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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegten sich auch die langen Lanzen unregelmäßig hin und her. Mal streiften sie die Bäume, mal verloren sie sich in der Dunkelheit dazwischen, und an der rechten Seite, noch außerhalb des Lichts schimmerte das Metall eines Geländers. Es umgab eine Figur, die auf einem Sockel stand. Dahinter breitete sich ein kleiner Teich aus, zu dem ein schmaler Fußweg quer über eine Rasenfläche hinwegführte.
    Das sah Suko, als er das Lenkrad herumriß. So heftig, daß er die Kontrolle über den Wagen verlor und der Rover mit seinem Heck wegrutschte.
    Suko öffnete den Mund.
    Er knurrte.
    Er war unruhig geworden, denn erneute Adrenalinstöße durchschossen seinen Körper.
    Ein Finale, das große Ende - in seinem Wagen, der nicht mehr zu stoppen war. Einfach abheben, dann hinein in den Teich rasen und allmählich versinken…
    Suko lächelte.
    Es war zwar sein Lächeln, aber es wurde von einer anderen Macht befohlen, die nicht daran dachte, den Menschen aus ihrer Kontrolle zu lassen.
    Suko spielte mit dem Gaspedal. Der Motor wurde lauter.
    Dann kam der Kick!
    Auch nicht durch seine Kraft, sondern von der anderen, denn er hörte in seinem Hirn die Befehle.
    ›Fahr in den Tod! Fahr in den Tod!‹
    ***
    »Du bist wieder so stark wie damals, Shao! Du bist mächtig geworden. Du hast etwas in dir, durch das du anderen helfen kannst. Du mußt nur daran glauben…«
    Die Stimme der Sonnengöttin baute Shao auf, die nach wie vor durch andere Welten trieb. Sie wollte sich auch nicht dagegen wehren, denn diese anderen Gefühle kannte sie aus der Vergangenheit, wo sie noch die Frau mit der Maske gewesen war und ihre Armbrust perfekt beherrschte. »Was soll ich tun?«
    »Du wirst werden wie damals. Du mußt retten. Die anderen dürfen es nicht schaffen.«
    »Wen soll ich retten?«
    »Nicht nur den Jungen…«
    »Wen dann?«
    Sie erhielt eine Antwort, allerdings war die ziemlich ungenau. »Du wirst es sehen, ich entlasse dich jetzt, und ich wünsche dir viel Glück dabei. Du hast die Kraft wieder, Shao, nutze sie und bewege dich dabei in meinem Bannkreis.«
    »Ich werde es tun.«
    »Dann ist es gut - jetzt!«
    Das letzte Wort glich einem Schrei, und Shao, die durch eine Welt der düsteren Farben trieb, spürte plötzlich die Kälte. Sie sah das andere um sich herum, und sie sah plötzlich das grelle Licht. Zum Glück trug sie die Maske.
    Amaterasu hatte es geschafft, Shao wieder zum Phantom mit der Armbrust werden zu lassen…
    ***
    Ich fahre, durchschoß es Sukos Kopf. Ich fahre. Ich rase in den Himmel oder in die Hölle!
    Ob es seine eigenen Gedanken waren, die ihn voranpeitschten, wußte er nicht. Jedenfalls wollte er nicht mehr stoppen. Das Weiterkommen war ihm wichtig, und es spielte auch keine Rolle, daß sich zwischen ihm und dem Ziel Hindernisse aufgebaut hatten.
    Er mußte es einfach schaffen.
    Sein Gesicht war zu einem kalten Grinsen verzogen. Der Ausdruck hatte es fremd gemacht und maskenhaft werden lassen. Für ihn gab es nichts anderes mehr, er stand voll und ganz unter der Kontrolle der beiden Astralkörper.
    Weiter, nur weiter!
    Fernlicht!
    Er hatte es eingeschaltet, ohne es selbst zu wollen. Aber es brachte ihm etwas, denn der bläulichweiße Teppich knallte brutal in die Düsternis des Parks hinein. Er erwischte auch die Figur auf dem Sockel und machte den starren Mann dort zu einem bleichen Gespenst, das wie anklagend seinen rechten Arm in die Höhe gereckt hielt.
    Es war sein Ziel.
    Dahinter lag der Teich, das zweite Ziel.
    ›Tu es, Suko. Tu es für dich. Tu es für uns. Du kannst nicht gegen uns ankommen. Für dich ist der Tod die einzige Lösung. Du bist der erste, die anderen werden folgen!‹
    »Ja, ja!« brachte Suko knirschend hervor. »Ich werde es tun. Ich werde mich nicht wehren. Ich tue es!« brüllte er und gab noch mehr Gas.
    Der Rover machte einen Satz nach vorn, als wollte er wie ein Hase über den Rasen springen.
    Suko fuhr. Er glotzte nach vorn. Er sah das Denkmal, und er sah auch, wie sich die starre Gestalt plötzlich bewegte.
    Bewegte?
    Sie sprang nach unten. Sie war plötzlich kein Mann mehr, sie war, sie war…
    SHAO!
    Da riß bei Suko der Bann!
    ***
    In den nächsten Bruchteilen von Sekunden nahm Suko alles so auf wie ein Zuschauer, der im Kino sitzt und gebannt auf die Leinwand starrt.
    Shao stand da wie damals.
    Ganz in grünes Leder gekleidet, die dunkle Maske vor dem Gesicht, in deren Schlitzen ihre Augen funkelten. Sie war mit ihrer Armbrust bewaffnet, sie war wieder zu dem Phantom

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