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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach links.
    Er fuhr nach rechts.
    Zwar fuhr er, aber die Entscheidung, nach rechts zu fahren, hatte er nicht getroffen, die war für ihn getroffen worden.
    ›Gut, du machst es gut…‹
    Suko gab keine Antwort. Er saß hinter dem Lenkrad wie immer. Vor ihm lag die Straße, um diese Zeit noch nicht so stark befahren. In einer halben Stunde würde das schon anders aussehen.
    Er konnte schnell fahren, und er fuhr auch schneller, als es zugelassen war. Die Straße war ziemlich frei, er holte auf, denn die Heckleuchten eines anderen Fahrzeugs glühten plötzlich wie kleine Sonnen vor dem Rover.
    Näher, noch näher…
    Zu Nahe!
    Suko hätte jetzt mit dem Tempo heruntergehen müssen, er tat es nicht, weil ihm jemand etwas anderes befahl. Dieser andere Geist hatte ihn kalt erwischt, er dirigierte ihn, so wie auch die Piloten dirigiert worden waren.
    Überallhin, auch in den Tod!
    Reifen jaulten auf, als Suko den Rover im letzten Augenblick nach rechts zog und an dem anderen Fahrzeug vorbeihuschte. Er mußte aufpassen, nicht auf den Gehsteig zu geraten. Der Wagen schleuderte für einen Moment, dann hatte ihn Suko wieder in die Reihe bekommen, er trat das Gaspedal abermals durch, wurde schnell und raste in den anbrechenden Tag hinein.
    Es interessierte ihn nicht, wie es in seiner Umgebung aussah. Wie eine Puppe hockte er hinter dem Lenkrad, folgte den Befehlen der fremden Kraft, die ihn auf dieser Straße weiterfahren ließ.
    Suko wußte, daß er bald an einen kleinen Park gelangen würde. Er kannte nicht mal den Namen der Grünfläche, wußte aber, daß er durchfahren werden konnte.
    Wußte er es - oder die andere Kraft?
    Er lachte.
    Es gab überhaupt keinen Grund, sich zu freuen, aber Suko tat es trotzdem. Er mußte es einfach tun.
    Es war ja nicht er, der lachen wollte, sondern die andere Macht.
    Und die trieb ihn weiter. Über die Straße hinweg, dem bleichen Licht der Scheinwerfer folgend, anderen Zielen entgegen, hinein in die Fremde, die trotzdem bekannt war, wobei Suko überhaupt nichts mehr dazu einfiel.
    Er war völlig konfus im Kopf. Sein Wille war dabei, gegen den anderen anzukämpfen. Er versuchte es mit aller Macht, aber die klaren Momente wollten noch nicht zurückkehren. Er spürte sie, sie waren in seiner Nähe, sie meldeten sich auch, sie waren wie Lichtblitze, die aber zu schnell wieder verschwanden, um Erinnerungen zu hinterlassen.
    Ein anderer Fahrer hupte Suko an. Der wußte nicht, warum dies geschehen war, er fuhr weiter, zog das Lenkrad nach rechts und bekam den harten Ruck mit, der den Rover für einen Moment in die Höhe schleuderte. Suko war einfach zu schnell und in einem verkehrten Winkel über eine Bordsteinkante gefahren.
    Schräg raste der Rover über den Gehsteig, radierte Augenblicke später mit seinen Reifen über einen feuchten Rasen des Parks.
    Büsche wurden vom Licht der Scheinwerfer umkrallt. Sie kamen Suko vor wie mächtige Ungeheuer.
    Bremsen!
    Er hätte es gemußt, aber er tat es nicht. Er raste weiter - hinein in die natürliche Mauer. Der Rover wurde zu einem regelrechten Rammbock, als er die Buschreihe durchstieß. Er zerstörte Teile von ihr, da flogen die Zweige weg wie Fetzen. Etwas knallte zuerst gegen die Karosserie, dann peitschte es auf die Frontscheibe, wurde an ihr hochgeweht und über das Dach hinweggeschleudert.
    Der Wagen bockte, als die beiden Vorderräder in eine Mulde hineingerieten. Suko wurde auf seinem Sitz für einen Moment in die Höhe gewuchtet, er prallte mit dem Kopf gegen den Himmel des Wagendachs und hätte jetzt bremsen müssen, denn vor ihm war die Rasenfläche nicht mehr so frei.
    Die ersten Bäume standen dort wie gefährliche Rammböcke, und der Raum zwischen ihnen war oft ziemlich klein.
    Suko hatte das Hindernis überwunden, aber da spielten die Hinterräder nicht mehr mit. Sie saugten sich plötzlich in dem weichen Boden fest, als sollte der Rover steckenbleiben.
    Suko kämpfte sich frei. Er gab Gas. Sein Gesicht war verzerrt. Die Hände hielten das Lenkrad wie Klammern fest. Der Blick des Inspektors war glasig, dieser Ausdruck gehörte nicht zu ihm, sondern zu einer anderen Macht, die ihn nach wie vor festhielt.
    Er kam frei.
    Er schrie auf und kannte den Grund selbst nicht. Vielleicht war es ein Triumphschrei darüber, es geschafft zu haben, und wieder trat er das Gaspedal durch.
    Der Rover wurde schnell.
    Die Bäume bildeten so etwas wie eine breite Kulisse, über die das helle Licht hinweghuschte. Da der unebene Boden den Wagen tanzen ließ,

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