nickte.
    »Jetzt, oder hast du einmal eine Reise nach Ägypten gemacht, Junge?«
    »Nein, nie. Ich war noch nie dort. Nicht jetzt, nicht hier als Schulkind. Aber das Bild, ist mir überhaupt nicht fremd. Einmal habe ich daran gedacht, daß es sogar ein Stück Heimat ist. Komisch, nicht?«
    In der Tat war es komisch, zugleich aber nicht unerklärbar, denn meine Gedanken und die meines Freundes

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