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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal erlebten. Es war das Phantom, die Person, wie Amaterasu sie in ihrer Welt erlebt hatte. Damals hatte sie für die große Sonnengöttin kämpfen müssen, als maskierte Frau mit der Armbrust, die sie ebenfalls bei sich trug, genau wie den Köcher mit den Pfeilen.
    Beide befanden sich auf dem Rücken und ragten hinter ihrer linken Schulter hoch.
    Der Kampfanzug aus dünnem Leder lag eng wie eine zweite Haut. Die Maske bedeckte nicht ihr gesamtes Gesicht, sie ließ den Mund frei. Und dessen Lippen begrüßten den Jungen mit einem freundlichen Lächeln, bevor wir Shaos Stimme hörten. »Ich bin gekommen, um dich wieder zurückzubringen, Gordy. Diese Welt ist nichts für dich, noch nicht. Möglicherweise später, viel später wird sie mal etwas für dich sein, doch dann leben andere Menschen.«
    Gordy konnte nicht reden. Er war geschockt, er war zugleich auch fasziniert, und er sah tatsächlich so aus wie ein Junge, dessen Traum sich endlich erfüllt hatte.
    »Ja, du bist gekommen. Ich habe so auf dich gewartet. Ich will nicht mehr in dieser Welt bleiben. Sie ist einfach zu fremd für mich, wenn du verstehst.«
    »Ich weiß alles.«
    »Du bist ein Teil von ihr?«
    »Ja.«
    »Aber du hast das dritte Auge nicht?«
    »Nein, das gehört dir. Es war ein Versuch der Großen Göttin, etwas zu erschaffen, das für die Menschen gedacht war. Das sein Wissen weitergeben sollte, doch die Menschen haben schon immer positiv und negativ reagiert. Zu allen Zeiten ist dies geschehen, auch damals in Ägypten, als man mit dem Bau der großen und berühmten Pyramide begann und tief in ihr das Wissen versteckte. Ein Wissen, das du auch kennst, aber für das du leider nicht reif bist. So bist du zu einem Opfer machtgieriger Menschen geworden, dieses Paares, der beiden Hohepriester, die viel über die alten Regeln kannten, dich aber nicht dazu bekamen, sie ihnen zu verraten. Du hast dein Wissen auch deshalb für dich behalten, weil du noch nicht damit umgehen konntest. Das geschah damals, das hat sich auch heute nach deiner Wiedergeburt nicht geändert. Das Spiel begann von vorn, denn auch Kaldar und Sinara sind wiedergeboren worden. Sie existieren als geistige Wesen, wo sie Tod und Unheil verbreiten wollen. Wir aber wollen es so weit nicht kommen lassen, deshalb wirst du mit mir gehen.«
    Gordy schaute nur Shao an. Das Auge auf seiner Stirn glühte intensiv. Es zuckte auch, es war plötzlich nicht mehr nur ein Auge, sondern auch eine Leinwand, die uns etwas wiedergab, was irgendwo vielleicht existierte, jedoch fernab jeglicher Logik und menschlicher Gedankenwelt.
    Auch ich warf einen Blick in das Auge.
    Im selben Augenblick spürte ich den unheimlichen und fremden Drang. Ich wußte selbst nicht, was es war. Eine fremde Aura hielt mich fest, und sie war so stark, daß sie alles andere um mich herum verschwimmen ließ. Ich sah nur noch das Auge, das größer und größer wurde, bis es meinem Gefühl nach ein haushohes Oval war.
    Aber nicht nur mir erging es so. Auch Lady Sarah und Jane Collins wurden von dieser uralten Göttinnenkraft erfaßt. Wahrscheinlich konnten sie ebenso klar denken wie ich, denn für mich war die Macht des Auges nichts anderes als die Kraft der Urgöttin.
    Und sie brachte uns hinein in eine fremde Welt oder Zeit, in der noch alles anders war.
    Tiefe Vergangenheit!
    ***
    Ob wir es nun gemeinsam träumten oder selbst erlebten, das wußte ich nicht. Ich nahm es hin, ich war der Zuschauer, zusammen mit Jane Collins und Sarah Goldwyn.
    Wir standen im Nichts, wir waren Säulen, die das aufnahmen, was man uns zeigte.
    Eine Frau erschien.
    Schlank, nackt, und mit langen, dunklen Haaren. Sie drehte uns den Rücken zu, aber auch so wußte ich, daß diese Frau nur eine Person sein konnte - Shao.
    Sie war allein, ohne den Jungen und sie kümmerte sich nicht um uns. Sie stellte sich breitbeinig hin, ihr Körper schimmerte malvenfarben. Die rechte Hand legte sie gegen die Rückseite ihres rechten Oberschenkels, während sie den linken Arm ausstreckte und die Finger dabei spreizte, als wollte sie auf einen bestimmten Gegenstand deuten.
    Noch wies sie ins Leere, aber aus den Spitzen der gespreizten Finger schossen plötzlich blaßblaue und auch gelblich schimmernde Strahlen hervor, um sich in verschiedene Richtungen hin zu verteilen. In der Leere des Raumes fanden sie zwar kein Ziel, doch sie begannen damit, eines aufzubauen.
    Aus den Strahlen, die sich bewegten, weil auch Shao ihre Hand bewegte, entstand plötzlich ein blasser,

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