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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großes.«
    »Genauer, John!«
    »Wir werden zu dir kommen.«
    »Wer ist wir? «
    Ich bereitete sie weiterhin behutsam vor. »Das sind erst einmal Suko und ich.«
    »Und sonst?«
    »Ein Junge.«
    »Bitte?«
    »Ein Kind. Zwölf Jahre alt, denke ich. Er heißt Gordy und ist schon außergewöhnlich. Zudem braucht er Schutz, und da habe ich mir gedacht, daß Jane und du, ich meine, ihr beide…«
    »Du willst ihn bei uns lassen?«
    »Ja.«
    »Für wie lange?«
    »Keine Ahnung.«
    Lady Sarah schwieg. Sie war längst hellwach, und auch ihr Verstand arbeitete, was ihre nächste Frage bewies. »Kann es sein, daß dieser Junge verfolgt wird?«
    »Das ist mein Problem.«
    »Kannst du mir sagen, wer ihm auf den Fersen ist?«
    »Geht nicht so leicht. Er wird jedenfalls von nicht gerade positiven Mächten verfolgt. Wenn ich darüber nachdenke, muß ich Tausende von Jahren zurückgehen.«
    »Eine alte Magie.«
    »So ist es.«
    »Wo seid ihr jetzt?«
    »Noch kurz vor London. Wir kommen aus Richtung Luton.«
    »Die Bahn ist frei.«
    »Sicher.«
    »In einer halben Stunde?«
    »Ungefähr.«
    »Okay, ich warte. Jane brauche ich nicht zu wecken, sie ist schon aufgestanden. Kann ich was für euch tun?«
    »Koch bitte Kaffee. Sonst schlaf ich ein. Und Suko geht es ebenso.«
    »Wird erledigt.«
    »Danke, bis gleich.« Ich reichte Suko den Hörer zurück. »Es geht alles klar.«
    »Das habe ich mir gedacht, John.«
    »Wieso?«
    »Lehr du mich die Horror-Oma kennen. Auf derartige Überraschungen wartet sie nur. Das bringt mal wieder Pfeffer in ihr Leben.« Er lachte. »So ist sie nun mal.«
    Ich nickte. Meine Gedanken waren längst woanders. Ich dachte darüber nach, daß der Junge nicht für Wochen oder Monate bei Lady Sarah bleiben konnte. Irgend etwas mußte geschehen. Vor allen Dingen mußte das Rätsel um ihn und um seine Vergangenheit gelöst werden, wobei diese Starks selbstverständlich eine große Rolle spielten. Sie würden nicht eher ruhen, bis sie Suko, den Jungen und mich ausgeschaltet hatten. Wie sie das anstellten, war fraglich, aber sie würden es darauf ankommen lassen. Sie brauchten Gordy, er war ungemein wichtig, weil er über ein Wissen verfügte, das ihnen vorenthalten war. Es ging um die Dinge, die damals gesammelt worden waren. Möglicherweise auch herangeschafft durch den Besuch außerirdischer Wesen. Das war alles möglich.
    Ich hörte Suko leise lachen. Dann sagte er: »Es lohnt sich nicht, John, wenn du dir den Kopf zerbrichst. Nimm es hin, wie es kommt. Du kannst nicht in die Zukunft schauen.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich sehe sie düster. Zumindest die nähere. Außerdem weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.«
    »Das mußt du den Starks überlassen. Sie werden uns unter Kontrolle halten. Astralleiber sind da anders, aber was sage ich dir da? Warten wir es ab.«
    Es blieb uns nichts anderes übrig. Ich wollte nur, daß der neben mir schlafende Junge auch am nächsten Tag noch die Augen schließen und schlafen konnte. Auf keinen Fall sollte er in den tödlichen Sog seiner eigenen Vergangenheit hineingezogen werden. Er schien auch Sehnsucht nach seiner Mutter zu haben, einer Person, die für ihn wie eine Göttin war.
    Oder war sie eine Göttin? Tatsächlich jemand, der zwischen Mensch und Gott tendierte. Ein überirdisches oder halbirdisches Wesen, das sich hatte ein Kind zeugen lassen?
    Da gab es zahlreiche Möglichkeiten, über die wir mit dem Jungen noch reden mußten. Vor allen Dingen mußte er sich uns öffnen und mehr über seine Vergangenheit preisgeben. Darin lag wahrscheinlich das Rätsel verborgen, doch ohne Gordys Hilfe kamen wir nicht weiter.
    »Fühlst du dich okay?« fragte ich Suko.
    »Ja, warum? Willst du fahren?«
    »Nein, ich wollte mir ein Schläfchen gönnen.«
    »Kannst du gerne.«
    »Danke.«
    Suko lachte. »Ich weiß ja, was ich Menschen in einem bestimmten Alter schuldig bin.«
    Darauf gab ich ihm keine Antwort. Dafür warf ich Gordy noch einen letzten Blick zu und war zufrieden. Der Junge schlief tief und fest. In den Zustand sollte auch ich hineingleiten.
    Man kann dieses schnelle Einschlafen einfach üben. Die Augen schließen, sich gehenlassen, wegtauchen, den Körper entspannen. Das hatte ich trainiert, und es war auch nötig, da ich nur selten ein geregeltes Leben führte. Zumeist ging es drunter und drüber, dabei schloß ich auch die Nächte mit ein.
    Ich schaffte es tatsächlich, schnell einzuschlafen. Der tiefe Schacht saugte mich auf, und die Zeit war relativ geworden.

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